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Eben-Ezer: Welle der Hilfsbereitschaft

Foto: Rawpixel | unsplash
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Gudensberg. Eine Welle der Hilfsbereitschaft erreicht derzeit das Altenzentrum Eben-Ezer. Das Coronavirus hat die im Stadtzentrum gelegene Einrichtung vor Ostern erreicht.

Mit der Heimleitung im Kontakt

Bis vorige Woche sind 26 Bewohner und 40 Mitarbeiter positiv auf SARS CoV2 getestet worden. Drei Bewohner sind am Virus verstorben, so der Stand am 8. April. Der Magistrat hatte am 3. April über die Lage beraten, nachdem der Bürgermeister am Abend zuvor von der Einrichtungsleitung informiert worden war. Das Gesundheitsamt des Schwalm-Eder-Kreises hatte in Absprache mit der Einrichtung bereits am Nachmittag erste Anordnungen getroffen, insbesondere ein Ausgangsverbot für alle Bewohner ausgesprochen. Seitdem steht das Gesundheitsamt als zuständige Behörde im regelmäßigen Kontakt mit der Heimleitung.

Das von der Hessischen Landesregierung für alle hessischen Pflegeeinrichtungen verfügte Besuchsverbot ist am 1. April verkündet worden. Das Altenzentrum EbenEzer ist nun für den Besucherverkehr praktisch gesperrt. Diese Maßnahme habe man bei Eben-Ezer bereits 3 Wochen vor der Anordnung umgesetzt, so die Heimleitung.

Bettenkapazitäten in Kliniken vorhanden

Nach Auskunft der Einrichtungsleitung befinden sich infizierte Mitarbeiter für 14 Tage in häuslicher Quarantäne. Es bestehe eine angespannte Personalsituation. Durch den Einsatz von Zeitarbeitskräften und Überstunden könnten derzeit aber alle Schichten ausreichend besetzt werden, sodass die Pflege nicht beeinträchtigt sei.

Landrat Winfried Becker hat versichert, dass, wenn nötig, ausreichende Bettenkapazitäten für die Aufnahme von Patienten in den umliegenden Krankenhäusern vorhanden sind. Da das Altenzentrum momentan keine Neuaufnahmen vornehmen kann, deckt die Kommunale Krankenpflegestation Gudensberg/Niedenstein derzeit verstärkt Entlassungen von Pflegebedürftigen aus Krankenhäusern ab. Außerdem übernimmt sie auch Pflegebedürftige, die ihre bisherigen Pfleger/innen nicht mehr in Anspruch nehmen können, etwa, weil diese selbst in Quarantäne sind.

Tagespflege im Chattengau

Die kommunale „Tagespflege im Chattengau“ bewirkt ebenfalls eine Entlastung. Die dortigen Gäste werden notbetreut, weil deren Angehörige die Pflege von zu Hause nicht den ganzen Tag über sicherstellen können, oder weil damit ein Heimaufenthalt vermieden werden kann. Mit der Betreuung ist das Personal der Tagespflege voll ausgelastet.

Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch Gudensberger Unternehmen, bieten sich an, das Altenzentrum Eben-Ezer nach Kräften und Möglichkeiten zu unterstützen, z.B. durch Spenden von Schutzanzügen und Gesichtsmasken. Für diese Hilfsangebote bedankt sich der Magistrat ganz herzlich. Unsere besondere Anerkennung gilt der Leistung und dem Engagement aller Mitarbeiter/innen, die seit Jahren diese wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft leisten.

(red)