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Melsungen unterliegt in Magdeburg, war aber keinesfalls chancenlos

Felix Danner (7 Tore), der in Angriff und Abwehr einen souveränen Part ablieferte. Foto: Alibek Käsler
Felix Danner (7 Tore), der in Angriff und Abwehr einen souveränen Part ablieferte. Foto: Alibek Käsler

Magdeburg/Melsungen. Mit 27:31 (13:15) unterlag die MT Melsungen am 26. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beim nach Minuspunkten Tabellendritten SC Magdeburg. Die MT erwischte den besseren Start und bestimmte in der ersten Viertelstunde das Spielgeschehen. Durch einen 3:0-Lauf der Gastgeber wendete sich zwar zwischenzeitlich das Blatt, doch die Nordhessen waren zum Ende der ersten Halbzeit beim 13:15 wieder dran.

Im Verlauf des zweiten Durchgangs konnten sich die Magdeburger immer wieder mit zwei, drei Toren absetzen, ohne Melsungen aber gänzlich abschütteln zu können. Denn das Gudmundsson-Team kämpfte unverdrossen weiter und hatte sechs Minuten vor Schluss beim Stand von 28:26 sogar die Chance, das Spiel wieder zu öffnen. Sofern nicht zwei aussichtsreiche Angriffe vergeben worden wären. Denn die wurden jeweils im Gegenzug bestraft, sodass die Grün-Roten mit dem Treffer zum 30:26 drei Minuten vor Schluss auf die Siegerstraße einbiegen konnten. Markante Stempel haben dem Spiel aufgedrückt Magdeburgs Torhüter Jannick Green, der rund 35 Prozent aller Melsunger Würfe vereitelte und MT-Rechtsaußen Timo Kastening, mit acht Toren bester Schütze in der Magdeburger GETEC Arena. Trotz der Niederlage können die Nordhessen aufgrund ihrer kämpferischen Einstellung erhobenen Hauptes den beiden kommenden Knüllern in der heimischen Kasseler Rothenbach-Halle gegen Flensburg-Handewitt (Donnerstag, 19 Uhr) und Kiel (Sonntag, 13.30 Uhr) entgegensehen.

Die MT war bis auf den verletzten Yves Kunkel in Bestbesetzung nach Magdeburg gereist. Für den zuletzt etamäßigen Linksaußen rückte Youngster Ben Beekmann in den Kader. Die Nordhessen kamen gut aus den Startlöchern. Nebojsa Simic vereitelte nach 43 gespielte Sekunden den ersten Magdeburger Vorstoß und auf der anderen Seite verwertete Felix Danner ein Anspiel von Regisseur Domagoj Pavlovic zur 1:0-Führung. Nach knapp drei Minuten brachte Lukas Mertens den Knoten des SCM zum Platzen, auch er profitierte von einem Pass des Spielmachers, in dem Fall von Marko Bezjak.

In der Folge konnten sich die Rotweißen auf die Treffsicherheit ihrer Nahwurfzonenspezialisten verlassen. Während im Rückraum Flaute herrschte, gelangen Felix Danner (2), Michael Allendorf (1), Tobias Reichmann (1 Strafwurf) und vor allem Timo Kastening (5) die Tore, die die MT in die Lage versetzten, das Spiel weitestgehend offen zu halten. Magdeburg nahm zwar erstmalig nach 11 Minuten beim 6:5 das Heft in die Hand, konnte aber keine nennenswerten Vorteile daraus ziehen. Denn die MT blieb den Hausherren auf den Fersen, wie der 11:10-Zwischenstand nach knapp 23 Minuten anzeigte. Mit Kai Häfner hatte da übrigens zum ersten Mal ein Melsunger Rückraumspieler getroffen.

