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Es braucht neuen Pflege-Hilfe-Mix

Pfarrerin Tamara Morgenroth, Referentin des Vorstands der Diakonie Hessen, Diakon Björn Keding, Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, Prof. Dr. Volker Herrmann, Dozent der EHD, Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß, Dezernentin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Diakonie und Ökumene, Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt, Pfarrer Dr. h.c. Jürgen Gohde, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Moderator Pfarrer Dierk Glitzenhirn und Diakon Thomas Klämt-Bender, Referent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Diakonie in der Region (v.li.). Foto: Hephata
Pfarrerin Tamara Morgenroth, Referentin des Vorstands der Diakonie Hessen, Diakon Björn Keding, Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, Prof. Dr. Volker Herrmann, Dozent der EHD, Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß, Dezernentin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Diakonie und Ökumene, Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt, Pfarrer Dr. h.c. Jürgen Gohde, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Moderator Pfarrer Dierk Glitzenhirn und Diakon Thomas Klämt-Bender, Referent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Diakonie in der Region (v.li.). Foto: Hephata

Treysa. Die Zukunft der Pflege stand im Mittelpunkt des 13. „Forum Diakonische Kirche“ am Freitag in der Hephata-Kirche. Rund 70 Teilnehmende waren zu der Veranstaltung der Hephata Diakonie in Kooperation mit der Diakonie Hessen, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD) und dem Evangelischen Forum Schwalm-Eder gekommen.

Umfassend und übergreifend denken

„Pflege mitten im Quartier. Was Familie, Nachbarschaft, Kommune und Profis dazu beitragen können“, unter diesen Titel stellte Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt seine Begrüßung. Die Veranstaltung, so Dietrich-Gibhardt, biete einen Raum für Impuls und Austausch. Er betonte vor allem den Zusammenhang von Pflege und dem Quartier, in dem jeder Mensch lebt: „Pflege ist doch gar nicht mehr anders als umfassend und übergreifend zu denken, muss neben den sogenannten Profis viele andere Akteure einbeziehen und sozialräumlich ausgerichtet sein. Wenn die Zukunft der Pflege nah am Menschen stattfinden soll, braucht sie eine möglichst unbürokratische Vernetzung von Versorgungs- und Betreuungsangeboten im städtischen Quartier oder der dörflichen Gemeinschaft, also dort, wo der pflegebedürftige Mensch zuhause ist.“

77 Prozent in häuslicher Pflege

Diesen Zusammenhang griff auch Pfarrer Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, in seinem Vortrag „Die Zukunft der Pflege liegt im Quartier“ auf: „Wir werden (fast) alle älter. Die Menschen wollen möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben. Das Pflegepotential der Familien und die Zahl der Pflegebedürftigen entwickeln sich auseinander.“ Die Mehrheit der Pflegebedürftigen werde zu Hause gepflegt, im Land Hessen seien das 77 Prozent. Jeder Sechste zwischen 40 und 85 Jahren unterstütze Angehörige. Zeitgleich veränderten sich Solidaritätsstrukturen, seien 2,8 Millionen Menschen in Deutschland alleinerziehend und würden 40 Prozent der Haushalte von Einzelpersonen geführt. „Was passiert mit ihnen im Alter? Was passiert mit den Frauen, die nur in Teilzeit arbeiten können, weil sie Angehörige pflegen?“ fragte Gohde.

Kommunale Verantwortung und Anbindung

Auf diese Fragen hätten alte Strategien keine Antwort. „Es braucht eine Koproduktion mehrerer Tätigkeiten und Akteure. Es braucht einen Pflege-Hilfe-Mix aus Angehörigen, Ehrenamtlichen und Fachdienstleistern“, um Pflege-Bereiche wie Körperpflege, Mobilität oder Hauswirtschaft abzudecken. Und es brauche auch die alten Menschen selbst, die nicht nur Pflege annehmen, sondern diese auch nach ihren Möglichkeiten mitgestalten wollten. Die Pflege im Quartier sei der Lösungsansatz. „Das funktioniert aber nicht nur in den Kirchengemeinden. Die kommunale Verantwortung und Anbindung ist wichtig und die Bürgerinnen und Bürger müssen eine neue Rolle annehmen“, so Gohde weiter.

Fünf regionale Projekte und Workshops

„Wir wollen schauen, was das bedeutet“ – so leitete Moderator Pfarrer Dierk Glitzenhirn, Geschäftsführer des Evangelischen Forums Schwalm-Eder, auf die Vorstellung von fünf regionalen Projekten über, in denen das Konzept der Pflege im Quartier bereits läuft. Für jedes Projekt – „Wohnprojekt Goethe 15 sen. – Altengerechtes Wohnprojekt in Kassel“, „Das Pflegeheim und der Generationentreffpunkt Krafts Hof“, „FÄN – Fachkoordination Älterwerden in Niederzwehren“, „Das Pflegeheim des Vereins praktischer Lebenshilfe e.V.“ sowie „Pflegende Angehörige und die Altenhilfe Treysa e.V.“ – gab es im Anschluss einen Workshop, in dem sich die Teilnehmenden informieren und austauschen konnten.

(red)



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