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André kassiert den alten Kreisrekord

Mit dem Schleuderball stellte Luis André einen neuen U16-Rekord auf. Foto: nh
Mit dem Schleuderball stellte Luis André einen neuen U16-Rekord auf. Foto: nh

Göttingen. Der Herbst hielt am Wochenende mit seinem ungemütlichen Wetter beim „Herbstwerfertag“ in Göttingen seinen Einzug und zerstörte die Träume von Luis Andre, der sich mit der Kugel Hoffnungen auf einen weiteren 18m-Stoß und vor allem auf seinen ersten 60m-Diskuswurf gemacht hatte.

Sommerkleidung eingetauscht

War es zunächst beim Kugelstoßen der U16 nur bewölkt, aber sehr kühl, setzte anschließend beim Schleuderball- und Diskuswerfen der Regen ein. Das Wetter mit einer Temperatur von 13 Grad und die Nässe machten dem Melsunger Werfer-Ass zu schafften. Er musste sein T-Shirt und seine kurze Hose gegen einen Pulli, eine Wetterjacke und eine lange Sporthose tauschen. Dennoch wuchtete der 15-Jährige die 4kg-Kugel im dritten Durchgang auf 17,83 Meter, nachdem er beim Einstoßen bereits an der 18m-Marke „gekratzt“ hatte. Nach 18,08 und 17,90 m war dies seine drittbeste Wettkampfweite und sein 87. Kugelstoßsieg in Folge.

Mit Paukenschlag in den Wettbewerb

Technisch fast perfekt schickte Luis André den Schleuderball auf seine Flugbahn. Foto: nh
Technisch fast perfekt schickte Luis André den Schleuderball auf seine Flugbahn. Foto: nh

Beim anschließenden Schleuderballwerfen setzte ein Nieselregen ein, der den Kunststoffbelag auf der Speerwurfanlage rutschig und glatt machte, so dass man beim Abwurf ohne die entsprechenden Spikes mit dem Stemmbein wegrutschte. Zwei Tage vorher hatte Luis zum ersten Mal mit dem 1kg schweren Gummiball trainiert und trotz dieser kurzen Einführung zeigte er im Wettkampf zwei saubere Drehungen. Er eröffnete den Wettbewerb mit einem Paukenschlag und verbesserte bei Windstille den 36 Jahre alten Kreisrekord von Markus Sommerlade (Remsfeld) von 47,91 auf 56,42 Meter. Im zweiten Versuch steigerte er sich auf 56,58 Meter und lag am Ende über 17 Meter vor Lokalmatador Kevin Gellert (LG Göttingen, 39,04 m).

„Mit dieser starken Leistung hätte Luis André aller Wahrscheinlichkeit seinen dritten nationalen Meistertitel gewinnen können, aber auch die deutschen Meisterschaften im Schleuderballwerfen fielen der Corona-Pandemie zum Opfer und wurden ersatzlos gestrichen“, sagte Trainer Alwin Wagner, der darauf hinwies, dass dieser feuchte und schmierige Belag beim Andrehen Luis mit seinen beiden dynamischen Drehungen drei bis fünf Meter an Leistung gekostet hatte.

Nicht sauber über den Zeigefinger

Beim abschließenden Diskuswerfen regnete es noch stärker, so dass der nasse Ring schneller, aber auch rutschiger wurde. Da half auch ein Kehren nach jedem Durchgang nicht viel. Zudem hatte der Melsunger Angst, dass er bei der 6/4-Drehung wegrutschen könnte. Er machte aus diesen schwierigen Verhältnissen noch das Beste. Obwohl der Diskus wegen der Rotation beim Abwurf und des leistungsmindernden Einflusses schlecht flog, landete die Scheibe im ersten Versuch bei 49,77 Meter. Damit blieb er fast genau zehn Meter hinter seiner DLV-Jahresbestleistung zurück. Nach zwei ungültigen Würfen ließ der hessische U16-Meister nur noch 45,90, 45,98 und 46,42 Meter folgen.

Nach den Ferien in die Halle

„Ich hatte viel Kraft in die Würfe investiert, worunter meine Technik litt. Außerdem war beim Abwurf der Diskus bereits so nass, dass ich ihn nicht mehr sauber über den Zeigefinger abwerfen konnte“, sagte Luis André etwas enttäuscht.

André verzichtete einen Tag später auf einen Start in Sarstedt. Sollte sich der Spätsommer für dieses Jahr in Deutschland bereits verabschiedet haben, dann wird auch Luis seine Freiluftsaison beenden und sich nach den Herbstferien für die Anfang Dezember beginnende Hallensaison vorbereiten.

Senior Gabel mit guten Leistungen

Bei den Senioren holte sich der 62-jährige Bernd Gabel (MT Melsungen) mit 35,85 Meter den Sieg im Schleuderballwurf der M60 und landete im Speerwurf mit 28,85 m auf Rang zwei und belegte im Diskuswerfen mit 29,50 m den dritten Platz.

(ajw)