„Neubau von Melsunger Krankenhaus nicht finanzierbar“
Gemeinsame Pläne des Schwalm-Eder-Kreises, der Stadt Kassel und der GNH lassen sich nach intensiver Prüfung nicht realisieren
Kassel/Melsungen. Der Landkreis Schwalm-Eder, die Stadt Kassel und die Gesundheit Nordhessen (GNH) werden ihren Gremien vorschlagen, die Pläne für eine mögliche Übernahme des Asklepios Klinikums Melsungen aufzugeben. Im April dieses Jahres hatten die drei Parteien erklärt, gemeinsam prüfen zu wollen, ob das Krankenhaus im Bestand oder als Neubau zukunftssicher aufgestellt werden kann. In den letzten Monaten haben sich alle Beteiligten intensiv darum bemüht, sinnvolle medizinische Versorgungskonzepte und finanziell tragbare Optionen für das Melsunger Krankenhaus zu finden.
Um die Investitionskosten, die mit einem Neubau einhergehen, zu reduzieren, wurde auch der Weiterbetrieb im Bestandsgebäude geprüft. Die Pläne dafür haben sich aber als nicht realisierbar erwiesen. Ein Neubau sei angesichts der stark steigenden Baukosten allerdings zum aktuellen Zeitpunkt nicht finanzierbar, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Förderung durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) könne nicht erweitert werden und der Betrieb die entsprechend höheren Baukosten (oder eine Miete) nicht erwirtschaften. Dazu komme, dass der Landkreis die Baukostenlücke in Verbindung mit den hohen Anlaufverlusten eines Neustartes des Krankenhauses nicht tragen könne. Ein zusätzliches finanzielles Risiko für alle Beteiligten: Die tatsächlichen Baukosten sind aktuell nur schwer zu kalkulieren.
Die Parteien haben daher einvernehmlich entschieden, ihren Gremien vorzuschlagen, das hohe finanzielle Risiko des Neustartes und Neubaus nicht einzugehen und die Pläne für einen gemeinschaftlichen Betrieb des Melsunger Krankenhauses vorerst ruhen zu lassen.
Die GNH wird sich aber in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis für eine qualitativ gute und verlässliche notärztliche Versorgung in der Region einsetzen. Das Unternehmen ist bereits in der Stadt und dem Landkreis Kassel mit der Besetzung der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) engagiert, um die Versorgung in der Fläche sicherzustellen. (red)