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Auf MT wartet nächster Aufsteiger

Am 22. September geht es für die MT Melsungen auswärts gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Im Bild: Timm Schneider (li.) und Finn Lemke im Abwehrfight. Foto: Alibek Käsler
Am 22. September geht es für die MT Melsungen auswärts gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Im Bild: Timm Schneider (li.) und Finn Lemke im Abwehrfight. Foto: Alibek Käsler

Melsungen. Der sechste Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beschert der MT Melsungen das dritte Auswärtsspiel dieser Saison. Gegner ist die HSG Nordhorn-Lingen.

Auf nach Norden ins Euregium

Gespielt wird im Euregium, einer 4.100 Zuschauer fassenden Halle in Nordhorn. Anwurf ist am Sonntag um 16:00 Uhr, die TV-Übertragung auf SKY startet um 15:55 Uhr, die Konferenz bereits um 15:25 Uhr.

„Auf nach Nordhorn!“ heißt es für die MT Melsungen am Wochenende. Wieder zu einem Aufsteiger. Genau wie vor 14 Tagen, als sich die Nordhessen nach Balingen aufmachten. Und dort vom Liganeuling mit der Höchststrafe (23:36) bedacht wurden. „Das durfte in dieser Art und Weise nie und nimmer passieren“, waren sich sofort danach alle Beteiligten einig. Die Mannschaft hatte verstanden – das zeigte sie nur vier Tage später eindrucksvoll mit dem Sturz des Tabellenführers SC Magdeburg, der mit 31:29 niedergekämpft wurde. Nun gilt es in Nordhorn zu beweisen, dass der lethargische Auftritt in Balingen ein einmaliger Ausrutscher war.

„Was zählt, ist die Leistung“

„Klar fahren wir nach Nordhorn, um dort zu gewinnen. Aber noch viel wichtiger als das Ergebnis selbst ist es mir, wie sich die Mannschaft dort präsentiert. Ob der Gegner ein Aufsteiger ist oder ein etablierter Topverein, ist mir egal; ob sich der einzelne Spieler dazu mehr oder weniger motivieren muss, ebenso. Was allein zählt, ist die Leistung der Mannschaft auf dem Spielfeld und da will ich die gleiche sehen, wie im Spiel gegen Magdeburg. Das gleiche Engagement, die gleiche Leidenschaft, den gleichen Siegeswillen – nicht mehr und nicht weniger“, gibt Heiko Grimm die Marschroute vor.

„Alle sind sehr konzentriert“

Dass die Stimmung bei der MT insgesamt nach der Balingen-Klatsche im Keller war, ist nachvollziehbar. Sie schlug aber nach dem Sieg gegen Magdeburg – so befreiend er auch war – nicht gleich ins blanke Gegenteil um. Der Coach verrät: „Es ist nicht so, dass die Spieler im Training jetzt ständig mit einem breiten Grinsen herumlaufen. Alle sind sehr konzentriert bei der Sache, was die Arbeit viel ergiebiger macht.“

Grimm hofft, die volle Besetzung mit auf die 280 Kilometer lange Reise an die holländische Grenze nehmen zu können. Mit Fragezeichen versehen sind die Einsätze von Timm Schneider (war zwischenzeitlich erkrankt), Marino Maric und Johan Sjöstrand (beide Rückenprobleme). Alle drei konnten kaum trainieren. Wahrscheinlich wird Glenn-Louis Eggert als dritter Keeper mitfahren. Los geht’s bereits am Samstag, die Mannschaft legt dann einen Übernachtungsstopp knapp 20 Kilometer vor dem Spielort ein.

Die Grafschafter erst ein Mal besiegt

Die HSG Nordhorn-Lingen firmiert unter diesem Doppelnamen seit September 2008. Aufgrund finanzieller Engpässe meldete der Verein im Februar 2009 Insolvenz an. Am Ende der Saison mussten die Grafschafter nach 10 Jahren Estligazugehörigkeit aufgrund eines Punktabzugs zwangsweise den Gang ins Unterhaus antreten.

Die MT und Nordhorn duellierten sich in der höchsten deutschen Spielklasse genau acht Mal. Dabei gingen die Nordhessen in allen Fällen leer aus. Das war in den Zeiten, in denen der von einer großen ortsansässigen Spedition gesponsorte Club zu den besten Adressen in Deutschland gehörte. Damals zählten zu den Leistungsträgern Spieler wie Ljubomir Vranjes, Steffen Weinhold, Holger Glandorf, Jan Filip, Peter Gentzel und Tobias Karlsson. In 2008 wurde der Europapokal geholt. Einen Sieg feierte die MT dann aber doch über die HSG, es war das 26:22 im DHB-Pokal im Dezember 2010.

Abwehr muss Wege verbauen

Aktuell haben die Nordhorner noch keinen Punkt geholt. Die Niederlagen gegen die bisherigen Gegner Bergischer HC, Magdeburg, Rhein-Neckar Löwen und Wetzlar waren eindeutig, am knappsten ging der Vergleich in Balingen aus, als nur zwei Tore zur Überraschung fehlten.

Damit die MT in Nordhorn keine unliebsame Überraschung erlebt, muss die Abwehr unbedingt dem Gegner dessen oft gewählten Weg über den Kreis verbauen. Dort verfügen die Hausherren mit Dominik Kalafut, Luca de Boer und Toon Leenders gleich über ein komplettes Trio. Darüber hinaus stehen mit Robert Weber (Ex-Mannschaftskamerad von Finn Lemke aus gemeinsamen Magdeburger Zeiten) und Pavel Mickal zwei exzellente Flügelspieler auf dem Parkett. Die Rückraumachse wird in der Regel gebildet von Georg Pöhle (24,RL), Patrick Miedema (28, RM) und Philipp Vorlicek (24, RR). Im Tor ist der 34-jährige Björn Buhrmester ein erfahrener Rückhalt. Der Zweimeter-Mann hütete bereits in Minden und Lübbecke das Erstliga-Gehäuse.

Bisherige Bundesligavergleiche MT – NOH (2005 – 2009)
8 Spiele, davon 8 Siege: NOH – 0 Siege: MT

Schiedsrichter in Nordhorn:
Lars Geipel (Leipzig) & Marcus Helbig (Landsberg); DHB-Aufsicht: Frank Böllhoff

Weitere Gegner-Infos:
www.hsgnordhorn-lingen.de

(red)