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Schär: Der Impfstoff ist kein Politikum

Landratskandidat Michael Schär (CDU) warnt vor unrealistischen Einschätzungen der Impfstoffmengen. Fotomontage: SEK-News
Landratskandidat Michael Schär (CDU) warnt vor unrealistischen Einschätzungen der Impfstoffmengen. Fotomontage: SEK-News

Schwalm-Eder. Michael Schär, Landratskandidat der CDU, warnt vor einer Fehleinschätzung der verfügbaren Impfstoffmengen sowie vor einem daraus entstehenden Kommunalwahlkampf mit falschen Erwartungen.

Der limitierende Faktor

„Erklärtes Ziel aller politisch Handelnder muss die schnellstmögliche Öffnung aller Impfzentren in Hessen sein – wie betont schnellstmöglich“, sagt Christdemokrat Michael Schär angesichts der Forderung zur sofortigen Öffnung des Impfzentrums im Schwalm-Eder-Kreis. Der limitierende Faktor bei allen Überlegungen sei und bleibe der verfügbare Impfstoff.

„Der Impfstoff ist kein Politikum. Wir alle sollten uns hüten, mit falschen oder unrealistischen Erwartungen den Kommunalwahlkampf einzuläuten.“

Kontinuierlicher IZ-Betrieb ist (noch) fraglich

Das Ziel der Impfstrategie in Hessen sei es gewesen, möglichst rasch, möglichst viele Menschen so wohnortnah wie möglich zu impfen. Einziges und entscheidendes Kriterium dafür ist aber der stetige und zuverlässige Zufluss an Impfdosen. „Das ist aber noch nicht gegeben“, wie Schär betont. „Das Land Hessen hat bisher rund 200.000 Impfdosen erhalten, wovon aber die Hälfte für die zwingend notwendige Zweitimpfung zunächst bei minus 70 Grad eingelagert wird.“

Es mache zum heutigen Tag keinen Sinn, alle Impfzentren (IZ) zu öffnen, wenn ein kontinuierlicher Betrieb aufgrund nicht ausreichend zur Verfügung stehender Impfdosen nicht gewährleistet ist. Das Land Hessen habe mit der Öffnung der sechs Regional-Impfzentren zunächst 60.000 Termine für einen Zeitraum von 21 Tagen freigegeben.

Hoch anspruchsvoller Impfstoff

Dazu führt der CDU-Landratskandidat aus: „Es sind keine großen mathematischen Kenntnisse vonnöten, um festzustellen, dass das nicht einmal 2.860 Impfungen pro Tag für das ganze Land bedeuten.“ Verteile man diese Impfdosen gemäß der Bevölkerungszahl, komme man für den Schwalm-Eder-Kreis bei rund 82 Dosen am Tag raus, stellt dieser doch knapp 2,9 Prozent der hessischen Bevölkerung.

„Es wird sicher vielen einleuchten, dass unter diesen Bedingungen ein effizienter Einsatz eines in der Logistik und Handhabung hoch anspruchsvollen Impfstoffs kaum möglich ist.“

Rund 75.000 Hessinnen und Hessen wurden bereits geimpft, vor allem in den Alten- und Pflegeheimen sowie beim pflegerischen und medizinischen Personal. In den kommenden Wochen müssten bei diesen erst einmal die notwendigen Zweitimpfungen vorgenommen werden, damit der COVID-Impfschutz besteht.

Appell an Solidarität und Rücksicht

„Wir sind zuversichtlich, dass sich in den kommenden Wochen die Verfügbarkeit des Impfstoffes verbessern wird. Der neue Produktionsstandort von BioNTech in Marburg kann nach einem reibungslosen Genehmigungsverfahren in Rekordzeit an den Start gehen. Es wird besser werden. Das müssen wir den Menschen sagen“, so Schär.

„Wir alle sind zur Solidarität, Rücksichtnahme und Geduld aufgerufen. Bei der Impfung darf es nicht darum gehen, dass aus einer subjektiven Wahrnehmung heraus jeder Einzelne für sich und sein Umfeld das Bestmögliche rausholen will. Wir müssen das Beste für die Gesellschaft herausholen.“

(red)