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Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Von links: Claudia Wesner, Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen; Tatjana Grau-Becker, Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung; Lora Demireva und Landrat Winfried Becker. Foto: Stephan Bürger | Schwalm-Eder-Kreis

Schwalm-Eder. „Die Fachkräftesicherung ist eine Aufgabe von grundsätzlicher Bedeutung für den Schwalm-Eder-Kreis“, stellte Landrat Winfried Becker bei der Eröffnung des Fachtags „Arbeitsmarkt Schwalm-Eder – Fokus Fachkräfte“ in Borken (Hessen) fest.

Damit machte Becker deutlich, dass der Landkreis sich dieser Aufgabe stellt und dafür den Schulterschluss mit allen anderen Akteuren in der Region sucht.

Zukunftsgerecht und regional

Der Fachtag gegen den Fachkräftemangel war eine Kooperationsveranstaltung der Wirtschaftsförderung sowie der Sozialverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises unter Mitwirkung der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen und des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Konzipiert war er als Zukunftswerkstatt im Rahmen der von der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen ins Leben gerufenen und mit dem IWAK organisierten Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“.

Düstere Statistik bis 2028

Das IWAK präsentierte die im Rahmen der Fachkräfteinitiative für den Schwalm-Eder-Kreis erstellte Berufsprognose. Dieser Prognose zufolge könnten im Schwalm-Eder-Kreis im Jahr 2028 bis zu 9.800 Beschäftigte fehlen, darunter vor allem Fachkräfte mit Berufsausbildung (ca. 8.000), aber auch rd. 1.000 Fachkräfte mit Hochschulabschluss. Das entspricht jeweils einer Größenordnung von 16 % der im Jahr 2021 beschäftigten Personen. Lediglich bei den Helferinnen und Helfern ist die Lage weniger angespannt, mit einer Lücke von 700 Personen, was ca. 7 % entspricht.

Schwierige Suche nach Lösungen

Mit dieser schwierigen Prognose des IWAK waren die zukünftigen Herausforderungen für den Landkreis klar umrissen. Die mehr als 70 Teilnehmenden, fast ausnahmslos Führungskräfte, Amts- und Schulleitungen, Geschäftsführende und Bürgermeister, hatten ähnliche Zahlen erwartet. Sie waren ins Hotel am Stadtpark in Borken gekommen, um gemeinsam nach Lösungen und geeigneten Strategien zu suchen.

Mögliche Handlungsansätze hatte das IWAK gleich mitgeliefert. Für besonders stark betroffene Berufsfelder zeigte Referent Dennis Schmehl anhand von Teilzeit- und Pendlerquoten und dem Anteil von Beschäftigten auf Helferniveau, welche Ressourcen aktiviert werden könnten, um den erwarteten Mangel abzumildern.

Nachwuchskräfte gewinnen und qualifizieren

In vier Arbeitsgruppen befassten sich die Teilnehmenden anschließend mit Ideen, um z. B. unterschiedliche Zielgruppen in Beschäftigung zu bringen oder länger in Beschäftigung zu halten, um Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu qualifizieren sowie die Arbeitgeberattraktivität zu stärken oder Unternehmen bei der Reduktion des Fachkräftebedarfs zu unterstützen. Claudia Wesner von der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen betonte: „Wir werden an möglichst vielen Stellschrauben drehen müssen, um Erfolg zu haben. Isolierte Maßnahmen werden nicht das gewünschte Ergebnis bringen.“

Zweiter Fachtag noch vor den Sommerferien

„Dieser Fachtag kann nur der Anfang sein“, so die Wirtschaftsförderin des Landkreises, Tatjana Grau-Becker. „Jetzt müssen wir eine gemeinsame Strategie festlegen und konkrete Maßnahmen entwickeln, um den Fachkräftebedarf unserer Wirtschaft für die Zukunft sicherzustellen.“ Dafür werde die Wirtschaftsförderung mit den Arbeitgebern und allen wichtigen Akteuren eng zusammenarbeiten, stellte Grau-Becker in Aussicht.

Ein zweiter Fachtag, der inhaltlich nahtlos an den ersten anschließt und auf die bereits erarbeiteten Inhalte aufsetzt, ist noch vor den Sommerferien in 2023 fest eingeplant.

(red)



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