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Summ, summ, summ – wo’s Insekten gefällt

Sie stehen hinter der Informationsveranstaltung „Insektenfreundliche Gärten“ (v.li.): Pfarrer Dierk Glitzenhirn (Evangelisches Forum), Rainer Hartmann (NABU), Erik von Lühmann (BUND), Klimaschutzmanagerin Helene Pankratz, Bürgermeister Dr. Nico Ritz, Astrid Otto (Wildpark) und Helmut Koch (ehrenamtlich im Evangelischen Forum). Foto: Ulrich Köster
Sie stehen hinter der Informationsveranstaltung „Insektenfreundliche Gärten“ (v.li.): Pfarrer Dierk Glitzenhirn (Evangelisches Forum), Rainer Hartmann (NABU), Erik von Lühmann (BUND), Klimaschutzmanagerin Helene Pankratz, Bürgermeister Dr. Nico Ritz, Astrid Otto (Wildpark) und Helmut Koch (ehrenamtlich im Evangelischen Forum). Foto: Ulrich Köster

Homberg. Noch liegt der heimische Garten im „Winterschlaf“ und auch in Feld, Wald und Wiese überwiegen gedeckte Farben – doch schon bald erwachen Fauna und Flora.

Kleine Gartenmesse setzt Impulse

Leider geht in jüngster Zeit im Garten der Trend zu geschotterten Flächen oder zum Zierrasen, vom Mäh-Roboter akkurat gestutzt. Immer mehr Insekten verschwinden und die Vogelpopulation sinkt in den Gärten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hatte das Evangelische Forum Schwalm-Eder in Zusammenarbeit mit dem BUND, dem NABU und der Stadt Homberg (Efze) eine Veranstaltung zum Thema „Insektenfreundliche Gärten“ initiiert.

Das Team vom Naturzentrum Wildpark Knüll hielt einige wissenschaftliche Fakten für die Besucher der Gartenmesse bereit. Foto: Ulrich Köster
Das Team vom Naturzentrum Wildpark Knüll hielt einige wissenschaftliche Fakten für die Besucher der Gartenmesse bereit. Foto: Ulrich Köster

„Mit dieser kleinen Gartenmesse wollen wir hier Impulse setzen“, sagte Pfarrer Dierk Glitzenhirn in seiner Begrüßung in der Homberger Stadthalle, bedankte sich bei allen Akteuren und hob die Mitwirkung der Stadt Homberg und ihrer Klimaschutzmanagerin Helene Pankratz hervor. Auch Bürgermeister Dr. Nico Ritz betonte die Wichtigkeit des Themas. „Mit einem einzelnen Garten kann man noch nicht viel erreichen, aber mit vielen zusammen schon“, freute er sich über die große Resonanz am vergangenen Wochenende und hoffte auf einen guten Nachhall.

Bruno Lörke ist einer, der sich mit dem Bau von Insektenhotels bestens auskennt. Foto: Ulrich Köster
Bruno Lörke ist einer, der sich mit dem Bau von Insektenhotels bestens auskennt. Foto: Ulrich Köster

Blühwiesen und Insektenhotels

Mehr als ein Dutzend Institutionen, Vereine, Initiativen und Dienstleister hatten ihre Stände sowohl im Saal als auch im Foyer aufgebaut, den ganzen Abend hindurch standen die Betreiber Rede und Antwort. Sie informierten über ihre Arbeit und gaben bereitwillig praktische Tipps für die Umsetzung im heimischen Garten. „Klima- und Artenschutz ist das aktuelle Jahresmotto“, so das Team vom Wildpark/Knüll, mit Erlebnispädagogik wolle man Jung und Alt gleichermaßen für das Thema sensibilisieren.

Seit 30 Jahren setzt sich der NABU in Homberg ein, „die Stadt stellt uns eine Fläche, die wir gestalten dürfen“, berichtete Vorsitzender Rainer Hartmann über Blühwiesen und Insektenhotels.

Viel Interessantes über nützliche Insekten wusste Erika Geiseler vom Lebendigen Bienenmuseum zu berichten. Foto: Ulrich Köster
Viel Interessantes über nützliche Insekten wusste Erika Geiseler vom Lebendigen Bienenmuseum zu berichten. Foto: Ulrich Köster

Lust auf Garten machen

„Irrweg Pestizide“, lautete der eingängige Slogan des BUND, Claus-Hartwig Otto und Erik von Lühmann warnten eindringlich vor den Auswirkungen der eingesetzten Chemie. Der Homberger Imkerverein und das „Lebendige Bienenmuseum“ Knüllwald informierten ebenso über ihr ehrenamtliches Engagement wie Manfred Auel, der bei den „offenen Gärten“ mitmacht und „Lust auf Garten“ machen will.

In einem der drei Impulsvorträge stellte Meike Bonsa von der Stadt Kirchhain die Biodiversitätsstrategie einer Kommune unter dem Titel „Kirchhain blüht“ vor. Bruno Lörke von der Hessischen Gartenakademie in Kassel referierte im Anschluss in zwei Vorträgen zuerst über die richtigen Pflanzen für mehr biologische Vielfalt im Garten und dann über „Gartenpflege mit und nicht gegen die Natur“.

Über den Abend verteilt, fanden über 500 Besucher*innen den Weg zu diesem Markt der Möglichkeiten – neben den Infoständen bot Fotograf Lutz Klapp phantastische Nahaufnahmen, die ganz von selbst für den Erhalt der vielfältigen Natur sprachen.

Am Stand von Lutz Klapp konnten die Besucher auch wunderscöne Naturfotografien bewundern. Foto: Ulrich Köster
Am Stand von Lutz Klapp konnten die Besucher auch wunderscöne Naturfotografien bewundern. Foto: Ulrich Köster

(Ulrich Köster)