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Der Hammer mit dem Hammer

Das immer wieder erfolgreiche Leichtathletik-Team der MT Melsungen wusste auch in Aschaffenburg sportlich zu gefallen. Foto: nh
Das immer wieder erfolgreiche Leichtathletik-Team der MT Melsungen wusste auch in Aschaffenburg sportlich zu gefallen. Foto: nh

Aschaffenburg. Auch beim vorletzten Freiluftsportfest in der Saison 2019 präsentierten sich die Leichtathleten der MT Melsungen in einer bestechenden Spätform.

Beliebter Saisonabschluss

Standen zu Saisonbeginn in Baunatal die „krummen Strecken“ mit Läufen über 150 und 300 Meter auf dem Programm, so wurden zum Saisonende beim Herbstsportfest in Aschaffenburg Laufstrecken über 600 Meter und eine Meile angeboten. Dieses unkonventionelle Meeting ist für viele ein beliebter Saisonabschluss, sagte Alwin Wagner, der mit Luis André sowie den Läuferinnen Lynn Olson (U20), Ella Gleim, Nele Schmoll (beide U18), Vivian Groppe und Maybritt Böttcher (beide U16) nach Unterfranken reiste.

200 m vor dem Ziel führt Lynn Olson vor Vivian Groppe und Maybritt Böttcher. Foto: nh
200 m vor dem Ziel führt Lynn Olson vor Vivian Groppe und Maybritt Böttcher. Foto: nh

Olsons krumme Paradestrecke

Nachdem Lynn am 23. April 2016 in Erbach mit 1:48,62 Minuten eine neue 600m-Bestzeit für die U18 im Schwalm-Eder-Kreis aufgestellt hatte, verbesserte sie zwei Jahre später in Baunatal die Bestleistung für die WU20 auf 1:47,56 Minuten. In Aschaffenburg kehrte die 18-Jährige, die eine akademische Ausbildung zur Physiotherapeutin in Fulda absolviert, auf ihre „krumme“ Paradestrecke zurück und steigerte mit einem couragierten Lauf die U20-Kreisbestleistung auf 1:45,09 Minuten. Obwohl sie die ersten 200 Meter mit 33 Sekunden zu schnell anlief, hatte sie auf der Zielgeraden noch ausreichend Stehvermögen, um den Angriff von Vivian Groppe abzuwehren und ihre Kreisbestleistung weiter nach unten zu drücken.

Groppe auf dem richtigen Weg

Wenige Tage nach ihrem 15. Geburtstag legte Vivian Groppe in ihrem ersten 600m-Lauf die anderthalb Runden in 1:47,37 Minuten zurück und war somit 1,25 Sekunden schneller als Lynn Olson bei ihrem Rekordlauf vor drei Jahren in Erbach. „Diese Zeit gibt mir Selbstvertrauen und zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagte Vivian, die vom Deutschen Leichtathletik-Verband eine Einladung zum DLV-Talenttest vom 08. bis 12. November nach Kienbaum erhielt. Noch im Vorjahr wurde sie vom HLV-Cheftrainer David Corell (Wetzlar) als nicht förderungswürdig erachtet und deshalb nicht in den Landeskader berufen.

Melsunger Doppelsieg

Eine großartige Leistung zeigte über 600 Meter auch Maybritt Böttcher. Die 14-Jährige, die beim Ländervergleichskampf in Gomaringen Hessen in der 3x800m-Staffel vertrat, blieb mit 1:48,90 Minuten nur 0,28 Sekunden über der drei Jahre alten Kreisbestleistung von Lynn Olson, die aber seit Aschaffenburg mit 1:47,37 Minuten von Vivian Groppe in den Rekordbüchern steht.

Im 600m-Lauf der U18 sorgten Nele Schmoll und Ella Gleim für einen Melsunger Doppelsieg. Auf der Zielgeraden setzte sich Nele mit einem starken Finish mit 2:01,31 Minuten gegen Ella (2:10,35) durch.

Luis Andre beim Eingang in die Drehung. Foto: nh
Luis Andre beim Eingang in die Drehung. Foto: nh

Hammerwurf mit Diskusdrehung

Nach diesem denkwürdigen Rennen kam der große Auftritt von Luis André im Hammerwerfen der M14. Der 14-Jährige nahm zum ersten Mal den 4kg-Hammer in die Hand. Nachdem er beim Einwerfen aus dem Stand über 25 Meter und mit einer Diskuswurfdrehung über 30 Meter kam, entschied er sich, am Wettkampf teilzunehmen. Über 31,19 und 33,38 Meter verbesserte sich Luis im letzten Durchgang um fast fünf Meter. „Das war der Hammer mit dem Hammer“, sagte einer der Senioren, der schon mehr als 40 Jahre als Hammerwerfer aktiv ist, ohne noch die Leistung zu kennen.

Als der Kampfrichter das Ergebnis mit 38,12 Meter bekannt gab, sah man selbst bei Luis ein Strahlen in seinem Gesicht. Mit dieser zweitbesten Weite in Hessen verpasste Deutschlands bester M14-Diskuswerfer die TOP-TEN-Liste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes im Hammerwerfen der M14 nur um einen Rang.

„Vielleicht steige ich im Winter auf das Hammerwerfen um“, sagte Luis und drückte dabei ein Auge zu.

(ajw)



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