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LindA gegen Mangel an Pflegeberufen

Einige Teilnehmende bei LindA mit Kursleitung Edita Aksoy (3.v.li.oben) und Maurice Schneider (2.v.li.unten). Foto: Arbeit und Bildung e.V.
Einige Teilnehmende bei LindA mit Kursleitung Edita Aksoy (3.v.li.oben) und Maurice Schneider (2.v.li.unten). Foto: Arbeit und Bildung e.V.

Treysa. Arbeit und Bildung e.V. startet „LindA“ (Lernen in der Ausbildung) und führt Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund zur Ausbildung. LindA wird durch das Landesprogramm „Sozialwirtschaft integriert“ gefördert.

Teilnehmer*innen aus elf Nationen

In 15 Monaten werden sie ausgebildete Betreuungskräfte (§43b SGB 11) sein, den Hauptschulabschluss in der Tasche und insgesamt 14 Wochen Praktika in der Pflege absolviert haben. Am 1. Februar startete „LindA“ bei Arbeit und Bildung e.V. am Marktplatz in Treysa mit 17 erwerbslosen Leuten zwischen 22 und 47 Jahren. Die internationale Gruppe kommt aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, dem Kongo, Äthiopien, Eritrea, Guinea, Nigeria, Somalia, Brasilien und Deutschland.

Sprache und Vorkenntnisse sind die Hürden

In Seniorenresidenzen oder Pflegeheimen ist neben der professionellen Pflege der Bedarf an zusätzlichen Betreuungskräften nach wie vor groß. „Fehlende Vor-Qualifizierungen und nicht ausreichende Sprachkenntnisse sind allerdings beträchtliche Hürden, die interessierten Menschen die Ausbildungsaufnahme in verschiedenen sozialen Berufen erschweren“, erklärt Kordula Weber, Außenstellenleiterin von Arbeit und Bildung e.V. im Schwalm-Eder-Kreis. „Bei LindA bereiten wir auf die Tätigkeit in der Pflege vor und begleiten die Menschen sozialpädagogisch und individuell. Wir bieten einen pflegebezogenen Deutschunterricht und kombinieren das mit dem Hauptschulabschluss. In den Praktika in Einrichtungen der Altenpflege sammeln die Teilnehmenden im Arbeitsalltag Erfahrungen.“

Hoffnung auf Übernahme

Die integrierte Qualifizierung zum Betreuungshelfer absolvieren die Teilnehmenden in Kooperation mit der Vogelsberger Pflegeakademie. Kursleiterin Edita Aksoy sagt: „Wir kooperieren mit vielen Altenpflegebetrieben in der Region, bei denen die Praktika absolviert werden können. Wir erhoffen uns davon gute Chancen, dass die Menschen dort auch übernommen werden.“

Job-Perspektiven in der Pflege

Arbeit und Bildung e.V. ist mit LindA einer von sechs Bildungsträgern im Schwalm-Eder-Kreis, die sich unter der Koordination von GSM Training & Integration GmbH zum Projekt „CAREful Integration“ zusammengeschlossen haben. Gefördert wird LindA per „Sozialwirtschaft integriert“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI). Es will Job-Perspektiven in der Pflege auch für Menschen mit schwierigen Startvoraussetzungen zugänglich machen. Hessenweit sind es 23 Projekte.

www.arbeit-und-bildung.de

(red)