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Nord-Nachwuchs fährt gegen die Zeit

Die nordhessischen Radsportler*innen mussten sich im Rennen gegen die Zeit ordentlich ins Zeug legen. Foto: nh
Die nordhessischen Radsportler*innen mussten sich im Rennen gegen die Zeit ordentlich ins Zeug legen. Foto: nh

Einhausen. Die nordhessischen Nachwuchsradsportler*innen der Zweirad-Gemeinschaft Kassel und der MT Melsungen gaben bei der Landesmeisterschaft Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ihr Bestes.

Hitze-Meeting der Crème de la Crème

Alle Fahrer*innen aus dem Norden lieferten dabei gute Zeiten. Mit den Plätzen 1-3 räumten die U17-Mädels der ZG Kassel das gesamte Podium in Südhessen ab.

Dank des Einsatzes des Hessischen Radfahrerverbandes HRV gelang trotz der Corona-Pandemie doch noch die Ausrichtung der Landesmeisterschaften im Zeitfahren. So traf sich zum 3-Länder-Wettkampf trotz der extremen Temperaturen die Crème de la Crème des Radsportnachwuchses im südhessischen Einhausen. Zudem war der Wettkampf Bundessichtung für die U19 und damit zeigte sich auch die weibliche Nationalmannschaft in Schwarz-Rot-Gold auf der Strecke. Von der U11 bis hin zur weiblichen U17 mussten 9.5 Kilometer bewältigt werden, alle anderen Klassen fuhren 19.5 Kilometer.

Gegen die Elite hessisch denken

Erster nordhessischer Starter war Jan Drescher von der Zweirad-Gemeinschaft in der U15. Als ausgewiesen sprintstarker Fahrer durfte er sich ganz ohne taktisches Kalkül austoben. Und er tat das sehr gut. Mit persönlicher Bestleistung fuhr er auf Gesamtplatz 14 und auf Platz 7 in Hessen. Ansporn für die folgenden U17-FahrerInnen der Zweirad-Gemeinschaft. Diese sahen sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber: den Fahrerinnen aus der Eliteschule des Sports in Kaiserslautern. Klar, dass es daher galt, hessisch zu denken.

Leider aber waren die Nordhessinen die einzigen Vertreter ihrer Altersklasse. Das Resultat: vereinsinterne Meisterschaften der ZG Kassel. Annika Peter fuhr erwartungsgemäß ein tolles Rennen und sehr gute Zeit und sicherte sich damit den Titel Hessische Meisterin und Siegerin des hessischen Sparkassen-Fördercups. Kurz danach kam Nastassia Berlitz mit ebenfalls persönlicher Bestzeit ins Ziel auf Platz 2. Dritte wurde Sophie Schwiefert, die nach 3 Kilometern mit einem Plattfuß das Rennen gegen die Zeit aufgeben musste und ins Ziel trudelte.

Als einzige Vertreterinnen ihrer Altersklasse trugen die Fahrerinnen der ZG die Meisterschaften unter sich aus. Foto: nh
Als einzige Vertreterinnen ihrer Altersklasse trugen die Fahrerinnen der ZG die Meisterschaften unter sich aus. Foto: nh

Nach Eigenmaßstab gut in Form

In der männlichen U17 musste die ZG Kassel bereits vorab auf den starken Johann Vogt verletzungsbedingt verzichten, aber es waren noch Gian-Luca Boer in seiner ersten Saison und der als insgesamt stärkster gehandelter Nordhesse in der U17, Karol Cebula, am Start. Während Boer als Neuling eine exzellente Fahrt glückte und dies am Ende zu Rang 15 reichte, hatte Cebula nicht seinen allerbesten Tag und musste letztlich mit Rang 9 vorlieb nehmen. Diese Schwäche nutzte Arne Wiedemann von der MT Melsungen und fuhr auf den 6. Platz. Damit unterstrich er seine derzeit gute Form, die bereits bei den vergangenen Mittwochsrennen zum Rohloff-Cup deutlich wurde. Damit war er bester Nordhesse der U17. Sein Vereinskamerad Alexander Hart fuhr den 12. Platz ein, was für einen typischen Sprintertyp als gute Platzierung gewertet wird. Und Kevin Lischka von der MT kam schließlich ebenfalls mit persönlicher Bestzeit auf den 16. Platz.

Die eigene Bahn wäre ein Traum

„Wir haben gesehen, dass der Leistungsunterschied zu den Top-Leuten aus Südhessen gerade beim Zeitfahren doch noch sehr groß ist. Und schauen wir auf Rheinland-Pfalz, dann zeigt sich, was der hessische Radsport gut gebrauchen könnte: mehr politischer Wille bei Veranstaltungen sowie Flächen für den Sport und ein eigenes Radsportinternat – und ein kleiner Traum wohl sehr vieler Radsportler in Nordhessen: eine eigene Bahn. Dass gerade wir von der ZG Kassel dennoch sehr zufrieden mit den Wettkämpfen sein können, zeigt sich daran, dass alle von uns betreuten SportlerInnen persönliche Bestzeiten gefahren sind. Mehr kann man einfach nicht verlangen. Und um noch mehr Rennerfahrung zu sammeln, überlegen wir, ob unsere drei U17-Mädels nicht auch bei der kommenden DM an den Start gehen sollten“, so Nachwuchstrainer Roman Völker von der Zweirad-Gemeinschaft Kassel.

(red)