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Luis André wieder an Spitze der Rangliste

Sie sorgten für die besten Kugelstoßleistungen der Veranstaltung:  Lukas Schober (re., Weißig) und Luis Andre (li., Melsungen) mit Bundestrainer Christian Sperling. Foto: nh
Sie sorgten für die besten Kugelstoßleistungen der Veranstaltung: Lukas Schober (re., Weißig) und Luis Andre (li., Melsungen) mit Bundestrainer Christian Sperling. Foto: nh

Melsungen. Nach monatelanger Wettkampfpause erhielt Luis André von Bundestrainer Christian Sperling (Chemnitz) eine Einladung zu einem Werfermeeting mit starker Konkurrenz und bemerkenswerten Leistungen.

Geplantes Meisterstück auf Bundesebene

Der junge Melsunger Kugelstoßer und Diskuswerfer, der bisher bei jedem seiner Wettkämpfe als Sieger hervorging, hatte sich für das Jahr 2020 nicht nur seine Titelverteidigungen auf Landes- und süddeutscher Ebene vorgenommen, er wollte auch bei den nationalen U16-Meisterschaften, die am ersten Juliwochenende in Bremen stattfinden sollten, bei der Siegerehrung in beiden Wettbewerben auf dem obersten Treppchen stehen und somit sein erstes Meisterstück auf Bundesebene machen.

Gezielt bereitete er sich auf diesen Höhepunkt vor, aber Corona brachte im März die Welt durcheinander, so dass in dieser schwierigen Lage das Sportinteresse hinten anstehen musste. Trainer Alwin J. Wagner führte mit seinem Schützling ein Alternativtraining durch, bei dem André fast zehn Pfund an Masse verlor. „Ich vermisse das Wettkampf-Feeling, denn die Trainingstests mit Wettkampf-Charakter sind etwas anderes als der direkte Vergleich auf Landes- und Bundesebene“, sagte der zweifache süddeutsche Meister noch Ende Mai.

Sommer ohne sportliche Höhepunkte

Als der Melsunger Sportler unter strengen Hygiene-Vorschriften wieder im Melsunger Waldstadion trainieren durfte, stieß er die 4kg-Kugel bereits regelmäßig an die 16m-Marke und ließ den Diskus über 55 Meter segeln. Aber sein Traum vom deutschen U16-Meister platzte wie eine Seifenblase, als der Deutsche Leichtathletik-Verband diese Titelkämpfe strich. „Damit wird es für Luis ein Sommer ohne sportliche Höhepunkte werden. Wir können nicht ernten, was wir Monate zuvor gesät haben“, sagte Wagner, nachdem er von den Meisterschaftsstreichungen informiert wurde.

Während das Laufen als Gesundheitssport in der freien Natur bisher boomte, musste sich Luis André in Geduld üben, weil die Corona-Krise ihm und vielen anderen bis zum 20. Juni einen Strich durch die Rechnung machte.

37 bis 41 Grad

Luis Andre verbesserte den 21 Jahre alten U16-Kreisrekord auf 16,69 m. Foto: nh
Luis Andre verbesserte den 21 Jahre alten U16-Kreisrekord auf 16,69 m. Foto: nh

Unter den Augen von Bundestrainer Christian Sperling und unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen nahm Luis seine erste Kugelstoß-Bewährungsprobe in der Freiluftsaison 2020 in der Nähe von Dresden in Angriff.

37 bis 41 Grad – diese Werte stehen nicht für die zu erwartenden Höchsttemperaturen eines heißen Sommertages, sondern sie stehen für den bestmöglichen Winkel, um beim Kugelstoßen die Kugel zur Horizontalen hinauszukatapultieren. Luis begann zum Saison-Auftakt mit einem vorsichtigen Stoß, der mit 15,64 m gemessen wurde. Damit kam der 1,96 Meter große Athlet bis auf 17 Zentimeter an seine Freiluftbestleistung vom 25. August 2019 in Bad Gandersheim heran.

Im zweiten Durchgang wuchtete er die Kugel auf 16,69 Meter und verbesserte den 21 Jahre alten Kreisrekord von Andreas Kutzner (Geismar) um 15 Zentimeter. „Das hatte ich nicht erwartet“, sagte
er nach dem Rekordstoß und zeigte sich sichtlich zufrieden. Nicht so sein Trainer, der immer noch etwas auszusetzen hatte. Im letzten Durchgang brachte Luis André sein Körpergewicht von knapp 95 kg hinter die 4kg-schwere Eisenkugel und ließ sie weit hinter der 17m-Linie landen.

Bundestrainer: „Da geht noch mehr“

„Eigentlich hatte ich meinen Körper am Stoßbalken schon abgefangen, aber ich verlor plötzlich das Gleichgewicht und fiel nach vorn aus dem Kreis, sodass dieser weite Stoß ungültig gegeben werden musste“, sagte der neue Rekordhalter. Bundestrainer Sperling ließ den Stoß messen und war von der Weite, die mit 17,50 Meter angegeben wurde, beeindruckt. Damit hätte sich der Melsunger in eine neue Sphäre katapultieren können, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. „Da geht noch mehr“, sagte Sperling, der im Vorjahr Lukas Schober (Weißig) zum zweifachen deutschen U16-Meister machte. Der U18-Athlet verbesserte sich mit der 5kg-Kugel auf großartige 19,56 Meter und ist damit einer der besten Kugelstoßer seiner Altersklasse in Europa.

Gut, dass es wieder los geht

Neben seinem Sieg im Hammerwerfen setzte sich der 15-Jährige auch erwartungsgemäß im Diskuswerfen durch. Foto: nh
Neben seinem Sieg im Hammerwerfen setzte sich der 15-Jährige auch erwartungsgemäß im Diskuswerfen durch. Foto: nh

Im Hammerwerfen verbesserte sich Luis André mit einer Diskuswurfdrehung auf 40,29 Meter, was ihm im Vorjahr Rang 25 in der deutschen Bestenliste der M15 eingebracht hätte. Abschließend nahm er auch mit großen Erwartungen am Diskuswerfen teil, aber ein ungünstiger Wind drückte den Diskus bald nach dem Abwurf nach unten und ließ keine großartigen Weiten aufkommen. Dreimal ließ Luis die 1kg-Scheibe über die 50m-Marke segeln. Am Ende standen für ihn 51,53 Meter zu Buche.

„Es ist gut, dass der Anfang gemacht ist und es endlich wieder los geht“, sagte Wagner, der bei der ersten Bewährungsprobe seines Schützlings mehr als zufrieden war, denn Luis André setzte sich mit seinem Kugelstoß- und Diskuswurfergebnis an die Spitze der nationalen U16-Saison-Rangliste und lassen ihn optimistisch auf seine nächsten Ziele blicken.

(red)



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