Nachhaltig und voll im Trend: Upcycling
Treysa. Die Nähwerkstatt von Arbeit und Bildung e.V. Schwalmstadt fördert umweltbewusstes Handeln. In Europa werden jährlich 50 Millionen Tonnen Textilien achtlos weggeworfen.
Schonend für die Umwelt
Dabei können nicht mehr benötigte Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden. Upcycling wird die Art der Wiederverwertung genannt, bei der ein neues, hochwertigeres Produkt entsteht. Die Wiederverwertung von bereits produzierten Materialien reduziert die Neuproduktion und wirkt sich somit schonend auf die Umwelt aus.
Dem Upcycling – und damit gegen die verbreitete Wegwerfmentalität – hat sich die Nähwerkstatt von Arbeit und Bildung e.V. am Harthbergring in Treysa verschrieben. Sechs Frauen arbeiten dort halbtags an den Nähmaschinen, um aus gebrauchten Textilien neue Kleidung und Gegenstände zu nähen und zu gestalten. So entstehen farbenfrohe Röcke, Pulswärmer, herbstliche Mützen, Babybekleidung, Dekorationen und vieles mehr.
Keine konnte vorher nähen
„Für mich ist es wichtig, dass die gefertigte Kleidung gut aussieht und bequem ist. Man soll sich ja darin wohlfühlen“, meint eine der Näherinnen aus der Schwalm. Die aufgewerteten neuen Produkte werden wiederum gespendet, z. B. an die Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Frauen.
„Das Arbeitsmaterial bekommen wir vorwiegend vom Diakonieladen ›allerhand‹ in Treysa und aus privaten Spenden“, berichtet die Anleiterin Monika Block und fügt hinzu: „Wir freuen uns über jede Spende von Stoffen und nicht mehr benötigter Kleidung.“ Sie berichtet, dass „keine der sechs Frauen vorher nähen konnte. Der Umgang mit der Nähmaschine musste erst gelernt werden. Doch nach kurzer Zeit war die anfängliche Zurückhaltung verschwunden. Die Frauen arbeiten mit Begeisterung und Kreativität an neuen Ideen, um alten Dingen ein neues Gesicht zu geben.“
Zuverdienst zum Arbeitslosengeld
Das Projekt „Nähwerkstatt“ wird vom Jobcenter Schwalm-Eder als Arbeitsgelegenheit (AGH) finanziell unterstützt. Das bedeutet, dass sich die Frauen für ihr Engagement etwas über ihr Arbeitslosengeld II hinaus hinzuverdienen können und die Fahrtkosten zur Nähwerkstatt vom Jobcenter übernommen werden. „Für die Frauen, die seit längerer Zeit arbeitslos sind, ist die regelmäßige Arbeit und zeitliche Struktur in der Nähwerkstatt sehr wichtig und Grundlage, um sich dem Arbeitsmarkt zu stellen.
Selbstvertrauen zurückgewinnen
Zusätzlich werden die Teilnehmerinnen in ihren Bewerbungsbemühungen unterstützt. Sie gewinnen durch die kreative Arbeit wieder an Selbstvertrauen und entwickeln neue Eigeninitiative. Darüber hinaus erleben wir bei den Frauen ein neues Bewusstsein für nachhaltiges und umweltschonendes Handeln“, erklärt Abteilungsleiterin Kordula Weber von Arbeit und Bildung e.V.
Kontakt: Arbeit und Bildung e. V., Harthbergring 76, 34613 Schwalmstadt-Treysa, Tel.: (06691) 927298, Monika Block, block@arbeit-und-bildung.de.
(red)