Drei Ereignisse auf Seiten der MT stachen bis dahin hervor: Domagoj Pavlovic bewies unter größter Bedrängnis totale Übersicht und spielte einen perfekten Diagonalpass zu Timo Kastening, den dieser zum 6:7 nutzte. Ole Pregler kam nach einer guten Viertelstunde für Julius Kühn aufs Feld. Dem ansonsten als Torschützen vom Dienst agierenden Rückraumspieler wollte an diesem Tag einfach nichts gelingen, gerade hatte Jannick Green einen Ball von ihm mit beiden Händen gefangen. Wenig später “rächte” Timo Kastening seinen Mannschaftskameraden mit einem schier unglaublichen Dreher aus spitzestem Winkel um Green herum zum 9:8 Anschluss.

Auch die Hintermannschaft, diesmal in einer 6:0-Formation mit Finn Lemke und Felix Danner im Mittelblock, lieferte über weite Strecken des ersten Durchgangs einen passablen Part. Lediglich Kreisläufer Zeljko Musa und Rückraum-Ass Marko Bezjak und Christian O’Sullivan konnten sich mehrfach durchsetzen. Die weiteren Treffer wurden jeweils von Einzelschützen erzielt. Mit 13:15 gings in die Pause, den letzten Treffer markierte O’Sullivan praktisch mit dem Pfiff. Anteil an diesem knappen Spielstand hatte auch Silvio Heinevetter, der nach 16 Minuten Nebojsa Simic abgelöst hatte und in der Schlussphase der ersten Spielhälfte einen Strafwurf von Omar Ingi Magnusson vereitelte und kurz darauf spektakulär den frei vor ihm auftauchenden Linksaußen Lukas Mertens entzauberte.

Der Zwei-Tore-Abstand blieb bis zur 38. Minute bestehen. Das Tor zum 18:16 erzielte der unaufgeregt und sehr effektiv agierende Felix Danner nach einem traumhaften “No-Look-Pass” von Timo Kastening. Dann trafen auf der anderen Seite kurz hintereinander Zeljko Musa und Michael Damgaard, dazwischen scheiterte Michael Allendorf auf Linksaußen, wodurch dem SCM erstmalig ein Vier-Tore-Vorsprung gelang (20:16, 39. Min.). Den Magdeburg vor allem durch den immer stärker auftrumpfenden Michael Damgaard bis zur 42. Minute auf fünf Tore, zum 22:17, ausbauen konnte.

In der kurz zuvor genommenen Auszeit hatte Gudmundur Gudmundsson seinen Schützlingen noch mit auf den Weg gegeben, dass sie sich nach abgeschlossenen Angriffen schnellstmöglich zurück orientieren sollten. Dennoch gelang es zunächst nicht, den Magdeburger Vorwärtsdrang zu stoppen. Nebojsa Simic kehrte wieder ins Tor zurück, da auch Silvio Heinevetter nicht die dringend benötigten Akzente zu setzen vermochte. Denn deren Vorderleute ließen zusehends die Effektivität aus der ersten Halbzeit vermissen. Die Abstimmung zwischen Torleuten und Abwehr gelang nicht mehr durchgehend.

Dennoch ließen sich die Nordhessen nicht beirren, sondern kämpften eifrig weiter, mit dem festen Ziel, den Abstand wieder zu verkürzen. Und das gelang auch. Nach Magnussons Treffer zur 26:22-Führung (50.) schafften Felix Danner, der sich einen Abpraller geangelt hatte, Kai Häfner und kurz darauf der mit nach vorne geeilte Finn Lemke vom Kreis (!), ihre Farben auf 27:25 (52.) heranzubringen.

Dann wurde Julius Kühn mit einer durchaus diskussionswürdigen Zweiminutenstrafe vom Feld geschickt, was Magdeburg in der Überzahl zum 28:25 (53.) nutzte. Im nächsten Angriff fasste sich Domagoj Pavlovic ein Herz, überraschte mit seinem Wurf “übers falsche Bein” Jannick Green zum 28:26 (54.) und signalisierte damit ”Da geht noch was!”

