Sozialer Treffpunkt, integrativ & kulturell
Homberg. Das neue Multifunktionshaus Marktplatz 15 macht seinem Namen alle Ehre. Es wird zukünftig in der Altstadt und für die gesamte Stadt Homberg (Efze) eine wichtige Funktion für das soziale Miteinander und Gemeinwohl übernehmen.
Anlaufstelle für Familien und andere
Das Haus beherbergt dann verschiedene Homberger Vereine, Angebote unterschiedlicher Institutionen für Familien und Jugendliche unter einem Dach. Es soll zudem ein Ort für soziokulturelle Integration sein. Das Angebot wird demnach Jugend- und Kulturveranstaltungen enthalten, die insbesondere Jugendliche zusammenbringen sollen. Der Gebäudekomplex Marktplatz 15 und Holzhäuser Straße 3 wird somit zur Anlaufstelle für Familien, Jugend, Kulturschaffende und Bildungsträger.
Die Nutzung der Ebenen
In das Erdgeschoss des Gebäudes Marktplatz 15 kommt durch den neuen Zwischenbau in den Neubau auf Ebene 1 das Familienzentrum mit Elternschule. Auf der Ebene 2 wird die Arbeiterwohlfahrt einziehen. Die dritte Ebene des Neubaus wird hauptsächlich von der Musikschule belegt. Die historischen Räume im Gebäude Holzhäuser Straße 3 auf Ebene 1 werden vom „Theater Drei Hasen oben“ genutzt. Insgesamt entsteht so eine nutzbare Fläche von 1.050 Quadratmetern.
Erhöhte Kosten und Verzögerungen beim Bau
Das Bauprojekt sollte eigentlich schon 2020 bezugsfertig sein. Die Pandemie jedoch verzögerte das Projekt und verursachte Lieferengpässe und Preiserhöhungen bei den Baustoffen Holz, Stahl und Dacheindeckungen. Auch die Personalkosten stiegen, sagte Architektin Christine Hess. Dabei entwickelten sich die kalkulierten Kosten von anfänglich 3,2 Millionen Euro auf 4,17 Millionen Euro. 2,7 Millionen Euro erhält die Stadt Homberg (Efze) aus Fördergeldern des Bundes.
Multifunktionshaus soll im Sommer 2022 fertig werden
Das aktuell größte Bauprojekt in der Homberger Altstadt soll noch in diesem Sommer fertiggestellt werden. Bis es soweit ist, braucht es noch ein wenig Geduld. Denn es müssen noch einige Arbeiten verrichtet werden. Die Elektriker, Trockenbauer und Putzer arbeiten sich derzeit durch die neuen Räume. Danach folgen die Ausbaugewerke, diese müssen noch vergeben und umgesetzt werden. Dabei wurden die beiden Häuser Marktplatz 15 und Holzhäuser Straße 3 miteinander zu einem neuen Komplex verbunden. Das stellte sich als durchaus schwieriges und bautechnisch anspruchsvolles Unternehmen heraus.
Denn die unterschiedlichen Gebäudeebenen mussten miteinander verbunden werden. Und im Gebäude Holzhäuser Straße 3 warteten einige zeitverzögernde und unangenehme Überraschungen auf Architektin Christine Hess.
Aus zwei historischen Gebäuden wurde eins
„Das Gebäude wurde nach unten immer sicherungsbedürftiger. Das gesamte Haus musste abgesichert werden, weil sich eine Wand vom Gebäude gelöst hat. Deshalb musste es von außen gestützt werden. Die Deckenbalken sind von ihrem Aufleger 40 Zentimeter entfernt.“ Kurz gesagt: Es bestand ein statisches Problem. Neu eingebrachte Holzbalken stützen Wände und Decken, damit das Gebäude stabilisiert werden konnte.
Damit jedoch noch nicht genug. Das Haus verfügt über einen Gewölbekeller, der ebenfalls saniert werden muss. Er muss per Hand ausgeschachtet werden. Der vordere Teil des Gebäudes Holzhäuser Straße 3 mit dem ursprünglichen Eingangsbereich bleibt erhalten, der hintere Teil jedoch wurde bewusst abgerissen, weil dieser Teil des Altbaus stark durch mehrere Brände belastet war. Er wurde durch einen Neubau ersetzt, der als Verbindungsbau zum Gebäude Marktplatz 15 fungiert. So wurde aus zwei historischen Gebäuden eins.
(di)