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Starker Auftritt zum Saisonausklang

Ein Paradebeispiel von einem Kugelstoß. Mit Weiten an der 18-Meter-Marke erwies sich Luis André von der MT Melsungen seiner Position als Deutschlands bester U16-Kugelstoßer mehr als würdig. Fotos: nh | Montage: seknews.de
Ein Paradebeispiel von einem Kugelstoß. Mit Weiten an der 18-Meter-Marke erwies sich Luis André von der MT Melsungen seiner Position als Deutschlands bester U16-Kugelstoßer mehr als würdig. Fotos: nh | Montage: seknews.de

Uslar. Zum Abschluss der verkürzten Leichtathletiksaison setzte Luis André (MT Melsungen) erneut das Glanzlicht. Der zehnfache hessische Schülermeister war zum Saisonausklang der LG Solling für den letzten Werfertag im Jahr 2020 angekündigt, aber wer hatte schon damit gerechnet, dass er diesen Wettkampf in Uslar zum Anlass nehmen würde, noch einmal im Kugelstoßen in Bestform aufzutrumpfen?

Dicht am eigenen Nordhessenrekord

Bereits beim Einstoßen präsentierte sich der 15-Jährige in einer immer noch starken Form. Nachdem er die 4kg-Kugel aus dem Stand mehrmals über die 16m-Marke wuchtete, stieß er „beim Warmmachen“ aus dem Angleiten an die 18m-Marke.

Den Wettkampf eröffnete Deutschlands bester U16-Kugelstoßer allerdings mit einem missglückten Versuch. Aber schon im zweiten Durchgang landete die Eisenkugel bei 17,71 m. Damit kam er bei zehn Grad Celsius seinem Nordhessenrekord von 18,08 Meter sehr nahe. Der 1,98 m große und 89 kg schwere Athlet hatte trotz der durch die Corona-Pandemie geprägte und auf vier Monate verkürzte Leichtathletiksaison in diesem Jahr eine 18m-Weite zu verzeichnen und kam bei sieben weiteren Wettkämpfen über die 17m-Marke. Nur zweimal landete die Kugel mit 16,83 und 16,69 Meter vor der 17m-Linie.

Mit der 4-Kilo-Kugel spielte Luis André auch in Uslar in der vordersten Reihe der Athleten. Foto: nh
Mit der 4-Kilo-Kugel spielte Luis André auch in Uslar in der vordersten Reihe der Athleten. Foto: nh

Mit Abstand vorn

Ermittelt man den Durchschnitt seiner zehn besten Wettkämpfe, so kommt man auf 17,36 m. Vergleicht man dieses Ergebnis mit der Jahresbestleistung seiner Konkurrenz, dann merkt man erst, wie hoch die Kugelstoßleistungen von Luis André im Jahr 2020 einzustufen sind. Während Georg Harpf (Ingolstadt) die Verfolgerliste mit 17,01 Meter anführt, folgen mit Abstand auf den Plätzen drei bis fünf Maximilian Neukirchen (Uerdingen, 16,20 m), Pascal Kühne (Köstritz, 16,18 m) und Paul Fritzsche (Zwickau, 15,91).

Kein Glück mit dem Wind

Auch im Diskuswerfen führt Luis die deutsche U16-Bestenliste mit 59,75 Meter an. Aber sein Vorhaben, die 1kg-Scheibe im Wettkampf über die 60m-Marke zu werfen, konnte er nicht realisieren. Auch beim letzten Wettkampf im Jahr 2020 drückte der böige Rückenwind die leichte Scheibe nach dem Abwurf immer nach, so dass sein weitester Wurf nur mit 53,82 m gemessen werden konnte. „Ich hatte kein Glück mit dem Wind, denn bei keinem Wettkampf kam er von vorne rechts. Das hätte drei bis fünf Meter mehr an Weite bedeutet. Somit ist das Kapitel „U16-Hessenrekord“ beendet“, sagte Luis, der sich dennoch in dieser Late-Season seit 2019 erheblich steigern konnte.

Weitere Melsunger*innen mit prima Leistungen

Auch Norbert Weinreich zeigte sich zum Saison-Ausklang noch in einer guten Form und verbesserte sich trotz der widrigen Witterungsbedingungen im Kugelstoßen der M50 auf 12,59 Meter und kann in der kommenden Hallensaison die 13m-Marke ins Visier nehmen. Ebenso trumpfte der 52-Jährige im Diskuswerfen auf und verfehlte mit 42,53 m seine Jahresbestleistung von Lovosice (Tschechien) nur um knapp einen Meter.

Maximilian Hartmann verbesserte sich im 3000m-Lauf der U18 auf 11:39,9 Minuten, und der elfjährige Jean Heilmann, der die erste Runde im 800m-Lauf mit 74 Sekunden viel zu schnell anlief, sicherte sich mit 2:44,0 Minuten den zweiten Platz in der U12. Kiara Schleider legte im 800m-Lauf der W12 die beiden Stadionrunden gleichmäßig in 92 Sekunden zurück und landete nach 3:04,3 Minuten auf Rang vier.

Mit lockeren Schritten lief Aileen Heilmann, mit neun Jahren die jüngste Starterin der MT Melsungen, die 800 Meter in 3:39,6 Minuten und verpasste nur um 0,3 Sekunden den dritten Platz.

(ajw)