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Gedenken an »Mutter der Verfassung«

Die nordhessische Europaabgeordnete Martina Werner, die Kasseler Sozialdezernentin Ilona Friedrich, Susanne Selbert und SPD-Bezirksvorsitzender Timon Gremmels erinnerten an die große Sozialdemokratin Elisabeth Selbert, eine der Mütter des Grundgesetzes. Foto: SPD
Die nordhessische Europaabgeordnete Martina Werner, die Kasseler Sozialdezernentin Ilona Friedrich, Susanne Selbert und SPD-Bezirksvorsitzender Timon Gremmels erinnerten an die große Sozialdemokratin Elisabeth Selbert, eine der Mütter des Grundgesetzes. Foto: SPD

Region. Anlässlich des Jubiläums »70 Jahre Grundgesetz« würdigten die nordhessischen Sozialdemokraten Elisabeth Selbert mit einer Kranzniederlegung am Ehrengrab auf dem Friedhof in Niederzwehren. Sie erinnerten damit an eine mutige Sozialdemokratin.

Eine unter vieren

Elisabeth Selbert ist die legendäre »Mutter des Grundgesetzes«. Als eine von nur vier Frauen hat sie an der Erarbeitung des Grundgesetzes mitgewirkt. Ihr Verdienst ist es, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Artikel 3 der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland festgeschrieben wurde.

Kampagnen-Tour für die Gleichberechtigung

Bezirksvorsitzender Timon Gremmels, Enkelin Susanne Selbert und die Kasseler Sozialdezernentin Ilona Friedrich erinnerten an die große Sozialdemokratin.

„Für uns ist heute die Gleichberechtigung von Mann und Frau weitgehend eine Selbstverständlichkeit. Dass das Grundgesetz so eindeutig die Gleichwertigkeit von Männern und Frauen regelt, ist in erster Linie Elisabeth Selbert zu verdanken. Ohne den beharrlichen Einsatz der Kasseler Sozialdemokratin wäre dies nicht gelungen. Erst im dritten Anlauf und nach einer massiven Kampagne – in der sie ganz Deutschland bereiste und für ihre Sache warb – war der parlamentarische Rat bereit ihre Formulierung in den Gesetzestext aufzunehmen“, unterstrich SPD-Bezirksvorsitzender Gremmels.

Vier Jahrzehnte bis zum Recht

Susanne Selbert, die Enkelin Elisabeth Selberts, beschrieb ihre Großmutter als eine sehr intelligente Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. So promovierte sie bereits 1930 zum Ehe- und Familienrecht »Über die Zerrüttung als Ehescheidungsgrund«. Es dauerte über 40 Jahre, bis ihre Überlegungen ins deutsche Recht fanden. Erst 1976 ersetzte der Gesetzgeber das sogenannte Schuldprinzip durch das Zerrüttungsprinzip. Auch Selberts Lebensumstände waren für die damalige Zeit recht ungewöhnlich, war sie doch in ihrer Ehe der qualifiziertere Part und viele Jahre die Haupternährerin.

Waschkörbeweise Forderungen

Ilona Friedrich unterstich, dass den Frauen auch damals nichts geschenkt wurde. Erst nach Selberts beispielloser Kampagne über das Radio und Vorträgen in ganz Deutschland die in Waschkörben voller Briefe von Frauen in ganz Deutschland an den Parlamentarischen rat mündete lenkten die Mitglieder des Rates ein. Eine ähnliche Aktion gab es später auch in Hessen. Sie unterstrich: „Die Stadt Kasel ist auf ihre Ehrenbürgerin sehr stolz.“

Timon Gremmels ergänzte: „Elisabeth Selbert ist ein Leitbild der Frauenbewegung – nicht nur wegen ihres entschiedenen Einsatzes für die Verankerung des Grundrechts auf Gleichberechtigung in der Verfassung. Auch ihr Lebenslauf wirkt als ermutigendes Vorbild für den Emanzipationskampf der Frauen.“

(red)



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