Groppe ist hessische U20-Sprintkönigin

Gelnhausen. Immer besser in Form kommt Vivian Groppe (MT Melsungen) mit ihren Sprintleistungen über 100 und 200 Meter. Das zeigte sie eindrucksvoll bei den hessischen U20-Meisterschaften am Wochenende in Gelnhausen.
Mit Vivian Groppe ist zu rechnen
Gleichzeitig machte sie der Konkurrenz deutlich, dass man mit ihr bei der Jugend-Gala in Mannheim (02.07.) sowie bei den deutschen U20-Meisterschaften in Ulm (15. – 17.07.) rechnen muss. Diese beiden Normwettkämpfe sind für die Nominierung zur U20-WM in Kolumbien entscheidend.
Nachdem die 17-Jährige am ersten Meisterschaftstag im 100m-Finale als Siegerin bei Gegenwind 11,88 Sekunden auf die Bahn gezaubert hatte, führte auch einen Tag später auf der doppelt so langen Strecke kein Weg an der schnellen Jugendlichen aus Beiseförth vorbei. Mit der persönlichen Jahresbestzeit von 24,54 sorgte sie im letzten Wettbewerb der zweitägigen Veranstaltung für ein weiteres Highlight. Sie nahm bei der Siegerehrung ihren sechsten Meisterschaftswimpel seit 2019 in Empfang und gehörte als Doppelmeisterin zu den erfolgreichsten Athletinnen dieser Veranstaltung.
Guter Start ermöglicht Schonung
Bei leichtem Gegenwind holte sich die Melsunger Gymnasiastin im ersten Vorlauf das große „Q“, denn nach 24,86 Sekunden lief sie locker als Erste über die Ziellinie und qualifizierte sich damit mühelos für den 200m-Endlauf. Hinter ihr belegten Lena Sonnabend (Lorsch, 25,86) und Kyra Engel (Langgöns, 25,92) die Plätze zwei und drei und zogen ebenfalls mit einem kleinen „q“ als weitere Zeitschnellste in das 200m-Finale ein.
„Der Start war richtig gut, so dass ich mich auf den letzten Metern etwas zurückhalten und schonen konnte“, betonte Vivian nach dem Vorlauf.
Warten auf den Startschuss
Als Siegerin des zweiten Vorlaufs machte die U18-Sprinterin Makiah Parker (Wiesbaden) mit 25,45 Sekunden vor Raphaella Zali (Wehrheim, 25,91) auf sich aufmerksam. Gespannt war man dann auf den Auftritt von Lokalmatadorin Melina Höfer, die am ersten Meisterschaftstag im Zwischenlauf mit 12,02 eine starke 100m-Zeit lief. Und auch über 200 Meter gefiel die Sprinterin aus Gelnhausen im dritten Vorlauf mit 25,49 Sekunden.
150 Minuten später wurde das 200m-Finale gestartet. Zwischen der US-Amerikanerin Makiah Parker auf Bahn drei und Melina Höfer (Bahn fünf), kauerte Vivian Groppe im Startblock und wartete konzentriert auf den Startschuss.

Kein optimaler Kurvenlauf
Wer von den Zuschauern dachte, dass der Titel für die 100m-Siegerin reserviert war, der sah sich zunächst getäuscht, weil Vivian keinen optimalen Lauf in der Kurve hinlegte. Noch zu Beginn der Zielgeraden leistete Melina Höfer, angefeuert von den heimischen Zuschauern, starken Widerstand, von dem sich die MT-Sprinterin erst auf dem letzten Viertel freimachen konnte. Mit der persönlichen Jahresbestzeit von 24,54 Sekunden sicherte sich Vivian ihre zweite Landesmeisterschaft innerhalb von 24 Stunden. Melina Höfer freute sich als Zweite über ihre Bestzeit von 24,87 vor Makiah Parker (25,39) und Kyra Engel (25,79).
Zurückhaltung vor dem Mannheim-Wochenende

In diesem Ergebnis spiegelt sich für die amtierende deutsche 200m-Meisterin der U18 auch eine Belastung wider. Am ersten Tag absolvierte sie, um über Vor- und Zwischenlauf ins Finale zu kommen drei schnelle 100m-Sprints gegen den Wind. Am nächsten Tag standen zwei 200m-Läufe unter 25 Sekunden auf dem Programm. Und sicher steckte auch das intensive Training vor den beiden Meisterschaftstagen noch in ihren Beinen. Mit einer Prognose für das Wochenende in Mannheim, wo sie auf die deutsche U20-Spitzenklasse trifft und erneut über 100 und 200 Meter an den Start gehen wird, gab sich Vivian zurückhaltend.
Überraschung beim Speerwerfen
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Eileen Albers (MT Melsungen) im Speerwerfen der U20 für eine Überraschung gesorgt. Hinter der überragenden Mia Haselhorst (Königsteiner LV), die mit 42,82 Meter über sechs Meter Vorsprung vor Alice Ekenberger (Reinhardswald, 36,59 m) und Tabea Lanzer (TV Haiger, 35,90 m) diesen Wettbewerb gewinnen konnte, gefiel Eileen Albers mit 30,09 Meter und hatte als Sechste nur 1,21 Meter Rückstand auf die Viertplatzierte Vanessa Dehmer (Dieburg, 31,30 m).
„Ich hatte das Gefühl, dass ich einige Meter weiterwerfen kann, aber die Speerwurftechnik macht mir noch zu schaffen“, sagte die Kreismeisterin in dieser Disziplin.
(ajw)