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Wagner scheidet aus dem Traineramt aus

Alwin J. Wagner (4.v.li., vorn) leistete seine langjährige Arbeit in der Melsunger Talentfördergruppe zielstrebig und voller Hingabe. Zahlreiche Leichtathleten verdanken ihm große sportliche Erfolge. Jetzt hat sich der Trainer aus Leidenschaft zur Ruhe gesetzt. Foto: nh
Alwin J. Wagner (4.v.li., vorn) leistete seine langjährige Arbeit in der Melsunger Talentfördergruppe zielstrebig und voller Hingabe. Zahlreiche Leichtathleten verdanken ihm große sportliche Erfolge. Jetzt hat sich der Trainer aus Leidenschaft zur Ruhe gesetzt. Foto: nh

Melsungen. In einer Feierstunde wurde Alwin Wagner in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule als Leichtathletik-Trainer am Schulsportzentrum Melsungen von Dirk von Sierakowsky, Schulleiter des Melsunger Gymnasiums, verabschiedet.

„Großer Bahnhof“ aus Schule und Kader

Neben den offiziellen Gästen und Vertretern der Selbstständigen Beruflichen Radko-Stöckl-Schule, der Gesamtschule Melsungen und des Schulsportzentrums kamen auch ehemalige Verantwortliche des Schulsportzentrums, der Sportfachbereich der Geschwister-Scholl-Schule sowie ehemalige Schüler bzw. Schützlinge aus seinem Leichtathletikkader.

Mitte der 90er Jahre ergänzte die hessische Landesregierung das „Aktionsprogramm zur Förderung des Sports in Schulen und Vereinen“ um das Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“. Dieses Programm sollte den Schülerinnen und Schülern, die nach sportlichem Erfolg streben, einen verantwortungsvollen Einstieg in ein leistungsorientiertes Training ermöglichen, indem spezielle Trainingsmöglichkeiten mit besonderen pädagogischen Ressourcen zur Sicherung des schulischen Erfolgs kombiniert wurden.

Spannung, Freude und Körpergefühl

Alwin Wagner übernahm vor 15 Jahren im Melsunger Schulsportzentrum die Talentfördergruppe Leichtathletik (TFG). Er bot den Mädchen und Jungen der Klassen fünf bis neun Gelegenheit nach dem Motto „vielseitig, variantenreich und leistungsorientiert“ sich im Laufen, Springen und Werfen zu üben und ihr Talent zu vervollkommnen.

Die Teilnehmer lernten neue Bewegungsformen kennen und erfuhren dabei auch ihre Grenzen und Möglichkeiten. Wagner nutzte dabei den Bewegungsantrieb und die Bewegungslust der Kinder und stimmte diesen durch reizvolle Spiel- und Trainingsformen auf ihre Fähigkeiten ab. Während zunächst nur Basisübungen in seinen Sportstunden trainiert wurden, standen später weiter führende Übungen auf dem Programm, die der Entwicklung von spezifischen Fertigkeiten und Techniken dienten.

Mit Stoppuhr und Notizkladde dokumentierte Trainer Wagner akribisch genau die Leistungen seiner jungen Schützlinge.  Foto: nh
Mit Stoppuhr und Notizkladde dokumentierte Trainer Wagner akribisch genau die Leistungen seiner jungen Schützlinge. Foto: nh

„Kinder wollen sich messen und vergleichen; sie wollen Verbesserungen sehen und erleben“, sagte Wagner, dessen Trainingseinheiten von Abwechselung, Spannung, Freude und Körpergefühl geprägt waren und mit denen er die TFG-Teilnehmer auch für andere Sportarten fit machte.

Mit Trainer Wagner zu sportlichen Erfolgen

Alle Redner in der Schulaula würdigten die Verdienste des scheidenden Trainers, der mit Leidenschaft und Hingabe seine Schüler ausbildete und nach seinem gesundheitsbedingten Rücktritt große Fußstapfen hinlässt. Jürgen Hess, der ehemalige Koordinator im Schulsportzentrum Melsungen, sagte in seiner Laudatio, dass es Wagner zu verdanken sei, dass die Sportart Leichtathletik in den Melsunger Schulen so gut dastehe. Wagner sei ein Mensch, der seine Ziele immer strikt verfolgt und damit zum Erfolg geführt habe – gradlinig und loyal.

Die Melsunger Talentfördergruppe (TFG) hätte sich in der Ära Wagner zu einer Talentschmiede des Hessischen Leichtathletik-Verbandes entwickelt. Die Melsunger Gesamtschüler gewannen nämlich in den vergangenen Jahren mehr als zwanzig Landestitel und die erfolgreichsten unter ihnen kamen sogar bis in das Bundesfinale.

Trainer mit Enthusiasmus und Tatendrang

Den Schlusspunkt setzte Wagner selbst. „Sport ist mein Leben und mit Engagement und Erfolg habe ich mich den Herausforderungen der heutigen Zeit gestellt“, sagte er und wies darauf hin, dass man als Trainer ohne Hingabe und Leidenschaft nicht viel erreichen kann, auch wenn die fachliche Kompetenz noch so groß sei.

Die Entwicklung einer sportlichen Leistung erfordere nämlich nicht nur Systematik in der Planung und Belastung, Wissen und Können in der Technik sowie in der Lehrweise der Übungen, sondern auch Enthusiasmus und Tatendrang des Trainers, der das Vertrauen seiner Athleten besitzen muss.

Seinem Nachfolger Tobias Stang aus Malsfeld, der sich zurzeit noch im Sportstudium befindet, wünschte Wagner alles Gute und viel Erfolg.

(red)