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Zentrale Notaufnahme modernisiert

Das Hospital zum Heiligen Geist hat seine ZNA für rund eine Million Euro modernisiert. Foto: nh
Das Hospital zum Heiligen Geist hat seine ZNA für rund eine Million Euro modernisiert. Foto: nh

Fritzlar. Die Hospital zum Heiligen Geist gGmbH hat im vergangenen Jahr seine Zentrale Notaufnahme modernisiert. Heute präsentiert sich die Klinik nicht nur im neuen Look, sondern auch mit neuen verbesserten Abläufen für Patienten und Mitarbeiter.

Eine Million Baukosten aus eigener Tasche

Der Umbau wurde Ende 2018 abgeschlossen, die Modernisierungsmaßnahmen des administrativen Bereiches und des Notfall-Bereiches (Behandlung) in der Zentralen Notaufnahme sind damit fertiggestellt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund eine Million Euro, die das Hospital ausschließlich aus Eigenmitteln entnommen hat.

In der klinischen Administration findet der Patient nun einen moderneren, größeren und helleren Wartebereich, als noch vor dem Umbau. Zur Patientenaufnahme und -anmeldung von stationären Patienten und Notfall-Patienten stehen vier Aufnahmeboxen und ein Infopoint zur Verfügung.

Notfall-Kapazität fast verdoppelt

Der Behandlungsbereich – auch Notfallbereich genannt – hatte vorher Kapazitäten für 8 Patienten, die auf 15 Behandlungsplätze erweitert wurden. Dort werden 7 Tage/Woche, 24 Stunden am Tag internistische, chirurgische und gynäkologische Patienten behandelt. Die Behandlungsräume setzen sich aus klassischen Behandlungsplätzen mit und ohne Überwachung sowie Triage-Raum, Gips-Raum, Eingriffs-Raum (OP) und Schock-Raum zusammen.

Patienten-Aufruf über Nummern-System

Darüber hinaus wurde die Monitorüberwachung (Überwachungsplätze für Vitalwerte von Patienten) erweitert, und es wurde ein zentraler Stützpunkt zur Überwachung eingerichtet. Neues Mobiliar wie Stühle, Tische, Liegen usw. zählen zur neuen Ausstattung.

Die Patienten werden über ein Nummern-System aufgerufen. Tagsüber können die wartenden Patienten ihren Aufruf auch in der Cafeteria verfolgen. Die Festlegung der Reihenfolge der Behandlung erfolgt über ein sogenanntes Triage-System (MTS, eine nach internationalen Regeln festgelegte Einschätzung der Dringlichkeit der Behandlung). Damit wird die Behandlungsreihenfolge mit Hilfe eines Ampelsystems nach Dringlichkeit eingeordnet.

Durch die neue Verbindung zur RTW-Leitstelle wird das Klinikpersonal nun bereits vor Ankunft eines Patienten mit dem Rettungsdienst über dessen Gesundheitszustand informiert. So kann alles Notwendige für eine bestmögliche Versorgung schon vor Eintreffen eines Kranken vorbereitet werden.

Der Wartebereich in der Klinik wurde ebenfalls auf moderne Standards umgestellt. Foto: nh
Der Wartebereich in der Klinik wurde ebenfalls auf moderne Standards umgestellt. Foto: nh

Strukturierteres Arbeiten, schneller am Patienten

Durch die Einteilung der Patienten in Notfall-Patienten und stationäre Patienten sind die Abläufe strukturierter und übersichtlicher. Die größere Anzahl an Behandlungsräumen ermöglicht, dass der Arzt schneller am Patienten ist. Mit dem neuen Triage-System können aus einer großen Zahl an Patienten möglichst schnell und sicher diejenigen gefiltert werden, die aufgrund der Art und Schwere ihrer Erkrankung (z.B. Lebensgefahr) zuerst behandelt werden müssen.

Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist nach wie vor in allen Krankenhäusern ein sehr sensibler Bereich, in dem viel Unverständnis, Ärger und Unzufriedenheit bei den Notfall-Patienten entstehen. Dies führt oft zu mitunter heftiger Kritik. Und auch das neue Triage-System ist für wartende Patienten und Angehörige leider nicht immer sofort verständlich. Viele vermögen nicht einzusehen, warum andere Patienten aufgrund einer medizinischen Dringlichkeit vorgezogen werden müssen. Darum bittet das Hospital auch nach der großen Modernisierung noch immer um Verständnis, wenn sich doch einmal eine leicht verlängerte Wartezeit ergeben sollte. Es wird stets Notfälle geben und Patienten, denen es noch schlechter geht.

Wenn Notfälle keine Notfälle sind

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Notfall-Definition. Es kommen auch Patienten in die Notaufnahme, die gar keine Notfälle sind. Für solche Patienten ist der Haus- oder Facharzt sowie der Ärztliche Bereitschaftsdienst (dieser befindet sich in den Räumlichkeiten des Krankenhauses in Fritzlar, Tel.: 116 117) zuständig.

Wer unsicher ist, ob er ein Notfall ist oder nicht, darf sich gerne auf der Webseite www.hospital-fritzlar.de über »Notfall/Informationen zum Notfall« informieren. Erst wenn die Frage nach dem Notfall geklärt ist, sollte ein Patient in der ZNA vorstellig werden – oder schon vorher den Rettungsdienst alarmieren, Notruf: 112.

(red)