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Die Zeit ist nicht um – A 49 noch verhindern!

Die Grüne Jugend Schwalm-Eder will das A49-Projekt noch immer kippen. Montage: gsk
Die Grüne Jugend Schwalm-Eder will das A49-Projekt noch immer kippen. Montage: gsk

Schwalm-Eder. Seit im vergangenen Jahr die medienträchtigen Rodungen im Danneröder Wald für den Fertigbau der A49 abgeschlossen wurden, scheint die öffentliche Debatte und die mediale Aufmerksamkeit um die geplante Autobahn, die in der Region Umwelt, Klima und nachhaltige Verkehrsstrategien zunichte macht, verstummt zu sein.

Der Fehler kann gestoppt werden

Doch die Zeit, den Bau der A49 zu verhindern, ist noch nicht um!
Die GRÜNE JUGEND Schwalm-Eder stellt sich klar gegen die weiteren
Bauvorhaben und solidarisiert sich nach wie vor mit allen
Aktivist*innen, die sich für einen Baustopp einsetzen! Noch kann der
Fehler, inmitten der globalen Klimakatastrophe eine weitere Autobahn zu
bauen, gestoppt werden!

Weder angemessen noch sinnvoll

Ziel der bedrohlichen Bauvorhaben soll sein, die Bundesautobahn 49
weiter auszubauen um Kassel und Gießen direkt für den
Kraftwagenfernverkehr zu verbinden. Dieser Plan ist jedoch in keiner
Weise angemessen oder sinnvoll und ist ein Beispiel veralteter und
unzeitgemäßer Politik aus dem letzten Jahrtausend, und schon lange
sprechen sich die GRÜNE JUGEND und die GRÜNEN gegen den Weiterbau der A49 aus.

Mariah Weidner, Sprecherin der Grünen Jugend Schwalm-Eder. Foto: nh
Mariah Weidner, Sprecherin der Grünen Jugend Schwalm-Eder. Foto: nh

Eine Schneise durch die Schwalm

Der geplante Teilabschnitt der A49 führt direkt durch den Dannenröder
Wald und den Herrenwald, beides Naturschutzgebiete mit geschützten
Lebewesen und Jahrhunderte alten Buchen. Zusätzlich ist der Dannenröder
Wald ein wichtiges Trinkwasserreservat für die dortige Region, welches
durch die Autobahn gestört wird. Die A49 stellt also eine direkte Gefahr
für Tiere, Menschen und Umwelt dar. Wir bedauern die Rodungen, die von
unverhältnismäßiger Polizeigewalt begleitet wurden, sehr.

Darüber hinaus erhöht die BAB auch den Verkehr von Autos und LKW, auch
im Schwalm-Eder-Kreis. Die A49 kürzt die A5 und A7 ab und würde den
gesamten Autobahnfernverkehr von Nord nach Südwest durch den
Schwalm-Eder-Kreis führen. Unsere Schwalm wäre also nicht nur durch die
graue Straße, die sich eine Schneise durch die malerische Landschaft
schlägt, sehr belastet, sondern auch von einem immens hohen
Verkehrsaufkommen – folglich auch innerorts.

Bedarfsgerechte Alternativen

Fälschlicherweise wird die A49 in der Region oft als Nahverkehrslösung
gesehen. Ihre Intention ist jedoch der Fernverkehr, der durch unseren
Kreis geleitet werden soll.

Die Autobahn hat in Nordhessen eine immens hohe Akzeptanz, eine große
Mehrheit spricht sich für den Ausbau aus. „Für viele Menschen ist es der
schnellste und einfachste Weg, um zu ihrer Arbeit oder zu ihren
Freizeitaktivitäten zu kommen. Aufgabe der Politik sollte es aber sein,
sinnvolle und nachhaltige Alternativen für den Nahverkehr im ländlichen
Raum zu schaffen. Und das gerade in Zeiten, wo wir den Klimawandel
langam zu spüren bekommen und dennoch noch bremsen können. Dazu muss der Bus-, Rad- und Schienenverkehr bedarfsgerecht und zukunftsfähig ausgebaut werden, statt ein Jahrzehnte altes Verkehrskonzept, das unser Klima vergiftet, weiterzuverfolgen“, sagte die Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schwalm-Eder Mariah Weidner.

Christoph Sippel, Votenträger der Grünen Jugend. Foto: nh
Christoph Sippel, Votenträger der Grünen Jugend. Foto: nh

Landwirtschaft ist Lebensgrundlage

Christoph Sippel, Votenträger der GRÜNEN JUGEND Schwalm-Eder ergänzt:
„Statt den LKW-Verkehr durch eine weitere Autobahn zu unterstützen,
müssen auch für Güterverkehr alternativen wie der Transport über die
Schienen genutzt werden. Auch der Fernverkehr muss endlich seinen Weg in die Bahn und weg vom Auto finden. Die Aufgabe der Politik ist es hier,
Anreize für klimafreundliche Mobilität zu schaffen und nicht den
klimaschädlichen Individualverkehr weiter zu fördern.“

Besonders die Landwirtschaft, die bei uns in Schwalm-Eder und ganz
Nordhessen eine große und wichtige Lebensgrundlage für viele Menschen
darstellt, leidet schon heute unter den katastrophalen Folgen des
Klimawandels. Dem müssen wir mit konsequenter grüner Umweltpolitik
entgegentreten! Der Bau der BAB 49 ist damit unvereinbar.

Die Grüne Jugend fordert konkret

• dass alle Möglichkeiten genutzt werden, den Bau der A49, welcher von
CDU und FDP beschlossen und von CDU und SPD bestätigt wurde, sofort zu
stoppen. Wir appelieren besonders an das Bundesverkehrministerium, den
Bau zu verhindern.

• dass der öffentliche Nahverkehr im Schwalm-Eder-Kreis weiter ausgebaut
und allen Menschen zugänglich gemacht wird. Bus- und Schienenverkehr
muss erweitert und allen Menschen zugänglich gemacht werden. Die Nutzung des Rads im Alltag muss durch Fahrradwege und eine freundlichere Radinfrastruktur attraktiver gestaltet werden.

• dass der Schienenverkehr im Hinblick auf Güterferntransport ausgebaut
wird und Züge anstatt von LKW genutzt werden, um Güter international zu
bewegen.

(red)