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Kindertagespflege mit inklusiver Betreuung

Borken. Zu einem Fachtag „Inklusion in der Kindertagespflege“ ist für Mittwoch, 13. Juli, von 10 bis 16 Uhr in das Stadthotel Borken eingeladen. Das Angebot richtet sich an Kindertagespflegpersonen aus Schwalm-Eder und angrenzenden Landkreisen.

Jedes Kind ist einzigartig

Laut Fachtag Inklusion in der Kindertagespflege im Schwalm-Eder-Kreis haben alle Kinder das Recht auf gemeinsame Bildung und Erziehung. Inklusion in der Kindertagespflege bedeutet, dass jedes Kind einzigartig ist und dass ein gemeinsames und für jedes Kind angemessenes Entwicklungsumfeld geschaffen wird. Das bedeutet gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung von Anfang an. Eltern und Kinder sollen in ihrer Einzigartigkeit angenommen, unterstützt und gestärkt werden.

Grundsatz der Förderung

Der rechtliche Rahmen der inklusiven Kindertagespflege basiert auf dem seit Juni 2021 überarbeiteten Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII), welches, ausgelöst durch das Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (KJSG), novelliert werden musste. Dabei wurde u.a. sichergestellt, dass alle Leistungen der Jugendhilfe zukünftig allen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung offenstehen müssen.

Dieser Grundsatz der Förderung von Kindern mit Behinderung oder chronischen Krankheiten sowie Kindern aus belasteten Familien soll zukünftig auch noch stärker in der Kindertagespflege stattfinden. Die Kindertagespflegepersonen haben dementsprechend die Aufgabe, Eltern die aufgrund einer schweren Krankheit, Behinderung oder belastenden Lebenssituation mit der Erziehung und Versorgungen ihrer Kinder überfordert sind, zu unterstützen. Der Schwalm-Eder-Kreis ist nicht nur für die Erteilung der Pflegeerlaubnis, sondern auch für die Ausbildung und Weiterqualifizierung von Kindertagespflegepersonen zuständig.

Förderbedarf verwirklichen

Die qualifizierten Kindertagespflegepersonen im Schwalm-Eder-Kreis betreuen Kinder in Kleingruppen im Alter von 0-3 Jahre in einer familienähnlichen Atmosphäre. Die kleine Gruppe ermöglicht für alle Kinder eine individuelle Betreuung und Förderung. Der besondere Förderbedarf von Kindern mit Behinderung, chronischer Erkrankung oder emotionalen und sozialen Auffälligkeiten kann in der Kindertagespflege verwirklicht werden.

Qualifiziertes Personal erforderlich

Um diesen anspruchsvollen Auftrag in der Praxis der Kindertagespflege zu realisieren, bedarf es entlastender Faktoren, die im Rahmen des Fachtages beleuchtet werden. Inklusive Kindertagespflege braucht insoweit qualifizierte Kindertagespflegepersonen, regelmäßige Fortbildung sowie eine angemessene Vergütungsregelung zum Ausgleich des Mehrbedarfes bei der Betreuung von Kindern mit besonderem Förderbedarf und qualifizierte Fachberatung.

Professionelle Haltung erarbeiten

Der Schwalm-Eder-Kreis freut sich, dass in Anna Klein vom Hessischen Kindertagespflegebüro eine Referentin gefunden wurde, die den Kerngedanke „Haltung in der Inklusion“ im Hauptvortrag darstellen wird. Im Anschluss wird in vier Themen-Workshops die Auseinandersetzung zur Inklusionsthematik unter den Stichworten Partizipation, Ressourcenorientierung, Unterstützte Kommunikation und herausforderndes Verhalten vertieft. Ziel der Veranstaltung ist die Erarbeitung einer fachlich professionellen Haltung wie ein Inklusionsverständnis und die Umsetzung im pädagogischen Alltag der Kindertagespflege verwirklicht werden kann.

Netzwerkarbeit mit Begegnungen

Die Fachberatung Kindertagespflege im Schwalm-Eder-Kreis, Heike Schottenhammer, sieht in diesem Fachtag neben dem fachlichen Austausch und Wissenserwerb eine große Chance für Netzwerkarbeit sowie die Begegnung mit fachlich-kollegialem Austausch. Der Fachtag wird ausgerichtet in Kooperation von Fachbereich 51 – Jugend und Familie, Arbeitsgruppe 51.10 – Frühkindliche Förderung, VHS Schwalm-Eder und Frühförderstelle AKGG Homberg.

Weitere Informationen und Anmeldung stehen im Veranstaltungskalender unter https://www.schwalm-eder-kreis.de/Aktuelles.htm? oder auf www.vhs-schwalm-eder.de

(red)