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FWG hakt nach: Ohne Pläne drei Millionen?

Stefan Jens Witzel (li.) und Klaus-D. Lehmann haben namens der freien Wähler*innen einen Maßnahmenkatalog für Melsungen zusammengestellt. Foto: FWG
Stefan Jens Witzel (li.) und Klaus-D. Lehmann haben namens der freien Wähler*innen einen Maßnahmenkatalog für Melsungen zusammengestellt. Foto: FWG

Melsungen. Die Mitglieder der Melsunger Freien Wählergemeinschaft (FWG) haben in geheimer Wahl die Kandidatinnen und Kandidaten für die Melsunger Stadtverordnetenversammlung nominiert.

Drei Millionen ohne Planung

Die Liste umfasst 18 Personen, die sich den Wählern stellen wollen, erläutert Vorsitzender Klaus-Detlef Lehmann in einer Presseerklärung.

Während der Veranstaltung wurde heftig Kritik am beschlossenen Abriss des großen Saales der Stadthalle geübt, der im April 1978 erst eingeweiht wurde. Die Stadtverordnetenversammlung hat dem Abriss mehrheitlich zugestimmt.

Für einen Anbau im klassizistischem Stil sollen laut einer Broschüre des Bürgermeisters 3 Millionen Euro Steuergeld als Zuschuss zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die Gesamtkosten der Maßnahme feststehen und überhaupt konkrete Pläne vorliegen.

Zahl der Sitzplätze halbiert

FWG-Fraktionsvorsitzender Gerhard Ludolph beklagte in diesem Zusammenhang, dass ein FWG Antrag nicht behandelt wurde, die Kosten für die erforderliche Renovierung der Stadthalle durch ein qualifiziertes Planungsbüro festzustellen. Auch für die erforderliche Renovierung und Instandsetzung hätte es mit Sicherheit Fördermittel durch Bund und Land gegeben.

Klaus-D. Lehmann bemängelte, dass aus der knappen Information des Bürgermeisters hervorgehe, dass die Anzahl der Plätze in der Stadthalle wesentlich (200 Plätze anstatt bisher 400) vermindert werden soll.

Lehmann bedauerte auch, dass die Informationen und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger völlig unzureichend seien.

Aktivere Wohnbaugesellschaft

In ihrem Wahlprogramm fordert die Freie Wählergemeinschaft die Ausweisung von Baugebieten. Stefan Witzel wies auf die hohe Zahl der in Melsungen zur Verfügung stehenden über 11.000 Arbeitsplätze hin. Er bedauerte, dass für viele Pendler, die bereit sind nach Melsungen zu ziehen, keine Wohnmöglichkeiten bzw. Bauplätze zur Verfügung stehen.

Auf die Fortsetzung der Altstadtsanierung und Erneuerung der Dorfkerne legt die FWG ein besonderes Augenmerk, ebenso auf die Schaffung von bezahlbaren Sozialwohnungen. Dafür müsse sich die Städtische Wohnungsbaugesellschaft mehr einbringen als bisher.

Klinikbetreiber verklagen

Die Ansiedlung eines Kinderarztes und Hautarztes steht auf der Agenda der FWG, die auch ein Ärztehaus für Melsungen fordert. Das alte Krankenhaus sollte nach dem Umzug der Asklepios Klinik dafür eingerichtet werden. Durch die geänderten Planungen von Asklepios müsse wohl ein anderer Standort dafür gefunden werden.

In diesem Zusammenhang wurde von den Versammlungsteilnehmern das Verhalten des Asklepios Konzerns heftig kritisiert. Der Kreisausschuss wurde aufgefordert, Asklepios wegen Vertragsbruch zu verklagen.

Der weitere Ausbau des Radwegenetzes und der Bau einer öffentlichen Ladestation für Radfahrer am R 1 in Innenstadtnähe ist eine Forderung der Freien Wählergemeinschaft.

Hinweise auf Recycling

Die Straßenbeitragssatzung in Melsungen ist aufzuheben. Teure Straßenausbauten sollen künftig nicht mehr erfolgen. Wenn Reparaturen erforderlich werden sollten, können die auch meist mit einem minimalen Asphaltdeckenaufbau durchgeführt werden.

Die Sicherstellung der eigenen Wasserversorgung steht auch auf der Liste der Maßnahmen für die kommenden 5 Jahre. In diesem Zusammenhang sollten die Großverbraucher durch den Magistrat auf Recyclingmöglichkeiten hingewiesen werden.

Kandidat*innen der FWG:

Stefan Jens Witzel, Dr. Berthold Alter, Martin Gille, Martin Muda, Werner Boderke, Sigrid Alter, Berthold Vockeroth, Andreas Koch, Gerhard Ludolph, Peter Böge, Heike Glöckner, Klaus-Detlef Lehmann, Monika Kalisz-Niziol, Elke Kuppstadt, Harald Kellner, Ute Strube, Ulrich Schwarz und Gisela Witzel

(red)