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DGB fordert mehr Einsatz für Bildung

Noch neun Tage ist Zeit, um die Petition zu unterzeichnen. Fotomontage: gsk
Noch neun Tage ist Zeit, um die Petition zu unterzeichnen. Fotomontage: gsk

Region. Der DGB Hessen-Thüringen wirft dem Hessischen Kultusministerium ein mangelhaftes Krisenmanagement vor und weist auf schwere Versäumnisse in der Vergangenheit hin.

Marode Gebäude, miese Hygiene, Fachkräftemangel, …

Im Nachgang der Bezirksvorstandssitzung vor acht Tagen erklärte der Bezirksvorstand*: „Die Zahl der sich in Quarantäne befindenden Personen an unseren Schulen ist stark gestiegen, und nach unseren Kenntnissen schaffen die Gesundheitsämter keine lückenlose Kontaktnachverfolg. So droht das Infektionsgeschehen außer Kontrolle zu geraten. Jetzt rächen sich die Versäumnisse der Vergangenheit: Marode Schulgebäude, miese Hygienebedingungen, Fachkräftemangel, unzureichende Digitalausstattung usw. Das Land muss die einschlägigen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts umsetzen!“

Präsenz- und Distanzunterricht im Wechsel

Die Schulen brauchten dringend mehr Personal. Hierfür seien Mittel aus dem Corona-Sondervermögen zu verwenden, so die Gewerkschafter*innen. Zudem müssten qualitativ hochwertige Lüftungsgeräte angeschafft, und der Ausbau der digitalen Infrastruktur müsse beschleunigt werden. Die digitalen Endgeräte für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte müssten beschafft und jetzt ausgegeben werden. Auch sei es unumgänglich, in allen Landkreisen und kreisfreien Städten mit hohem Infektionsgeschehen im Unterricht zum Wechselmodell zwischen Präsenzunterricht und Distanzunterricht überzugehen.

Eingabe an MP und Kultusministerium

„Die Schulen müssen geöffnet bleiben, und es muss weiter Präsenzunterricht stattfinden“, so die einhellige Meinung des Bezirksvorstandes. „Das Kultusministerium muss jetzt endlich konsequent handeln. Außerdem sollte sich Kultusminister Lorz mit allen Beteiligten – Schülerinnen und Schülern, Eltern, Gewerkschaften und Verbänden, Kinder- und Jugendmedizinerinnen und -medizinern sowie Virologinnen und Virologen – an einen Tisch setzen und darüber beraten, wie der Schulbetrieb an den hessischen Schulen in der nächsten Zeit gestaltet werden könnte.

Hierzu gibt es eine Petition, die sich an den Hessischen Ministerpräsidenten Bouffier und an das Hessische Kultusministerium richtet. Wir, die Gewerkschaften des DGB Hessen-Thüringen rufen dazu auf, diese Petition zu unterstützen!“

Die Petition in Zahlen

Die Petition „Hessen braucht ein Konzept für den Unterricht unter Pandemiebedingungen!“ startete am 3. November 2020 und wurde bis zum 18. November von knapp 11.000 Personen unterzeichnet, mehr als 10.250 davon kamen aus Hessen. Das zu erreichende Quorum liegt bei 15.000. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Unterschriften auf „openpetition“ noch neun Tage lang möglich unter:

https://www.openpetition.de/petition/online/hessen-braucht-ein-konzept-fuer-den-unterricht-unter-pandemiebedingungen

Fußnote

*Der Bezirksvorstand des DGB Hessen-Thüringen ist das Beschluss fassende Organ zwischen den Konferenzen. Vertreten sind dort die Vorsitzenden der acht DGB Gewerkschaften IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), IG Metall, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Gewerkschaft der Polizei (GdP), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

(red)