- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Blumenkübel kontra Zebrastreifen

Bei den Bartenwetzern soll’s wegen einem Blumenkübel bald zur Sache gehen. Foto: Schmidtkunz
Bei den Bartenwetzern soll’s wegen einem Blumenkübel bald zur Sache gehen.
Foto: Schmidtkunz

Melsungen. Das Gewerbe und seine Fallstricke: Der FDP Stadtverband Melsungen zeigt sich über das Verbot der Stadtverwaltung in Bezug auf eine „Verschönerung der Außenterrasse an der Gaststätte Zur Traube“ mehr als irritiert.

Attraktiver für Passanten

Der 32-jährige Gastwirt Zriysztof Namiel-Richter hatte in der vergangenen Woche zwei Holzbänke sowie drei Blumenkübel an seiner neuen Außenterrasse auf der Bartenwetzerbrücke platziert, um den Bereich für Passanten attraktiver zu gestalten.

Nach Aufforderung der Stadt Melsungen musste er das neue Arrangement der Gastlichkeit allerdings wieder entfernen. Die Pflanztröge und Sitzmöbel gefährdeten die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern im Bereich des Zebrastreifens, argumentierte die Behörde.

Gastronomie unterstützen, nicht abwürgen

Sascha Stiegel. Foto: nh
Sascha Stiegel. Foto: nh

Für Sascha Stiegel, Beisitzer für den Themenbereich Gastronomie und Einzelhandel im Vorstand der FDP Melsungen, ist die Argumentation der Stadt nicht nachvollziehbar. „Wenn wir Melsungen zu einem attraktiven Ort für Einheimische und Gäste machen wollen, sollte die Stadt Melsungen Eigeninitiativen solcher Art unterstützen und nicht per se verbieten“, fordert Stiegel. „Im Sinne aller Beteiligten wäre es gewesen, gemeinsam nach Alternativen zu suchen, die es möglich machen, sowohl die Verkehrssicherheit als auch das Anliegen des Gaststättenbetreibers zu berücksichtigen.“

Die Liberalen sind der Ansicht, die Gastronomen sorgten mit ihren Außenterrassen dafür, dass Melsungen im Sommer zu einem Wohlfühlort mit viel Atmosphäre werde. Dies im Keim zu ersticken, sei kontraproduktiv.

Alternativen finden statt Verbote aussprechen

Nun bittet der FDP-Stadtverband Melsungen das Rathaus um eine gemeinschaftliche Lösung für alle Beteiligten. Eine Möglichkeit sieht der Fraktionsvorsitzende Joost Fastenrath darin, zu prüfen, ob der Zebrastreifen um einige Meter Richtung Sandstraße verlegt werden könnte. „Verkehrstechnisch würde sich der Zebrastreifen dann in einer Längsachse entlang der Bartenwetzerbrücke und Brückenstraße befinden: Der Zebrastreifen wäre dann für Fußgänger und Rollstuhlfahrer ohne Umwege zu passieren und der Bereich für alle Verkehrsteilnehmer gut einsehbar“, so Fastenrath. Die Stadtverwaltung möge diese Alternative prüfen und Kosten ermitteln.

(red)