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MT-Sportler André packt die 16 m-Marke

Mit starken 16,06 m kam der 14-jährige Luis Andre in Halle zum ersten Mal über die 16m-Marke. Foto: nh
Mit starken 16,06 m kam der 14-jährige Luis Andre in Halle zum ersten Mal über die 16m-Marke. Foto: nh

Halle. Beim Abendmeeting wuchtete das Melsunger Kugelstoß-Ass Luis André die 4kg-Kugel zum ersten Mal im Wettkampf über die begehrte 16m-Marke und baute mit 16,06 Meter seine Führungsrolle in Deutschland vor Jakob Frens (SV Halle, 13,94 m) weiter aus.

71. Kugelstoß-Sieg in Folge

Der 1,94 m große Athlet, der nach einem intensiven Krafttraining ein paar Tage vorher seine Bestleistung im Reißen um zehn Kilogramm steigern konnte, begann mit 15,21 Meter und steigerte sich im vierten Versuch auf die neue Rekordleistung von 16,06 Meter. Mit dieser Super-Leistung hätte der 14-Jährige bereits im Sommer bei den deutschen U16-Meisterschaften in Bremen weitengleich mit Kjell Jokschat (Polizei Eutin) die Silbermedaille gewonnen. Technisch noch verbesserungswürdig, kam er im fünften Durchgang mit einem übergetretenen Stoß noch einmal über die 16m-Marke und untermauerte im letzten Durchgang mit 15,70 Meter seine gute Form. Damit feierte Luis Andre seinen 71. Kugelstoß-Sieg in Folge und verbesserte sich innerhalb eines Jahres mit der 4kg-Kugel um fast drei Meter. Im Dezember 2018 kam der Melsunger Gesamtschüler in Stadtallendorf auf 13,21 Meter und hatte sich für dieses Jahr eine Leistung über 15 Meter vorgenommen.

Luis André und Vivian Groppe beendeten das Jahr 2019 mit zwei deutschen Jahresbestleistungen in ihren Altersklassen. Foto: nh
Luis André und Vivian Groppe beendeten das Jahr 2019 mit zwei deutschen Jahresbestleistungen in ihren Altersklassen. Foto: nh

Groppe setzt sich mit Sprintausdauer durch

Auch seine Klassenkameradin Vivian Groppe überzeugte zum Jahresabschluss mit einer weiteren deutschen Jahresbestleistung. Die 15-Jährige, die vor zwei Wochen in Paderborn den 19 Jahre alten 300 m-Kreis-Hallenrekord von 42,34 auf 41,12 Sekunden verbessern konnte, beeindruckte in Halle gegen die mitteldeutsche Meisterin Luna Novak mit ihrer Sprintausdauer und setzte sich mit 40,90 zu 41,54 Sekunden souverän durch. Den dritten Rang sicherte sich Emmy Steinbrecher (ebenfalls SC Magdeburg) mit 42,04 Sekunden.

Zwei Tage später blieb Vivian beim Saison-Abschluss in Chemnitz im Wettbewerb über „30m-fliegend“ mit 3,42 Sekunden deutlich unter der bisherigen Kreis-Hallenbestzeit von Franka Scheuer (Remsfeld), die am 01.12.2018 in Baunatal-Großenritte diesen Kurzsprint mit 3,65 Sekunden gewonnen und sich in das Rekordbuch eingetragen hatte. „Vivian hätte die 30 Meter unter 3,30 Sekunden laufen können, wenn sie an der ersten Lichtschranke bereits ihre Höchstgeschwindigkeit gehabt hätte“, sagte Alwin Wagner, der deshalb im 60m-Lauf auf eine neue Bestzeit seines Schützlings hoffte.

Starke Konkurrentin mit Bombenzeit

In diesem Wettbewerb der WU18 waren fast 40 Sprinterinnen aus Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen und aus dem Ausland gemeldet. Und schon im ersten von fünf Zeitläufen legte Paulina Kubis (Wroclaw) mit 7,89 Sekunden eine „Bombenzeit“ vor, so dass die schnelle U16-Sprinterin aus Breslau sogar mit einer Medaille rechnen konnte. Die Frage war nur: Würde sie am Ende Gold, Silber oder Bronze bekommen?
Im zweiten 60m-Lauf freute sich die 6 m-Weitspringerin Serina Riedel aus Zeulenroda, denn mit 7,89 Sekunden egalisierte sie die Zeit der jungen Polin, die sie fünf Minuten vorher vorgelegt hatte. Da im dritten und vierten Lauf die Siegerinnen knapp über acht Sekunden blieben, warteten die Zuschauer und vor allem die Teilnehmerinnen gespannt auf den fünften und damit letzten 60 m-Sprint der U18.

Vivian setzte sich über 300 Meter mit 40,90 Sekunden gegen die starke Konkurrenz aus Magdeburg durch. Foto: nh
Vivian setzte sich über 300 Meter mit 40,90 Sekunden gegen die starke Konkurrenz aus Magdeburg durch. Foto: nh

Groppe nicht zu bezwingen

Vivian, die auf Bahn zwei laufen musste, eingerahmt von der Polin Anna Grzesiakowska und Nele Rank aus Hof, hatte vor allem starke Konkurrenz von den drei schnellen Mädchen vom LAZ Erdgas Chemnitz. Alle sechs Sprinterinnen kamen gut aus den Blöcken, aber bereits in der Beschleunigungsphase konnte man erkennen, dass Vivian in diesem Lauf nicht zu bezwingen war.

Die 15-Jährige imponierte mit einer hohen Schrittfrequenz und lag im Ziel mit ihrer neuen Bestzeit von 7,84 Sekunden deutlich vor Chantal-Beyoncé Schmidt und gewann auch den 60 m-Sprint von Chemnitz. Damit schloss sie eine erfolgreiche Saison mit einer neuen Bestzeit über 60 Meter ab und kann mit berechtigten Hoffnungen in den zweiten Teil der Hallensaison ab Januar 2020 blicken.

(ajw)