Rettung: Schwan von Haken befreit
Altenburg. Am Sonntag hatten Spaziergänger an den Fischteichen einen Schwan in einer lebensgefährlichen Lage entdeckt und sofort einen Notruf im Tierheim Beuern abgegeben.
Tier wäre bald verendet
Nach kurzer Suche wurde der geschwächte Schwan gefunden. Ein Angelhaken hing kurz unterhalb seines Kopfes, an der Seite baumelte noch der Wobbler und Angelblei. Allen Beteiligten war bewusst, der Wasservogel innerhalb der nächsten Tage verendet wird, wenn nichts unternommen wird.
Da sich das Tier bei Annäherung direkt in den Teich verzog, war die Rettung ohne Einsatz eines Bootes nicht machbar. In Zusammenarbeit mit einem Vertreter der örtlichen Feuerwehr wurde ein Kanu zur Rettung organisiert, denn aufgrund der Wasserpflanzen im Teich war der Einsatz eines Motorbootes nicht möglich.
In Haken und Schnur total verheddert
Mit Zweimann-Kraft wurde dem Schwan auf dem Teich nachgesetzt. Nach einiger Zeit und mehreren Fehlversuchen, ging das geschwächte Tier schließlich gegen Viertel vor Neun an Land, wo es von den dort wartenden Helfern mit einem Netz gefangen werden konnte.
Das Ausmaß der Verletzung war nun richtig erkennbar – er hatte sich nicht nur den Angelhaken durch den Schnabel gebohrt, sondern auch am Hals war ein Haken. Des Weiteren war die Angelschnur mehrfach um Zunge und Schnabel gewickelt.
Nach Genesung zurück in den See
Noch vor Ort wurde der Schwan vom tödlichen Angelwerkzeug befreit. Aufgrund der Verletzungen und festsitzenden Haken im Schnabel und am Hals, musste der Schwan jedoch noch zusätzlich tierärztlich versorgt werden. Noch am gleichen Abend wurden ihm mittels Inhalationsnarkose Angelhaken und Schnur abgenommen, zusätzlich bekam der Patient ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel. Anschließend wurde er zur weiteren Versorgung zu Thekla Pfeiffer (ansässig in Bad Wildungen und kümmert sich ehrenamtlich um verletzte Wildtiere) gebracht, wo er gesundpflegt wird. Wenn er fit ist, wird der Schwan wieder an den Altenburger Fischteichen ausgesetzt.
Früherer Rettungsversuch gescheitert
Im Laufe der Rettungsaktion stellte sich heraus, dass der Schwan schon seit mehreren Tagen mit dem Haken im Schnabel lebte und ein vorheriger Versuch von Anglern ihn zu retten, gescheitert war.
„An dieser Stelle möchten wir uns bei allen unermüdlichen Helfen bedanken, die zur Rettung des Schwans beigetragen haben“, sagt Tierheimsprecherin Johanna Schäfer. „Leider gefährden Angelschnüre, Haken und Bleigewichte sowie Wobbler und anderes Angelzubehör Wild- und Haustiere immer wieder. Die Schnüre können sich in das Fleisch schneiden und zurren sich immer fester um die Gliedmaßen. Die Folgen daraus sind unter anderem abgeschnürte und abgestorbene Gliedmaßen oder sogar der Tod der Tiere. Das Tierheim Beuern appelliert daher insbesondere an alle Angler, ihren Angelort sauber zu hinterlassen.“
(red)