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ROADPOL: Polizei hat Raser im Visier

Speedmarathon 2022. Quelle: Polizei Hessen

Region. Am Donnerstag ist der europaweite Verkehrsaktionstag „Speedmarathon“. Die hessische Polizei macht dann einmal mehr auf die Gefahren und Folgen zu schnellen Fahrens aufmerksam.

Messungen zwischen Sechs und Zehn

Zwischen 06.00 Uhr und 22.00 Uhr geraten Rasende am Donnerstag, 24. März, verstärkt ins Visier der Geschwindigkeitsmessungen: In Hessen kommen an knapp 300 Messstellen über 800 Polizistinnen und Polizisten zum Einsatz. Sämtliche Messstellen werden im Vorfeld bekannt gegeben (s.u.).

Entscheidung über Leben und Tod

Die Geschwindigkeit gehört dauerhaft zu den häufigsten Unfallursachen auf hessischen Straßen. Polizeioberrat Gerhard Keller, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste im Polizeipräsidium Mittelhessen und hessenweiter Koordinator des Speedmarathons 2022, macht deutlich: „Nicht angepasste Geschwindigkeit war im zurückliegenden Jahr bei Unfällen mit tödlich Verletzten und Schwerverletzten in Hessen die Unfallursache Nr. 1! Während sich innerorts deutlich mehr Verkehrsunfälle ereigneten als außerorts, sind in der Folge bei außerörtlichen Verkehrsunfällen deutlich mehr Personen tödlich verletzt worden. Die Ursache hierfür ist die deutlich höhere Fahrgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften.“

Temposünde ist kein Kavaliersdelikt

Im Zuge dessen appelliert Keller an die Autofahrerinnen und Autofahrer: „Mit dem Druck auf das Gaspedal nehmen Sie unmittelbar Einfluss auf die Sicherheit im Straßenverkehr und damit auf die Lebensqualität aller – seien Sie sich der Gefahren und Folgen zu schnellen Fahrens bewusst!“

Geschwindigkeitsverstöße sind kein Kavaliersdelikt, die Folgen werden aufgrund fehlender Weitsicht häufig außer Acht gelassen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus innerorts um 2 km/h die Zahl der Verunglückten um 15% senkt. Dies wird insbesondere deutlich, wenn man bedenkt, dass bei 65 km/h acht von zehn Fußgängern bei der Kollision mit einem Pkw sterben, während bei 50 km/h acht von zehn überleben.

Entscheidend: Geschwindigkeit beim Aufprall

Ob Verletzte oder gar Getötete nach einem Verkehrsunfall zu beklagen sind, liegt an vielen Faktoren: Wie viele Insassen befinden sich im Fahrzeug? Prallt ein kleines Fahrzeug mit geringer Knautschzone frontal gegen eine Oberklasse oder stößt es seitlich und damit weniger geschützt gegen ein Hindernis? – In allen Fällen ist laut Polizei die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Aufpralls ein entscheidender Faktor, ob die Beteiligten verletzt überleben oder sterben.

Social-Media-Kanäle im Einsatz für Menschenleben

Die Hessischen Polizistinnen und Polizisten begleiten den Speedmarathon 2022 über ihre Social-Media-Kanäle und machen Verkehrsteilnehmer unter dem Hashtag #Speedmarathon auf die häufigste Todesursache im Straßenverkehr aufmerksam.

ROADPOL – European Roads Policing Network

ROADPOL ist ein europaweites Polizeinetzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. Hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien in der Europäischen Union, handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in London. ROADPOL geht davon aus, dass die Verkehrsüberwachung und -prävention einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Zahl von Verkehrsunfallopfern leistet.

Die Messstellen der Polizei und Kommunen im Überblick:

Stadt und Landkreis Kassel

Schwalm-Eder-Kreis

Werra-Meißner-Kreis

Landkreis Waldeck-Frankenberg

(red)