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DHB-Pokal: MT steht im Achtelfinale

Der beste Torschütze des Spiels: Ivan Martinovic. Foto: Alibek Käsler

Erlangen. Die MT Melsungen schafft durch einen 34:30 (17:14)-Erfolg über Ligakonkurrent HC Erlangen den Sprung ins Achtelfinale des DHB-Pokals. Die Nordhessen leisteten sich wenige Schwächephasen, waren vielmehr das spielbestimmende Team.

Die Gastgeber, die noch vor gut drei Wochen im Ligaduell ein Remis gegen die Nordhessen geholt hatten, fanden keine ausreichenden Mittel gegen die gut gestaffelte Melsunger Abwehr. Dahinter erwies sich Nebojsa Simic einmal mehr als starker Rückhalt. In der Offensive fand die MT eine sehr gute Mischung zwischen individuellen Aktionen und taktisch gebundenem Spiel. Die so erarbeiteten Torgelegenheiten wurden mehrheitlich genutzt – allen voran Ivan Martinovic. Der Linkshänder erwies sich als nervenstarker Strafwurfschütze, verwandelte alle sechs Siebenmeter. Nach weiteren vier Feldtoren avancierte er zum besten Werfer des gesamten Spiels. Auf Erlanger Seite trafen Nico Büdel (5/3), Antonio Metzner (5) und Tim Zechel (5) am häufigsten. 1.450 Zuschauer sorgten in Erlangen für eine nahezu ausverkaufte Karl-Heinz Hiersemann-Halle.

Schnell die Initiative übernommen

Nach einem vertändelten ersten Angriff machte es die MT im zweiten Versuch besser – Kai Häfner traf nach zweieinhalb gespielten Minuten zum 0:1. Außer dem Kapitän hatte Trainer Roberto Garcia Parrondo für die Startaufstellung David Mandic, Elvar Örn Jonsson, Aidenas Malasinskas, Arnar Freyr Arnarsson, Dimitri Ignatow und im Tor Nebojsa Simic aufgeboten. In die Abwehr beorderte der Coach jeweils Gleb Kalarash für Arnar Freyr Arnarsson. Der Defensivspezialist bildete zusammen mit Elvar Örn Jonsson das Deckungszentrum.

Schnell übernahm die MT die Initiative und legte dank zweier Siebenmetertreffer von Ivan Martinovic und einem weiteren Tor von Kai Häfner bis zur achten Minute auf 1:4 vor. Bis dahin hatte für die Gastgeber nur Rechtsaußen Hampus Olsson getroffen. Kaum fünf Minuten später nutzte Erlangen eine Überzahl – David Mandic brummte eine Zeitstrafe ab – um zum 5:5 zu egalisieren (13.). Und nachdem die MT eine Großchance am gegnerischen Kreis nicht verwerten konnte, zogen die Hausherren durch den Treffer von Sebastian Firnhaber mit 6:5 vorbei.

Gegen Ende Sand im Getriebe

Keine Frage, der HCE hatte sich in den letzten Minuten zu einem ebenbürtigen Kontrahenten aufgeschwungen, der nun die vermeintliche Vormachtstellung der Melsunger über die Zwischenstände 8:8 und 9:9 (Firnhaber per Rückhandwurf!) anzugreifen drohte. Es war offenbar eine wenig Sand ins nordhessische Getriebe geraten. Diesen Eindruck hatte auch Roberto Garcia Parrondo. Und so nahm der Coach einige Umbesetzungen vor: Agustin Casado als Spielmacher für Aidenas Malasinskas, André Gomes auf Halblinks für Elvar Örn Jonsson, der wiederum auf Linksaußen den Platz von David Mandic einnahm.

Die Maßnahmen fruchteten, wie der anschließende 3:0-Lauf zur 9:12-Führung zeigte (23.). Was HCE-Trainer Raúl Alonso zu einem Timeout veranlasste. Erlangen kam anschließend wieder etwas auf, wenngleich es nicht zur Egalisierung reichte. Dass es aber knapper wurde, verdankten die Hausherren dem eingewechselten Antonio Metzner. Den hatte die MT-Abwehr offenbar gar nicht auf der Rechnung. Denn dem Halbrechten gelangen Sage und Schreibe vier Treffer in Folge.

Und weil danach auch noch Erlangens Kapitän Nico Büdel traf, leuchtete in der letzten Minute der ersten Halbzeit ein 14:16 von der Anzeigentafel. Nicht unwichtig dann das Signal, welches Ivan Martinovic mit einem gewaltigen Sprungwurf gab: Der Linkshänder hämmerte das Leder praktisch mit dem Pausenpfiff zum 14:17 in die Erlanger Maschen.

