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Feldforschung mit Farbe und Pinsel

Gestern (21.07.2022) gestartet: Das erste Projekt von Johannes Mundingers Feldforschung an der Scheunenwand von Kaisers Ahle Wurst. Foto: nh

Waltersbrück. Für sein Projekt Feldforschung bemalt Johannes Mundinger Scheunen und Gebäude, die gut sichtbar in der Landschaft stehen. Er will damit Kultur aus dem klassischen, gewohnten Rahmen heraus, aufs Feld bringen – abseits der Städte und etablierten Ausstellungsorte.

Die Orte künstlerisch thematisieren

„In den Motiven greife ich abstrahiert auf, was ich zum Gebäude erfahre, Nutzung und Geschichten von Anwohner:innen oder Besitzer:innen. Trotzdem ist es weitestgehend abstrakte Malerei“, erläutert Mundinger seine Intention. Der Künstler wurde 1982 in Offenburg geboren. Er studierte in Münster und Brüssel
und lebt seit 2011 in Berlin.

Seine Arbeit, speziell Wandbilder und Installationen, thematisieren die Orte, für die die Arbeiten entstehen. Jenseits davon wurden seine Arbeiten schon in zahlreichen Galerien und Institutionen gezeigt, sagt er. Ausgestellt habe er unter anderem beim Freiburger Kunstverein, in der Kunsthalle Wilhelmshaven oder auch im Jüdischen Museum Krakau. Größere Einzelausstellungen hatte er nach eigenen Angaben im Kunstverein Offenburg/Mittelbaden und im Yeoju Museum Korea.

Internationale Murals

2013 bekam er mit Sophia Hirsch den Förderpreis des Berliner Kunstvereins. Für Künstlerresidenzen wurde er unter anderem nach Israel, Korea oder Serbien eingeladen. Seine großformatigen Murals (engl.: Wandbilder) sind europaweit zu finden, aber auch in Mexiko, Russland und Korea. Seit 2012 hat er ein Atelierstipendium der Urban Spree Galerie.

Der Berliner Künstler Johannes Mundinger arbeitet an einer Feldscheune bei Waltersbrück. Foto: nh

Gestern morgen bemalte er bis zum späten Nachmittag die Wand einer Feldscheune bei Neuental-Waltersbrück weiter. Nach einigen Absagen in anderen Dörfern hatte er dafür das Okay der Besitzerfamilie von der Metzgerei „Kaisers Ahle Wurst“ bekommen.

Erstes Projekt im Schwalm-Eder-Kreis

„Zwar lebe ich in Berlin und stelle international aus, bin der Region aber seit 20 Jahren verbunden, seit mein Vater hier lebt, und habe mit Feldforschung nun mein erstes Projekt im Schwalm-Eder-Kreis“, erläuterte Johannes Mundiger die Auswahl seines derzeitigen Betätigungsortes.

www.jmundinger.de

(red)