Koalitionsleben verlängert – Nordhessen vergessen

Region. Am Wochenende gelang es der Ampel in Berlin in einem Verhandlungsmarathon von sagenhaften 30 (!) Stunden die bestehende Koalitions- und Regierungskrise mit einigen unausgegorenen Maßnahmen zu übertünchen. Diesen Vorwurf formuliert die CDU Schwalm-Eder in einer Stellungnahme.
Die Koalitionsresultate im Bereich Infrastruktur könne man aus nordhessischer Sicht nur kopfschüttelnd ertragen.
Keine Projekte in Nordhessen
„Die FDP konnte den Grünen beschleunigte Verkehrsprojekte abringen. Leider finden die hessischen Projekte allesamt in Süd-, maximal in Mittelhessen statt. Projekte in Nordhessen? Fehlanzeige! Das ist vor dem Hintergrund unserer geografischen Lage im Zentrum Deutschlands und Europas ein fatales Versäumnis. In Anbetracht der Tatsache, dass die stellvertretende Landesvorsitzende der FDP aus Neukirchen kommt, ist es kaum nachvollziehbar, dass dieser Umstand keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Abgeordneten der FDP im Bundestag hat“, stellt die Landtagskandidatin für den südlichen Schwalm-Eder-Kreis, Christin Ziegler (Schwarzenborn) fest.

Die Anschlussstelle an der A5/A49, Autobahndreieck Reichskirchen, ist in der Tat das einzige der 29 Projekte in Hessen, welches wenigstens indirekt eine Bedeutung für den Schwalm-Eder-Kreis hat.
Grüner Bremsklotz für Verkehrsinfrastruktur
„Man kann nur zu dem Schluss kommen, dass der Einfluss der SPD Nordhessen und der FDP Nordhessen auf den grünen Bremsklotz für Verkehrsinfrastruktur am Kabinettstisch auf der einen Seite und die eigenen Leute im Bund auf der anderen Seite gleich Null ist. Historisch gesehen hätte man ja nach dem Autobahndesaster unter dem SPD Ministerpräsidenten aus Kassel, Hans Eichel, damit rechnen können, dass vor allem die SPD die nordhessische Region für den Koalitionsfrieden als erstes über die Klinge springen lässt und hintenanstellt. Dass wir aber überhaupt nicht vorkommen, ist eine Frechheit. Von den Grünen erwartet man nicht, dass sie über den ideologischen Tellerrand hinaus die Realität in der Region betrachten. Den Abgeordneten der SPD im Bund will man aber nur zurufen, dass sie die Mandate am besten zurückgeben und Feierabend machen. Das Ergebnis für Nordhessen wäre das gleiche“, regt sich der Landtagskandidat der CDU im nördlichen Schwalm-Eder-Kreis, Dominik Leyh (Malsfeld) auf.
Zwei Autobahnen unter messbarer Belastung

„Ein zentrales und drängendes Problem wäre zum Beispiel der Ersatzbau für die Bergshäuser Brücke bei Kassel und die Fertigstellung der A44 als Entlastung der Ost-West-Verbindung, auch im europäischen Kontext“, erläutert die Kreis- und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Hessen, Anna-Maria Bischof (Fritzlar) weiter.
Das Fehlen dieser beiden zentralen Maßnahmen in der nordhessischen Autobahninfrastruktur würde die A49 und die A7 unter eine Belastung bringen, deren Auswirkungen sich entlang der gesamten Trassenverläufe durch den Schwalm-Eder-Kreis messen lassen würden, sind sich die beiden Landtagskandidaten Ziegler und Leyh mit Bischof einig.
(red)