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RP und Waldbesitzer sprechen über forstliche Zukunft

Regierungspräsident Mark Weinmeister (li.) traf sich im Umfeld des Internationalen Tags des Waldes (21. März) mit Carl Anton Prinz zu Waldeck, seit 2022 neuer Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes, zu einem Gedankenaustausch. Im Anschluss pflanzten die beiden im fürstlichen Wald einen Baum. Foto: RP Kassel

Bad Arolsen. Sturm, Borkenkäfer, Hitze und Trockenheit: Die Wälder in NordOstHessen stehen weiterhin stark unter Druck. Das Schadensbild ist vielerorts gravierend. Diese Einschätzung bestätigte Regierungspräsident Mark Weinmeister am Dienstag, 21. März, dem Tag des Waldes.

Das Regierungspräsidium Kassel ist als Bündelungsbehörde für die Genehmigung einer Vielzahl von Verfahren zuständig, welche auch den Kommunal- und Privatwald betreffen. Die Waldbesitzer haben sich im Hessischen Waldbesitzerverband organisiert, um die Interessen zu vertreten und die Mitglieder in verschiedenen Bereichen fortzubilden.

Bestände schützen, Holzmarkt stabilisieren

Regierungspräsident Weinmeister und Prinz Carl Anton waren sich einig, dass die hessischen Wälder durch Klimastress, Trockenheit und Borkenkäfer in den zurückliegenden Jahren erheblich gelitten haben. Mit weiteren Belastungen sei zu rechnen ist. So erörterten beide etwa das Thema wasserrechtlicher Verfahren, um Beregnungsplätze für Stammholz aus Borkenkäferschäden schnell in Betrieb zu nehmen.

Dem Prinzen war es wichtig zu betonen, dass die Genehmigungen durch das Regierungspräsidium möglichst zügig erfolgen sollten, damit das Schadholz einerseits vor Käfern geschützt und teilweise über mehrere Jahre konserviert wird, um somit auch dem Holzmarkt Überangebote zu entziehen und die Preise zu stabilisieren.

Zukunftsaufgaben in Forst und Verwaltung

Ein weiteres Gesprächsthema war die Anerkennung von Saatgutbeständen und die Kontrollaufgaben des Regierungspräsidiums in Bezug auf forstliches Saat- und Pflanzgut. Laut Gesetz dürfen nur hochwertige und genetisch gesicherte Forstpflanzen zur Wiederbewaldung von Schadensflächen in Verkehr gebracht werden. Nicht nur die Wiederaufforstung von Kalamitätsflächen ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, sondern auch die Sicherung der Kulturen. In diesem Zusammenhang erörterten die Präsidenten auch die Aufgaben und Möglichkeiten der Oberen Jagdbehörde in Bezug auf die Regulierung der Wildbestände in Hessen.

„Meine Mitarbeitenden in der Oberen Forst- und Jagdbehörde setzen sich sehr engagiert für den Erhalt unserer heimischen Wälder ein. Dabei ist uns an einem guten und vertrauensvollen Miteinander mit den Waldbesitzerinnen und -besitzern gelegen, die sich ebenso rührig für ihre Flächen engagieren. Wir sind uns einig, dass der Wald angesichts des Klimawandels vielerorts leidet und die Probleme in absehbarer Zukunft nicht kleiner werden. Lassen Sie uns weiterhin an dem gemeinsamen Ziel arbeiten, den Wald nachhaltig und pfleglich zu bewirtschaften und ihn mit seinen wichtigen Nutz-, Schutz-, Klimaschutz- und Erholungsfunktionen für die nächste Generation zu sichern“, so Mark Weinmeister abschließend.

Entscheidende Rolle beim Klimawandel

„Wir Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer stellen uns der Generationenaufgabe, die schwer geschädigten Wälder wieder aufzubauen und durch anpassungsfähige Baumartenmischungen auf den Klimawandel vorzubereiten,“ sagte Prinz zu Waldeck. „Holzzuwachs im Wald und Holzverwendung in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft spielen beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle. Wenn wir es unseren Kindern und Enkeln ermöglichen wollen, Häuser und Möbel aus Holz zu bauen, müssen wir die Wälder dafür heute entwickeln. Eine Transformation der Wirtschaft hin zu einer Green Economy kann nur mit dem nachhaltig nachwachsenden und umweltfreundlichen Rohstoff Holz gelingen.“

Symbolische Eiche für fürstlichen Wald

Im Anschluss an das Gespräch pflanzten Mark Weinmeister und Carl Anton Prinz zu Waldeck zum Internationalen Tag des Waldes gemeinsam symbolisch eine Eiche im fürstlichen Wald. Diese wurde von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt geliefert, mit der die Obere Forstbehörde ebenfalls eng zusammenarbeitet.

Wald im Dauerstress

Nach Auswertungen der Oberen Forstbehörde beim RP Kassel haben die Jahre 2018 bis 2022 den Wald im Regierungsbezirk stark in Mitleidenschaft gezogen; die Situation passt damit ins hessen- und bundesweite Gesamtbild. Neben dem Sturmtief „Friederike“ vom 18. Januar 2018 haben auch die langanhaltende Hitze und Trockenheit der zurückliegenden Jahre die Waldbestände gestresst, wodurch Borkenkäfer und andere Schadorganismen ideale Brutbedingungen hatten. Hessenweit sind nach Zahlen des Hessischen Umweltministeriums rund 90.000 Hektar Kahlflächen entstanden, was in etwa zehn Prozent der hessischen Waldfläche entspricht.

Internationaler Tag des Waldes

Der Internationale Tag des Waldes wird seit 1971 alljährlich am 21. März, zum Frühlingsanfang, begangen. Er soll das Bewusstsein und Wissen um die Wäldern zum Nutzen der Generationen fördern. Wälder sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere und unterliegen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

Obere Forst- und Jagdbehörde

Die Wertschätzung des Waldes findet ihren Ausdruck nicht zuletzt in den Waldgesetzen von Bund und Land. Diese stellen den Wald als Holzlieferant aber auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere unter besonderen Schutz. Der Wald wirkt positiv auf den Naturhaushalt, den Boden, das Grundwasser und das Klima. Und nicht zuletzt ist er ein Ort für Menschen, die dort Ruhe und Erholung finden oder sich sportlich im Wald betätigen.

https://rp-kassel.hessen.de/forsten-und-landwirtschaft/forsten

(red)



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