Tausende verloren Job durch Corona
Schwalm-Eder. Ende 2020 gab es im Schwalm-Eder-Kreis knapp 14.000 Minijobberinnen und Minijobber. Das sind über 900 weniger als im Jahr davor.
Die Krise ist ein Alarmsignal
Vor allem im Gastgewerbe, wo ein Viertel aller Minijobs wegfiel, war ein hoher Rückgang zu verzeichnen. Das bedeutet: Tausende Menschen haben in der Corona-Pandemie ihre Jobs verloren und landeten zum Teil in Hartz IV. Der DGB fordert angesichts dieser Zahlen eine Minijob-Reform.
„Die aktuelle Krise ist ein Alarmsignal. Minijobberinnen und Minijobber wurden in der Pandemie als erste vor die Tür gesetzt, als Restaurants und Geschäfte dicht machen mussten“, sagt Hajo Rübsam, Vorsitzender des DGB Schwalm-Eder.
Keine finanzielle Absicherung
Da geringfügig Beschäftigte von der Arbeitslosenversicherung ausgeschlossen sind, erhalten sie weder Kurzarbeiter-, noch Arbeitslosengeld. Vielen bleiben nur die niedrigen Leistungen der Grundsicherung. „Minijobberinnen und Minijobber mussten bittere Einkommensverluste einstecken und haben Probleme, überhaupt ihren Lebensunterhalt zu sichern. Gerade in Krisenzeiten müssen sich Beschäftigte aber auf ein soziales Sicherungsnetz verlassen können. Minijobs lösen dieses Versprechen nicht ein“, beklagt Rübsam.
Minijobs müssen reformiert werden
„Dem vermeintlichen Vorteil eines Brutto-für-Netto-Verdienstes stehen Niedriglöhne und Altersarmut gegenüber. Vor allem Frauen wird durch diese Fehlanreize die Möglichkeit einer eigenständigen Existenzsicherung verwehrt. Minijobs sind ein Relikt anderer Zeiten und müssen dringend reformiert werden“, fordert Rübsam mit Blick auf die Bundestagswahlen.
Der DGB kritisiert wegen seiner gravierenden Nachteile für Beschäftigte schon lange das „System Minijob“ und setzt sich für eine Umwandlung aller Minijobs in sozial abgesicherte Beschäftigung ein.
(red)