- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Exoskelette steigern Leistung der »KMU«

Über die Vorteile von Exoskeletten am Arbeitsplatz tauschten sich aus (v.li.) Markus Rockenschaub, Imke Pitz, Verw. Prof. Holger Hoffmann, Sebastian Tischler, Jan Rupprich, Christian Klann und Jakob Menzel. Foto: Regionalmanagement Nordhessen

Region. Die Regionalmanagement Nordhessen GmbH informiert: Im Rahmen des EU-Projektes EXSKALLERATE fand der Workshop „Exoskelette für gesündere Arbeitsplätze: Voraussetzungen, Implementierung, Anbieter und Kosten“ am neuen Gesundheitscampus Göttingen statt.

Exoskelette und Gesundheit

EXSKALLERATE fördert die Einführung von Exoskeletten. Als deutsche Partner in diesem EU-Projekt arbeiten die HAWK-Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, die Regionalmanagement Nordhessen GmbH und der MoWiN.net e.V. zusammen.

Knapp 30 Unternehmensvertreter aus Süd-Niedersachsen und Nordhessen informierten sich darüber, wie diese Technologie bei der betrieblichen Gesundheitsfürsorge und Fachkräftebindung helfen kann.

Sebastian Tischler von der Regionalmanagement Nordhessen GmbH und Professor Christoph Russmann der HAWK begrüßten die Teilnehmer und führten durch das Programm. Die Wissenschaftler der HAWK, Imke Pitz und Verw. Prof. Holger Hoffman, berichteten über erste Erkenntnisse aus dem Projekt und wie Exoskelette zur Wettbewerbsfähigkeit von KMU und zur Gesundheit am Arbeitsplatz beitragen.

Weniger Verletzungen, mehr Lebensqualität

Bis zu 44 Millionen Arbeitnehmer in der Europäischen Union (EU) sind von arbeitsplatzbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparates betroffen, was einer jährlichen Gesamtkostenbelastung für die Industrie von mehr als 300 Milliarden US-Dollar entspricht. Exoskelette haben die Fähigkeit, die Anzahl von Verletzungen des Bewegungsapparates zu verringern und die Lebensqualität bei der Arbeit zu erhöhen, wodurch die Kosten für Unternehmen langfristig gesenkt werden.

Bisher eher für große Betriebe

Insbesondere Arbeiter im Produktions- und Baugewerbe sowie der Logistik üben körperlich anstrengende Tätigkeiten aus, die das Risiko von Gesundheitsproblemen, Behinderungen und Krankheitsurlaub erhöhen. Dies führt zu einer geringeren Attraktivität des Arbeitsplatzes und einem Mangel an Bewerbern, was zu unbesetzten Stellen führt, die das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit bremsen. Dies gilt insbesondere für viele KMU, denen die verfügbaren Lösungen durch die Übernahme des Exoskeletts nicht bekannt sind, da sich die Lösungsentwickler eher an große Unternehmen wenden.

Andre Quittenbaum, Betriebsleiter des Logistikzentrums der Einbecker Brauhaus AG, berichtete über die ersten positiven Erfahrungen. Der Mitarbeiter, der bereits seit 6 Wochen ein Exoskelett nutzt, empfindet eine wirkliche Entlastung und ist sehr zufrieden. Die Brauerei möchte weitere Exoskelette anschaffen. Die Einbecker Brauerei wird im Rahmen des Projektes EXSKALLERATE an den Pilot Sites teilnehmen, aus denen die Wissenschaftler weitere Erkenntnisse aus dem Arbeitsalltag gewinnen werden.

Erst testen, dann kaufen

Markus Rockenschaub Managing-Director of exxowear human robotics berichtete von Erfahrungen aus Österreich. exxowear human robotics ist ein TechScoutingStartup. Sein Team widmet sich den neuesten Trends und Entwicklungen im Exoskelett-Bereich. Sie filtern, testen, evaluieren den Nutzen mit Betrieben in Form eines Try-Before-You-Buy Prinzips.

(red)