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Pfannkuche wird Europameisterin

Jutta Pfannkuche, im Hochsprung der W60 das Maß aller Dinge. Foto: nh

Venedig. Bei den 21. Senioren-Europameisterschaften in der Region Venedig (Jesolo, Eraclea und Caorle) holte sich MT-Sportlerin Jutta Pfannkuche den Sieg im Hochsprung und ist nun – nach dem WM-Titel im Vorjahr in Spanien sowie nach ihrem Sieg bei der Hallen-WM in Polen – das Maß aller Dinge in der Gruppe W60.

Bei den Besten angekommen

In der Melsunger Leichtathletik-Szene gab es viele erfolgreiche Senioren, aber mit diesem erneuten Erfolg ist die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern auf der Stufe von Hella Böker und Harry Geier angekommen, die jahrelang zu den weltbesten in ihren Wettbewerben gehörten.

Nachdem Jutta Pfannkuche im Training mehrfach über 1,30 Meter und höher gesprungen war, stieg sie im EM-Hochsprung-Finale von Caorle selbstbewusst als Letzte der Hochspringerinnen bei 1,26 Meter in den Wettbewerb ein.

Wiebke Baseda und Sigrid Böse (beide aus Deutschland) sowie Carmela Micielli (Italien) und Anna Matusova (Slovakei), die ebenfalls die Goldmedaille ins Visier nahmen, demonstrierten bereits bei 1,20 und 1,23 Meter mit technisch sauberen Sprüngen ihre gute Form. Während Baseda 1,26 sowie 1,29 Meter jeweils nur im zweiten Versuch übersprang, überquerten Böse und Micielli diese Höhen sehr souverän. Matusova musste sich nach drei Fehlversuchen über 1,29 verabschieden und belegte mit 1,26 Meter den fünften Platz.

Jutta Pfannkuche aus Melsungen holte sich nach WM-Gold nun auch die Europameisterschaft im Hochsprung der W60. Foto: nh
Jutta Pfannkuche aus Melsungen holte sich nach WM-Gold nun auch die Europameisterschaft im Hochsprung der W60. Foto: nh

Makellose Sprungserie

Als die Latte auf 1,32 Meter gelegt wurde, war der Kampf um die Medaillen noch völlig offen. Jutta Pfannkuche, bei der ein Sprung schöner als der andere war, konnte bis dahin eine makellose Sprungserie vorweisen. Den geglückten Sprung über 1,32 Meter quittierte die 61-jährige aus dem Melsunger Stadtteil Schwarzenberg mit hochgerissenen Armen. Die Leichtigkeit, mit der sie über diese Höhe hinwegflog, war bereits die entscheidenden Ausgangsposition für ihren späteren Sieg, denn Baseda blieb ihrer Serie vom nicht geschafften ersten Versuch treu. Sie kam erneut erst im zweiten Durchgang über diese Höhe.

Chancenlose Harburgerin

Somit lag Jutta Pfannkuche weiter auf Goldkurs, weil die bis dahin souverän wirkenden Sigrid Böse und Carmela Micielli dreimal an 1,32 Meter scheiterten.

Dr. Uwe Holzapfel beim Sprung über den Wassergraben. Foto: nh
Dr. Uwe Holzapfel beim Sprung über den Wassergraben. Foto: nh

Als die Latte auf 1,35 Meter gelegt wurde, waren Baseda und Pfannkuche die Alleinunterhalter. Die Hochspringerin aus Harburg war chancenlos, diese Höhe zu packen. Bei Jutta Pfannkuche sah es schon besser aus, aber auch sie scheiterte dreimal an 1,35 Meter. Somit stand sie zum dritten Mal innerhalb eines Jahres bei einer internationalen Meisterschaft bei der Siegerehrung auf dem obersten Treppchen und wurde mit der Goldmedaille und Nationalhymne geehrt.

Muskuläre Probleme bei Dr. Holzapfel

Der zweite Teilnehmer der MT Melsungen bei der 21. Senioren-EM in Italien war Dr. Uwe Holzapfel. Der renommierte Anwalt für Umwelt- und Wirtschaftsstrafrecht in Stuttgart startete über 3000m Hindernis und belegte nach 14:39,36 Minuten Rang dreizehn.

„Ich hatte mir vorgenommen, unter 14 Minuten zu laufen, aber schon nach der Hälfte der Strecke bekam ich muskuläre Probleme. Auf den letzten beiden Runden traten sogar Schmerzen auf“, sagte Holzapfel, der in diesem Finale drittbester Deutscher wurde, aber vor dem Griechen Emmanouil Pattakos sowie Anders Toll (Schweden) die Ziellinie erreichte.

(ajw)