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Investor zieht Baupläne zurück

Aktivisten der Aktionsgemeinschaft Agrarwende auf einer Kundgebung gegen den Bau einer Tierfabrik. Foto. AGA
Aktivisten der Aktionsgemeinschaft Agrarwende auf einer Kundgebung gegen den Bau einer Tierfabrik. Foto. AGA

Region. Wie das Regierungspräsidium (RP) Kassel mitteilt, hat der Investor seinen Antrag auf den Bau einer Legehennenanlage in Twistetal für über 40.000 Tiere in Bodenhaltung zurückgezogen. Darüber informierte heute Andreas Grebe, Vorstand und Sprecher der Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen e.V. (AGA).

Widersprüche im Bauantrag

543 gültige Einwendungen habe es gegen die geplante Anlage gegeben. Anfang März fand dazu an vier Tagen ein öffentliches Anhörungsverfahren im RP Kassel statt. „Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen und der Bürgerinitiative Twiste gegen Massentierhaltung hatten in akribischer Kleinarbeit den über 800seitigen Antrag durchgearbeitet. Dabei waren sie auf umfangreiche Widersprüche, mangelhafte Gutachten und fehlende Details gestoßen“, erklärte Bündnissprecher Grede. „Gemeinsam mit einem Fachanwalt und einem Gutachter wurden diese im öffentlichen Verfahren vorgebracht.“

Post vom Regierungspräsidenten

Auch eine Tierschutzorganisation war laut AGA-Sprecher durch einen Anwalt vertreten. Jetzt erhielten die Einwender Post vom RP. Darin heiße es: Aufgrund von umfangreichen Änderungsplanungen habe der Antragsteller seinen Genehmigungsantrag zurückgenommen. Damit sei der Bau zunächst vom Tisch.

Schutz gemeinschaftlicher Güter

Für AGA-Vorstand und Sprecher Andreas Grede ein klarer Erfolg. „Es geht hier nicht um die finanzielle Absicherung eines landwirtschaftlichen Betriebs. Diese Form der Tierhaltung ist nicht mehr zeitgemäß. Außerdem sind Luft und Wasser Allgemeingut. Die Gesellschaft hat deshalb ein Recht darauf, dass diese Güter geschützt werden. Die Tierdichte in Deutschland ist jetzt schon viel zu hoch. Eder und Diemel zählen bereits zu den Flüssen mit der höchsten Nitratbelastung in Deutschland.“

(red)