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Machbarkeitsstudie für besseres Radeln

Die Fraktion der Bündnisgrünen im Melsunger Stadtparlament hat auf einer gemeinschaftlichen Erkundungsradtour Initiativen für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer und Fußgänger angekündigt. Foto: Manfred Schaake
Die Fraktion der Bündnisgrünen im Melsunger Stadtparlament hat auf einer gemeinschaftlichen Erkundungsradtour Initiativen für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer und Fußgänger angekündigt. Foto: Manfred Schaake

Melsungen. Für besseres und sicheres Radfahren in Melsungen und den Stadtteilen fordern die Grünen im Stadtparlament eine so genannte Machbarkeitsstudie für den kommunalen Radverkehr.

Kräftige Aufstockung der Nahmobilität

Diese Studie soll so schnell wie möglich vorliegen und auch die Grundlage bilden für Zuschüsse des Landes und des Bundes. Nach der Studie müsse eine konkrete Planung vorgelegt werden, „dafür brauchen wir die politischen Mehrheiten“. Das erklärte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Christiane Rößler. Angeregt wurde die Machbarkeitsstudie von der Landtagsabgeordneten Karin Müller, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen und Landtags-Vizepräsidentin. Sie riet, die Zuschüsse dann so schnell wie möglich für Verbesserungen im Radverkehr zu beantragen und zu investieren.

Die Grüne Fraktionsvorsitzende Christiane Rößler, Dr.Johannes Heyn vom AdFC und die verkehrspolitische Sprecherin von Bündnis ’90/Die Grünen, Karin Müller (MdL) sahen sich die Radwege rund um Melsungen etwas genauer an. Foto: Manfred Schaake
Die Grüne Fraktionsvorsitzende Christiane Rößler, Dr.Johannes Heyn vom AdFC und die verkehrspolitische Sprecherin von Bündnis ’90/Die Grünen, Karin Müller (MdL) sahen sich die Radwege rund um Melsungen etwas genauer an. Foto: Manfred Schaake

Müller war Gast einer zweistündigen Rad-Rundfahrt mit über 30 Teilnehmern und einer anschließenden Diskussionsrunde im Gasthaus Zur Traube. Der Hintergrund: Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat nach den Worten Müllers eine kräftige Aufstockung der so genannten Nahmobilität angekündigt. In den kommenden vier Jahren stelle das Land 176,5 Millionen Euro Fördergeld zur Verfügung, der Bund weitere 67,5 Millionen für Radwege an Hessens Bundesstraßen.

Brückenschlag nach Schwarzenberg

„Da muss man zugreifen“, hieß es unter den Radfahrern. Doch eine Voraussetzung für das Beantragen der Zuschüsse ist die Machbarkeitsstudie mit Planung. „Die Stimmung für den Radverkehr ist positiv“, sagten Müller und Rößler übereinstimmend. Wegen Corona seien noch mehr Menschen aufs Rad umgestiegen. Und durch Corona bestehe die Chance, noch mehr Touristen und Urlauber nach Melsungen zu locken. Vorzeige-Städte für vorbildlichen Radwege-Verkehr seien zum Beispiel Bad Wildungen und Baunatal, hieß es während der Diskussionsrunde.

Diskutiert wurde auch das Konzept, den Radfernweg R 1 – von der Wasserkuppe bis Hann. Münden – mit einer Brücke über die Fulda mit Schwarzenberg zu verbinden. Diese Brücke könnte mit bis zu 90 Prozent Fördergeld bezuschusst werden, sagte Karin Müller. Christiane Rößler: „Die Grünen befürworten diese Brücke für Radfahrer und Fußgänger.“ Sie müsse Teil der Machbarkeitsstudie werden.

Weitere Wünsche und Forderungen der Radtour-Teilnehmer:

o Die Bahnhofstraße in Melsungen sei für Radfahrer sehr gefährlich. Wenn die neue Ampel Bahnhofstraße/Lindenbergstraße in Betrieb genommen werde, müsse es auf der Lindenbergstraße eine Aufstellspur für Radler geben.
o Der Rote Rain müsse wieder für Radfahrer geöffnet werden.
o Melsunger Wohngebiete müssten über gute Radwege mit der Innenstadt verbunden werden.
o Der immer stärker genutzte Radweg ins Industriegebiet Pfieffewiesen müsse so gestaltet werden, dass er das ganze Jahr über benutzbar sei – zum Beispiel auch bei Hochwasser der Fulda.
o Mehr Abstellanlagen für Fahrräder im Stadtgebiet.
o Bessere Anbindung der Stadtteile an die Kernstadt.

(Manfred Schaake)