Luis André eröffnet mit Rekordstoß
Erfurt. Schon im ersten Wettkampf in der Hallensaison 2019/20 glänzte Luis André (MT Melsungen) mit einem Rekordstoß von 15,74 m beim regionalen Hallenmeeting.
Bundesweit Spitzenstellung
Damit übertraf der 14-Jährige den 22 Jahre alten Kreis-Hallenrekord im Kugelstoßen der M14, den Andreas Kutzner (TSV Geismar) am 12. Dezember 1997 in Stadtallendorf mit 15,12 Meter aufgestellt hatte, um 0,62 Meter. Mit 15,65 Meter blieb Deutschlands bester M14-Kugelstoßer und Diskuswerfer im fünften Versuch ein weiteres Mal über der alten Rekordmarke und untermauerte damit seine Spitzenstellung im Bundesgebiet.
„Ich hoffe, dass Luis noch in diesem Jahr die 16m-Marke überbieten wird. Wenn nicht, dann soll diese Schallmauer am 25. Januar 2020 bei den Landes-Hallenmeisterschaften in Hanau fallen“, sagte Trainer Alwin Wagner, der vor zwei Jahren für seinen Schützling in der Perspektivplanung für 2020 vier Siege bei den hessischen und zwei erste Plätze bei den süddeutschen Meisterschaften in Aussicht gestellt hatte. „Wenn Luis verletzungsfrei bleibt, startet er auch bei den deutschen U16-Meisterschaften im Juli 2020 als Favorit“, sagte Wagner und plant für den Sommer Kugelstoßweiten zwischen 17 und 18 Meter.
Groppe nimmt 19 Jahre alten Rekord ins Visier
Auch Vivian Groppe zeigte sich in Erfurt von ihrer besten Seite und setzte sowohl über 60 als auch über 200 Meter die Akzente für die Teilnehmerinnen im Sprint. Vier Tage nach ihrer Rückkehr von einem DLV-Lehrgang in Kienbaum holte sie sich im 60m-Endlauf der WU16 den Sieg vor Lea-Celine Schleider (Sömmerda, 8,49) und Melanie Rehbein (Erfurt, 8,60) und unterbot mit 7,85 ihre bisherige Bestzeit von Dortmund um 0,04 Sekunden. Anschließend demonstrierte sie über 200 Meter der WU18 ihre Klasse und holte sich auf der leistungsmindernden Innenbahn mit der persönlichen Bestzeit von 26,06 Sekunden den Sieg vor Schleicher (27,17 sec.) und Marina Zachartschuk (Hünfeld, 27,49 sec.). „Mein nächstes Ziel ist am 8. Dezember in Paderborn die Verbesserung des Kreis-Hallenrekordes über 300 Meter, der schon seit 19 Jahren bei 42,34 Sekunden“, sagte die Schülerin der Melsunger Gesamtschule.
Weitere Melsunger mit Verbesserungen
Im 60m-Lauf der MU20 belegte Yannick Schleider mit 7,59 Sekunden hinter Moritz Hommel (Neustadt, 7,48) den zweiten Platz, nachdem er sich vorher den Sieg im Weitsprung mit 5,82 m gesichert hatte. Seine Schwester Kiara verbesserte sich im 50m-Finale der W11 als Sechste auf 8,16 Sekunden und verfehlte im 800m-Lauf mit 3:00,40 Minuten nur knapp die anvisierte Zeit unter drei Minuten. Mit 3,89 Meter gab es für die Elfjährige die dritte Bestleistung an diesem Nachmittag.
Freude herrschte bei den beiden jüngsten MT-Startern Linus Schopf (M11) und Jean Heilmann (M10). Linus qualifizierte sich als Vorlaufsieger (7,90 sec) für das 60m-Finale, wo er mit 7,91 Sekunden den dritten Platz belegte. Auch im Weitsprung zeigte sich der Schüler aus Felsberg verbessert und sicherte sich mit 4,02 Meter den 4. Platz. Beim abschließenden 800m-Lauf musste sich Linus nur knapp den beiden Erfurter Schülern, Felix Wolf (2:39,01) und Jordan Lux (2:39,02) geschlagen geben, verbesserte aber seinen M11-Kreis-Hallenrekord auf 2:39,71 Minuten.
Heilmann lässt sich nicht abschütteln
Einen starken Eindruck hinterließ Jean Heilmann in der Altersklasse der M10. Nachdem sich der Schüler aus Kerstenhausen zum Hallenauftakt in Melsungen im 50m-Lauf auf 7,91 Sekunden verbessert hatte, qualifizierte er sich als Vorlaufsieger mit 7,87 für das Erfurter 50m-Finale. Nach einer guten Beschleunigungsphase ließ er sich nicht mehr einholen und triumphierte mit starken 7,73 Sekunden vor Vincent Schwabe (Arnstadt, 7,78) und Jonas Schneider (Sömmerda, 7,84).
Auch im Weitsprung gab es für Jean mit 3,96 m eine persönliche Bestleistung. Höhepunkt war zweifelsohne der abschließende 800m-Lauf, der gemeinsam mit der M11 gestartet wurde. Jean ließ sich von den ein Jahr älteren Schülern nicht abschütteln und lief nach 2:40,16 Minuten über die Ziellinie. Damit verbesserte er seine eigene Kreis-Hallenbestleistung von 2:44,31 Minuten um über vier Sekunden und hatte auch über 13 Sekunden Vorsprung vor Lokalmatador Felix Zavelsky (LG Erfurt, 2:53,22).
(ajw)