Das war natürlich auch Bennet Wiegert nicht verborgen geblieben, der SCM-Coach unterbrach per Time out. Und brachte damit die MT erfolgreich aus dem Konzept. So scheiterte Finn Lemke anschließend frei an Jannick Green, kurz darauf unterlief Felix Danner ein Fehlpass, Michael Damgaard stellte auf 29:26, Kai Häfners Wurf blieb in der Abwehr hängen, im Gegenzug erzielte Tim Hornke das 30:26 und führte damit seinen SCM drei Minuten vor Schluss auf die Siegerstraße. Die beiden letzten Treffer zum 31:27 bedeuteten nur noch Ergebniskosmetik.

Trainerstatements auf SKY zum Spiel:

Bennet Wiegert: “Ich bin stolz auf die Jungs. Das war über 60 Minuten wirklich ein super seriöser Auftritt. Wir haben das Spiel teilweise dominiert und das war vorher nicht so klar. Das wir Fehler machen, ist klar, aber die Mannschaft war der Star. Jannick Green hilft uns mit seiner guten Leistung schon seit Wochen. Aber wir haben uns in den entscheidenden Phasen auch untereinander sehr geholfen. Ich bin rundherum zufrieden.“

Gudmundur Gudmundsson: “Es war heute alles drin. Ich hatte ein gutes Gefühl vor dem Spiel und wir haben auch gut angefangen. Aber dann haben wir wieder zu viele technische Fehler gemacht. Beim Stand von 28:26 hatten wir alle Möglichkeiten der Welt, heranzukommen. Das hat leider nicht geklappt, danach sind uns die Magdeburger weggelaufen. Die Würfe aus zehn Metern, zum Beispiel von Damgaard, sind schwer zu decken. Ich hätte mir gewünscht, dass unsere Torhüter ein paar von diesen Bällen gehalten hätten. Dass hat natürlich auch etwas mit dem Zusammenspiel mit der Abwehr zu tun, aber heute hat die Torhüter-Leistung gefehlt. Wir hatten nur zwei gehaltene Bälle in der zweiten Halbzeit und das ist in so einem Spiel zu wenig. Ich muss meiner Mannschaft trotz allem ein Lob aussprechen, sie hat hart gekämpft.“

SC Magdeburg – MT Melsungen 31:27 (15:13)
SC Magdeburg: Green (1.-60. Min.; 15 Paraden / 27 Gegentore), Thulin (n. e.) – Musa 4, Chrapkowski 1, Kluge, Steinert, Pettersson, Magnusson 5/1, Hornke 3/1, Gullerud 2, Mertens 3, O’Sullivan 3, Bezjak 2, Damgaard 7, Preuss 1 – Trainer Bennet Wiegert.

MT Melsungen: Simic (1.-17. Min. und 47.-60. Min.; 3 P. / 16 G.), Heinevetter (18.-46. Min.; 4 P. / 15 G.) – Maric, Kühn, Lemke 1, Reichmann 2/2, Beekmann, Mikkelsen, Danner 7, Arnarsson, Allendorf 3, Pregler, Häfner 3, Salger, Kastening 8, Pavlovic 3 – Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Schiedsrichter: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin)

Zeitstrafen: 0 Min. – 8 Min. (Kühn, Pregler, 2x Pavlovic)

Strafwürfe: 2/3 – 2/5 (Magnusson scheitert an Simic, 08:55 Min. und an Heinevetter, 24:26 Min. Hornke scheitert an Heinevetter, 31:36 Min. – Kastening scheitert an Green 15:55 Min.)

Spielort: GETEC-Arena Magdeburg (ohne Zuschauer)

Die beiden nächsten Spiele:
Do., 22.04.2021, 19:00 Uhr, MT Melsungen – THW Kiel, Rothenbach-Halle Kassel
So., 25.04.2021, 13:30 Uhr, MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt, Rothenbach-Halle Kassel

(Bernd Kaiser)



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