Luise Zieba holt sich die »Bronze«
Worbis. Über 1.200 Teilnehmer aus 739 Vereinen qualifizierten sich für die deutschen Seniorenmeisterschaften (12.-14. Juli). Luise Zieba, Melsungens Langstrecken-Ass holte dabei die einzige Medaille für die MT-Athleten.
Sehr zufrieden mit dem Rang
Die 37-Jährige aus dem Spangenberger Stadtteil Bergheim verbesserte sich im Meisterschaftslauf der W35 über 5000m-Lauf auf 19:19,61 Minuten und sicherte sich zum ersten Mal auf dieser Strecke eine Bronzemedaille.
„Nachdem ich im Vorjahr bei den deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach im 800m- und 1500m-Lauf jeweils den fünften Rang belegt hatte, kann ich mit dem dritten Rang über die zwölfeinhalb Stadionrunden sehr zufrieden sein“, sagte die Gartenbautechnikerin, die sich in der Vorwoche beim Abschlusstraining am Fuß verletzt hatte und deshalb nicht wusste, ob sie das Rennen überhaupt durchstehen würde.
Persönliche Jahresbestweite für Uwe Krah
Ungünstige Witterungsbedingungen mit Temperaturen unter 15 Grad und ständigem Nieselregen verhinderten bessere Leistungen. Dennoch überraschte im Kugelstoßen der M55 Uwe Krah seine Konkurrenz mit der persönlichen Jahresbestweite von 12,54 Meter. Trotz technischer Mängel wuchtete er mehrfach die Kugel über die 12m-Marke und sicherte sich einen unerwarteten vierten Rang. „Beim Sparkassen-Cup im September versuche ich über die 13m-Marke zu stoßen“, sagte Krah, der mit seinen enormen Kraftwerten eigentlich locker an die 14 Meter stoßen müsste.
Weinreich wirft gegen den Regen an
Bei strömenden Regen kam Norbert Weinreich im Diskuswerfen der M50 nur schwer in den Wettkampf und hatte nach vier Würfen, drei ungültige Versuche zu verzeichnen. Sein weitester Wurf wurde bis dahin mit 38,47 Meter gemessen. Weinreich, der wegen einer Verletzung erst spät in das Training einsteigen konnte, feuerte im vorletzten Durchgang die Scheibe auf 41,74 Meter und lag damit nur knapp zwei Meter hinter den Medaillenanwärtern. Aber der Regen und ein nicht optimaler Abwurf im letzten Versuch ließen seinen Diskus bei 41,62 Meter landen und verhinderten somit eine 43m-Weite. „Mit Rang fünf bin ich nach dieser kurzen Vorbereitungszeit sehr zufrieden“, sagte der 51-Jährige.
Nicht in den Rhythmus gefunden
Bernd Gabel, der altersbedingt in der M60 startete, absolvierte wieder einmal ein Mammutprogramm. Doch am Ende musste er feststellen, dass weniger mehr gewesen wäre. Zum Auftakt sicherte er sich im Stabhochsprung mit 2,50 Meter Rang sieben. Vier Stunden später startete er über 100m-Hürden teil und erreichte als Sechster nach 21,39 Sekunden das Ziel. „Ich wollte unter 20 Sekunden bleiben, aber ich fand bei diesem Regen nicht meinen Rhythmus“, sagte der Justizangestellte enttäuscht, als er seine Zeit erfuhr. Im Weitsprung musste er mit 4,28 Meter schon vorzeitig die Segel streichen und belegte am Ende Rang zwölf.
Angeschlagen als Siebter ins Ziel
„Der erste Meisterschaftstag war zu lang für mich. Hinzu kamen schwere Beine, so dass ich beim Absprung nicht schnell genug war“, sagte er selbstkritisch und wusste selbst am besten, dass er am ersten Tag mit seinen drei Leistungen hinter den Erwartungen zurückblieb. Pünktlich zum Start über 300m Hürden setzte auch am zweiten Meisterschaftstag der Regen mit Windböen ein. Bei diesen schwierigen Bedingungen blieb Bernd Gabel an der dritten Hürde hängen, konnte aber einen Sturz verhindern und das Rennen fortsetzen. An eine Zeit unter 54 Sekunden war nicht mehr zu denken. Abgeschlagen erreichte er nach 58,21 als Siebter die Ziellinie.
Keine Goldene Zeiten für Melsungen
MT-Leichtathletik-Chef Hans-Jörg Engler sagte in seinem Fazit: „Die goldenen Zeiten, wo die MT- Athleten Hella Böker, Harry Geier und Alwin Wagner mit fünf und mehr Goldmedaillen von den deutschen Seniorenmeisterschaften zurückkehrten, scheinen vorbei zu sein.“
(ajw)