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Streit um Gagen und Motivation

MT-Chef Axel Gerken ist vom öffentlichen Urteil des DHB Vize-Präsidenten ganz und gar nicht begeistert. Foto: Alibek Käsler
MT-Chef Axel Gerken ist vom öffentlichen Urteil des DHB Vize-Präsidenten ganz und gar nicht begeistert. Foto: Alibek Käsler

Melsungen. MT-Vorstand Axel Geerken äußert sich zu den heute über die Deutsche Presseagentur (dpa) verbreiteten Vorwürfe von DHB-Vizepräsident Bob Hanning an die MT Melsungen.

Populistische Stimmung gegen den Verein

Gerken wörtlich: „Diese Art von öffentlicher Negativdarstellung eines Handball-Bundesligisten durch einen hohen DHB-Funktionsträger ist bislang ohne Beispiel. Er maßt sich als Außenstehender an, die Mentalität eines Vereins und deren vermeintliche Folgen sowie die Entlohnung der Nationalspieler nicht nur zu be-, sondern auch zu verurteilen. Hier wird in höchst populistischer Weise Stimmung gegen unseren Verein und unsere Spieler gemacht.

Klar hat ein Verein stets das Verhältnis vom Wert zum Gegenwert, vom finanziellem Aufwand zum sportlichen Abschneiden im Auge. Auch wir selbst sehen hier Steigerungsbedarf auf der sportlichen Seite. Denn wir werden diese Saison nicht mit dem Ergebnis abschließen, welches wir uns vorgenommen haben. Damit ist keiner bei uns zufrieden, erst recht nicht unsere Nationalspieler. Denen man übrigens – genau wie jedem anderen Profi in jedem anderen Club auch – unterstellen darf, nicht aus Gleichgültigkeit oder gar Absicht schlechte Spiele abzuliefern.

Bob Hannings Äußerungen kommen einem direkten Angriff, einem Offensivfoul, auf unseren Verein und auf unsere Spieler gleich. Das verwundert nicht zuletzt deshalb, weil er gemeinsam mit denselben Spielern in Tokio Gold gewinnen will. Man kann sich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass er hiermit schon vorbereitet, die MT Melsungen für ein eventuell schlechtes Abschneiden der Nationalmannschaft bei den olympischen Spielen verantwortlich zu machen. Wir sehen uns nach wie vor als Partner des DHB, unterstützen gern die Auswahlteams und stehen in gutem Austausch mit den jeweiligen Trainern – übrigens auch im Jugendbereich. Insofern erstaunen uns erst Recht die Äußerungen des Vizepräsidenten.“

Hanning: Viel Zufriedenheit, hohe Verdienste

Der DHB-Vizepräsident Bob Hanning, in Personalunion Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin, wird in der am heutigen Dienstag über dpa verbreiteten Meldung wie folgt zitiert: „Ich habe die Sorge, dass die Mentalität, die sich in Melsungen etabliert hat, den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gefährden kann. Ich finde es erschreckend, dass Melsungen viele deutsche Nationalspieler für viel Geld gekauft hat, aber die Mentalität im Verein nicht mitgewachsen ist. Es hat sich kein Spieler, seit er in Melsungen ist, verbessert. Im besten Fall haben sie stagniert. Ich glaube, dass dort eine unglaubliche Zufriedenheit herrscht und dass man nirgendwo mehr Geld verdienen kann als deutscher Nationalspieler. Und das färbt sich meiner Ansicht nach aufs Spielfeld ab.“

(red)