Fünf-Tore-Vorsprung verweist auf Sieg

Den ersten Torerfolg nach Wiederanpfiff verbuchte Christoph Steinert, indem er einen Siebenmeter gegen den eingewechselten Adam Morawski zum 15:17 verwandelte (33.). Aber auch die MT blieb konzentriert. Der gut in Szene gesetzte Dimitri Ignatow markierte das 15:18 und nach einem feinen Dreher von Steffen Fäth legten die Rotweißen erneut einen kurzen Zwischenspurt ein: André Gomes aus dem Rückraum, der nach vorne geeilte Gleb Kalarash vom Kreis und erneut André Gomes mit lehrbuchmäßigem Sprungwurf besorgten die 21:16-Führung (39).

Ermöglicht hatte dies nict zuletzt auch Nebojsa Simic mit einer Parade gegen den jetzt im Spiel befindlichen Ex-Melsunger Johannes Sellin und einer weiteren Glanztat gegen den frei vor ihm auftauchenden Antonio Metzner. Zu allem Überfluss – aus Sicht der Franken – hatte zwischenzeitlich Christoph Steinert auch noch einen Strafwurf vergeben.

Mit dem Fünf-Tore-Vorsprung war praktisch schon früh der Grundstein für den späteren Melsunger Sieg gelegt. Denn Erlangen konnte im weiteren Verlauf nicht mehr näher als auf drei Tore herankommen. Auf der anderen Seite agierte die MT ziemlich souverän und zog nach wie vor ein serh bewegliches und jederzeit druckvolles Offensivspiel auf. So erarbeiteten sich die Nordhessen fleißig Chance um Chance. Ob durch gekonnte 1-gegen-1-Aktionen (u.a. Ivan Martinovic, André Gomes) oder mittels mannschaftstaktischer Spielzüge. Von denen profitierte an diesem Abend übrigens besonders Rechtsaußen Dimitri Ignatow, der sich für die Reihe guter Anspiele mit sechs Treffern bedankte.

Gegner-Abwehr vor immer neuen Aufgaben

Darüber hinaus trugen auch die vom Roberto Garcia Parrondo vorgenommenen Rochaden Früchte. Etwa die ungewohnte Positionierung von Rückraumspieler Elvar Örn Jonsson auf Linksaußen oder die jeweils situationsabhängige Besetzung aller drei Rückraumpositionen, wahlweise mit Agustin Casado / Aidenas Malasinskas und Kai Häfner / Ivan Martinovic. Der MT-Coach spielte geschickt nahezu die gesamte personelle Klaviatur und sorgte so dafür, dass die gegnerische Abwehr vor immer neue Aufgaben gestellt wurde. Denen sie letztlich an diesem Tage aber nicht gewachsen war.

So ist Melsungens 34:30-Sieg auch eine kleine Revanche für das vor gut drei Wochen erlittene 34:34-Remis im Ligaduell. Was jedoch noch wichtiger ist: Die MT hat sich nach guten, aber von den Ergebnissen her leider nicht erfolgreichen letzten HBL-Spielen endlich wieder ein Positiverlebnis verschafft. Angenehmer “Nebeneffekt”: Die Nordhessen stehen dadurch im Achtelfinale des DHB-Pokals.

HC Erlangen – MT Melsungen 30:34 (14:17)

○ HC Erlangen: Obling (3 Paraden); Ferlin (1 P.) – Heiny, Sellin 3, Bialowas, Zehnder 1, Fäth 2, Firnhaber 4, Büdel 5/3, Bissel 1, Metzner 5, Link, Steinert 3/3, Kurch, Olsson 1, Zechel 5 – Trainer Raúl Alonso.

○ MT Melsungen: Simic (7 Paraden); Morawski (2 P.) – Malasinskas 1, Casado 2, Ignatow 6, Ohl, Drosten, Jonsson 6, Arnarsson 1, Gomes 4, Kalarash 1, Häfner 3, Fuchs, Martinovic 10/6, Mandic – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

○ Schiedsrichter: Nils Blümel (Berlin) / Jörg Loppaschewski (Berlin)

○ Zeitstrafen: 4 Min. – 14 Min. (Büdel, 29:56 Min., 40:34 – Kalarash, 18:16 Min., 23:44; Mandic, 11:35; Gomes, 39:12; Häfner, 42:08; Casado 54:54; Martinovic, 59:48)

○ Strafwürfe: 6/9 – 6/6 (Olsson wirft neben das Tor, 27:28 Min.; Steiner scheitert an Morawski, 36:58 Min.; Büdel wirft über das Tor, 59:52 Min.).

○ Zuschauer: 1.450, Karl-Heinz-Hiersemann-Halle, Erlangen

Das nächste Spiel

So., 23.10,22, 16:05 Uhr, HBL: MT Melsungen – HSG Wetzlar, Rothenbach-Halle Kassel

Die weiteren DHB-Pokaltermine

• Achtelfinale: 21./22. Dezember 2022
• Viertelfinale: 04./05. Februar 2023
• REWE Final4 (Halbfinals & Finale): 15./16. April 2023

(red)



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