Groppe erfüllt Norm für Meisterschaft

Mannheim. Während Deutschlands Top-Sprinterinnen, vor allem Lisa Meyer (Wetzlar), beim Meeting „Road to Tokyo“ zur Olympia-Norm stürmten, präsentierte sich auch Vivian Groppe auf dem Weg zur deutschen U18-Meisterschaft in bester Verfassung.
Starken Eindruck hinterlassen
Ausgetragen wird dieser Wettbewerb vom 30.07. – 01.08.2021 in Rostock. Nachdem die zurzeit schnellste Sprinterin im Schwalm-Eder-Kreis vor einer Woche bei ihrem Saisondebüt in Pliezhausen den Kreisrekord über 150 Meter um über eine Sekunde auf 18,13 Sekunden pulverisierte, knackte die 16-Jährige bei ihrem Saisonauftritt über 100 und 200 Meter mit bemerkenswerten Zeiten deutlich die Qualifikationsnormen von 12,50 und 25,70 Sekunden für die nationalen Titelkämpfe.

Obwohl das Wetter mit Temperaturen knapp über 10 Grad leistungsmäßig unvorteilhaft war und die immer wieder einsetzenden Regenschauern den Athleten zu schaffen machten, hinterließ das MT-Aushängeschild zunächst im 100m-Lauf der U20-Garde des Deutschen Leichtathletik-Verbandes einen starken Eindruck.
Bei leichtem Rückenwind hielt sie gegen die schnellen DLV-Konkurrentinnen lange mit und lag zehn Meter vor dem Ziel noch auf gleicher Höhe mit der zwei Jahre älteren Fabienne Fliedner (Wattenscheid), die im Vorjahr mit 11,84 gestoppt wurde und der gleichaltrigen Holly Okuku (Baunatal), im Jahr 2020 mit 11,85 Sekunden Deutschlands schnellste U16-Sprinterin. Auf den letzten Metern konnte sich Okuku lösen und sich in 11,98 den Sieg vor Fliedner (12,07 Sek.) sichern.
Fit für weitere Verbandswettkämpfe
Vivian überraschte als Dritte mit 12,09 Sekunden und kam mit ihrer bisher drittschnellsten Zeit bis auf 0,08 Sekunden an ihren Kreisrekord heran. Mit dieser Glanzleistung verdrängte sie Hellen Baumgarten (Steinbach, 12,19) und Sabrina Hafner (Regensburg, 12,30) auf die Plätze vier und fünf. Die beiden NK1-Kaderathletinnen belegten im Vorjahr in der bundesdeutsche 200m-Bestenliste der U18 mit 24,22 bzw. 24,28 Sekunden die Plätzen zwei und drei und waren noch vor einer Woche in Pliezhausen in der Nationalstaffel am Start, wo man die Staffelnorm für die U20-WM in Kenia lief.
Nach einem längeren Regenschauer, bei dem die Temperatur unter zehn Grad sank, stellte sich Vivian zum zweiten Mal dem Starter. Auch auf der regennassen Bahn hinterließ sie im zweiten Lauf mit 12,16 einen guten Eindruck und empfahl sich für weitere Einsätze bei Kadertests und Normwettkämpfen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.
Trainer: „Es wäre noch mehr drin gewesen“
Zwei Stunden später festigte die Jugendliche aus Beiseförth dieses Urteil auch über 200 Meter. Hinter der Ausnahmesprinterin Holly Okuku vom Jahrgang 2005, die sich mit 24,22 Sekunden auf Rang sechs der ewigen hessischen Bestenliste verbesserte, stürmte Vivian hinter H. Baumgarten (24,38) und S. Hafner (24,72) mit 24,76 Sekunden auch zur 200m-DLV-Norm für die DLV-Jugendmeisterschaften in Rostock und nimmt mit dieser Zeit in der aktuellen DLV-U18-Bestenliste hinter H. Okuku Rang zwei ein.
„Zum Saisoneinstand bin ich mit Vivians Sprintzeiten zufrieden. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn das Wetter mitgespielt hätte und sie vor dem Ziel locker geblieben wäre“, sagte ihr Trainer, der in den nächsten Wochen an der Schnelligkeitsausdauer seines Schützlings feilen wird, damit sie im Juni die 100 Meter unter 12 Sekunden zurücklegen und über 200 Meter eine neue Bestzeit aufstellen kann.
(ajw)