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„… mit Nadel und Stift“ in der Kunsthalle

„Spannende Beziehung.“ Farbradierung: Bodo Klös

Willingshausen. Wolfgang Grätz, Büchergilde Gutenberg (Frankfurt), schreibt: Der Künstler Bodo W. Klös gehört zu denjenigen, die immer noch da sind, wenn diese und jene „Zeitgeistsau“ durchs Dorf getrieben worden ist und deren Silhouetten längst am Horizont verblassen.

Außergewöhnliche Begabung

Vor 40 Jahren, hat Klös die Sicherheit eines erlernten Brotberufes aufgegeben und sich als freischaffender Künstler etabliert, dessen Kunstfertigkeit und unaufgeregte, immer sinnliche Handschrift schon lange ein eingetragenes Markenzeichen im Kanon der zeitgenössischen Kunst geworden ist.

Mit außergewöhnlicher zeichnerischer Begabung ausgestattet, hat er sich den in seinem Leben nicht vorgezeichneten Weg zum Künstler selbst gebahnt, sich selbst Lehrer und Vorbilder gesucht, um seine Fähigkeiten zu vervollkommnen, ist so zu einem der besten Farbradierer der Gegenwart gereift.

Stilsicher, humorvoll, sinnlich

Mit „Wein, Weib und Gesang“ könnte man die Stränge des Klös’schen Werks bezeichnen, denn auch das Krächzen der von ihm so häufig portraitierten Raben ist ja die Entäußerung eines Singvogels. Sänger sind aber auch die von ihm portraitierten Musiker, denen er, selbst ein passionierter E-Gitarren-Spieler, auf Bitten und im Auftrag der Büchergilde radierte Hommagen gewidmet hat: Bob Dylan, den er verehrt, John Lennon, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin, Keith Richards, Patti Smith, Frank Zappa und viele weitere.

Seine Auseinandersetzung mit dem meist weiblichen Akt ist stilsicher, humorvoll und sinnlich, und sie verrät viel von der Lust des Künstlers am prallen Leben – die ihn schließlich auch dazu gebracht hat, seine in langen Jahren vor allem in der zweiten Heimat Südfrankreich gesammelten Rezepte auf äußerst unterhaltsame Weise in dem prächtig illustrierten Künstlerbuch „Hokaido“ zugänglich zu machen.

Ausstellungseröffnung am Samstag

Bodo W. Klös ist ein splendider Zeichner und Maler, seine Unikat-Arbeiten sind so begehrt, dass kaum etwas zu ergattern ist. Jetzt hat er einige Radierungen geschaffen, die nur die Konturen einer Figur wiedergeben, und hat diese auf sehr unterschiedliche Art übermalt. Jedes Mal entsteht ein völlig neues Bild, und wenn man es nicht wüsste, würde man die Beziehung zur nächsten Übermalung nicht automatisch herstellen.

Die Eröffnung beginnt mit einer Vernissage am 25. Februar 2023 um 16 Uhr in der Kunsthalle Willingshausen, Merzhäuser Straße 1, 34628 Willingshausen. Die Ausstellung selbst beginnt am 26. Februar um 10 Uhr und endet am 16. April 2023 um 17 Uhr.

Weitere Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag: 14-17 Uhr,
Sa, So, Feiertag: auch 10-12 Uhr

Eintritt 5 €, ermäßigt 2 €.

(red)



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