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André hadert mit seinem Kugelabstoß

Siegerehrung im Kugelstoßen der U18. Foto: nh
Siegerehrung im Kugelstoßen der U18. Foto: nh

Gerstungen. Klein aber fein war der Kugelstoß-Cup im Gerstunger Ortsteil Neustädt, der bereits zum fünften Mal an der Landesgrenze von Hessen und Thüringen auf der privaten Anlage von Initiator Heiko Wendorf ausgetragen wurde.

Hoch die Herzen, hoch die Leistung

Die perfekten Bedingungen und die perfekte Organisation mit Moderator Hardy Gnewuch (Halle) an der Spitze, ließen die Kugelstoßherzen höher schlagen. Und deshalb blieben auch die guten Leistungen nicht aus.

Bei den Männern kratzte Christian Zimmermann mit 19,95 Metern an der 20 m-Marke und holte sich den Sieg vor dem Deutschen Meister Dennis Lukas (Idar-Oberstein), der auf 19,68 Meter kam. Rang drei sicherte sich Silas Ristl aus Ulm mit 19,06 Meter.

Luis André mit dem deutschen Kugelstoßmeister von 2021, Dennis Lukas (Idar-Oberstein). Foto: nh
Luis André mit dem deutschen Kugelstoßmeister von 2021, Dennis Lukas (Idar-Oberstein). Foto: nh

Wettkampf der Damen

Die 35-jährige Christina Schwanitz, dreifache Europameisterin und 13-fache nationale Titelträgerin mit einer Bestleistung von 20,77 Meter sowie Katharina Maisch, die bei den Olympischen Spielen in Tokio die deutschen Farben vertreten, standen auf der Meldeliste, verzichteten allerdings auf einen Start und zogen das Training vor. So war der Weg frei für Julia Ritter (Wattenscheid), die sich mit 18,09 m vor Yemisi Ogunleye (Mannheim; 16,95 m) und Sarah Schmidt (Erzgebirge, 16,94 m) den Sieg holte.

André weiß nun, was auf ihn zukommt

Hochkarätig besetzt war auch das Kugelstoßen der U18 mit Lukas Schober (Weißig), Luis André (Melsungen) und Michel Gröper (Erzgebirge). Während die Vormachtstellung des bärenstarken Athleten aus dem Sportinternat in Chemnitz auch bei den deutschen U18-Meisterschaften, die in drei Wochen in Rostock ausgetragen werden, ungefährdet ist, weil er mit 20m-Weiten in einer anderen Liga stößt, könnten Gröper und André in Rostock hinter Georg Harpf (Ingolstadt, 17,80 m) und Lasse Schulz (Stuttgart, 17,28 m) ein Duell um Rang vier austragen. In Neustädt setzte der Jugendliche aus dem Erzgebirge mit seiner neuen Bestweite von 16,68 Meter ein großes Ausrufezeichen. Luis André weiß nun, was er bei den Jugendmeisterschaften zu erwarten hat.

Prompte Quittung: Vier mal Rote Fahne

Der kleine, aber verhängnisvolle Fehler nach dem Abstoß der Kugel. Foto: nh
Der kleine, aber verhängnisvolle Fehler nach dem Abstoß der Kugel. Foto: nh

Noch beim Einstoßen wuchtete er die 5kg-Kugel aus der ¾-Drehung dreimal über 16 Meter und zeigte Bundestrainer Sven Lang (Leipzig) seine gute Form. Aber was sich in den letzten drei Wochen im Training angedeutet hatte, konnte Luis auch in Gerstungen nicht ändern. Für seinen unsauberen Abstoß erhielt er vom Kampfrichter-Obmann die Quittung, denn dieser hob bei seinen sechs Versuchen viermal in Serie die rote Fahne.

Erst im fünften Durchgang kam Luis mit gebremster Drehung auf 15,22 und ließ abschließend 15,84 Meter folgen.

Serie ungültiger Versuche

„Es hat sich in der Vorbereitung ein Fehler eingeschlichen, den ich zurzeit nicht abstellen kann. Ich berühre nach dem Abstoß mit der Ferse meines rechten Fußes beim Umsprung die Balkenoberkante, so dass der Stoß ungültig ist“, sagte der 16-Jährige. Nachdem er einen Abend vorher beim Abendsportfest in Borken bereits alle sechs Versuche ungültig waren, kamen beim 5. Neustädter Kugelstoß-Cup vier weitere ungültige Versuche hinzu.

Trainer will einen Meter mehr

So blieb für Luis hinter Lukas Schober (19,97 m) und Michel Gröper (16,68 m) mit 15,84 Meter nur der dritte Platz. „Bis zu den deutschen Meisterschaften haben wir noch viel zu tun, denn es muss nicht nur am Feinschliff gearbeitet werden“, sagte Alwin Wagner, der in Neustädt mindestens einen Meter mehr von seinem Schützling erwartet hatte.

(ajw)