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Digitales Kataster erfasst Potenzialflächen

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (2.v.li.) und die Bürgermeister Jochen Engel (Trebur, li.) und Dr. Nico Ritz (Homberg (Efze), 3.v.li.) stellten in Wiesbaden das neue digitale Potenzialflächenkataster für Hessen vor. Foto: Catrin Müller | HMWEVW

Homberg (Efze). Durch ein digitales Potenzialflächenkataster soll Städten und Gemeinden in Hessen die flächenschonende Nachverdichtung und Innenentwicklung erleichtert werden. Auch in der Kreisstadt Homberg (Efze) wurde das digitale Potenzialflächenkataster auf Herz und Nieren geprüft.

Baulücken, Brachen, Leerstände

Dort ist man vom Mehrwert für die Nutzer überzeugt. Mit der Web-Anwendung können Kommunen ihre Potenzialflächen wie Baulücken, Brachflächen, Flächen mit hohem Entwicklungspotenzial und Gebäudeleerstände einfach erfassen. In der Anwendung sind Planungs- und Geoinformationen in Form digitaler Karten zur Einschätzung der Potenzialflächen hinterlegt. In einer ersten Testphase haben Pilotkommunen die Anwendung bereits getestet und ihre Verbesserungsvorschläge wurden eingearbeitet.

Das digitale Potenzialflächenkataster für Hessen wurde nun am 04. April 2023 durch Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und die Bürgermeister Jochen Engel (Trebur) und Dr. Nico Ritz (Homberg (Efze)) in Wiesbaden vorgestellt.

Testphase erfolgreich

In einer rund dreimonatigen Testphase wurde die für die Kommunen kostenfreie Anwendung bereits auf Herz und Nieren geprüft. Sie wird kontinuierlich weiterentwickelt und 45 Kommunen haben bereits ihr Interesse an der Nutzung bekundet.

„Das Potenzialflächenkataster ist für die planerische Beschäftigung und Umsetzung der Innenentwicklung unserer Stadt ein echtes Hilfsmittel. Denn gerade für uns im ländlichen Raum ist es entscheidend, Wohnraumpotentiale zu heben, ohne neuen Erschließungsaufwand betreiben zu müssen“, berichtet Dr. Nico Ritz die Erfahrungen aus der Stadt Homberg (Efze).

Aktuell gibt es in der Kernstadt und in den Stadtteilen insgesamt 213 Baulücken, die für eine Wohnbebauung genutzt werden könnten. Bauplanungsrechtlich wäre dies den Eigentümern möglich. Denn es werden nur solche Flächen als Baulücken ausgewiesen, die im Geltungsbereich eines der aktuell 175 rechtskräftigen Bebauungspläne oder im Innenbereich liegen.“

Homberger Erfahrungen

Seit 2017 beschäftigt sich die Kreisstadt Homberg (Efze) intensiv mit der Erfassung von Baulücken und Leerständen. Es wurde im städtischen Geoinformationssystem ein Baulückenkataster und Leerstandskataster angelegt. Eine Übersicht über die vorhandenen Potenziale ist nicht nur in der Kernstadt, sondern auch vor allem in den Stadtteilen wichtig, um mögliche Entwicklungen anzustoßen und voranzutreiben.

Somit waren die Beteiligung an der Testphase und der Aufbau eines Potenzialflächenkatasters für Homberg als Modellkommune der nächste logische Schritt. Dabei wurden auf der Grundlage der Kataster konkrete städtebauliche Entwicklungen bereits umgesetzt.

Ein enger, regelmäßiger Austausch mit den Ortsbeiräten wird ebenso praktiziert wie die jährliche Aktualisierung des Leerstandskatasters. Eigentümer von Baulücken kontaktiert die Kreisstadt und weist sie auf Möglichkeiten der Vermarktung hin. Beispielsweise wurde der Ausbau des Baugebietes Mühlhausen »Kalkacker«
das Baulückenkataster angestoßen.

Mehrwert des Potenzialflächenkatasters

Die Ermittlung der Innenentwicklungspotenziale erfolgt automatisiert. Es werden Flurstücke ohne Gebäude oder einem bebauten Anteil unter 10 Prozent abgefragt. Nicht geeignete Flächen wurden über die tatsächliche Nutzung (Ausschluss Verkehrs-, Gewässer- oder Sonderflächen, wie Friedhöfe, Kläranlagen etc.) ausgeschlossen.

Das Potenzialflächenkataster kann vielseitig angewandt werden, u. a. für das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen. Die Stadt Homberg kann damit strategische Entwicklungsbereiche festlegen und künftige Entwicklungen in ihren Bauleitplänen erfassen.

Wohnungsbau- und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagt: „Die Anwendung ist ein echter Mehrwert für die kommunalen Bauämter: Damit können vorhandene Potenziale zur behutsamen Nachverdichtung genutzt und überall dort, wo es möglich ist, Flächenversiegelung und Flächenverbrauch im Außenbereich verhindert werden. Durch die übersichtliche Strukturierung, mit Informationen zur Topographie und zum Planungsrecht wird es einfach, unbebaute innerörtliche Flächen in einem Blick zu erfassen, planerisch zu bewerten und echtes Potenzial noch zu heben.“

Finanzierung aus der Digitalmilliarde

Das Land Hessen stellt rund 1,2 Milliarden Euro für Digitalisierungsvorhaben – die so genannte Digitalmilliarde – zur Verfügung. In die Entwicklung des Potenzialflächenkatasters sind davon aktuell 357.000 Euro geflossen, im nächsten Doppelhaushalt sind dafür jeweils 200.000 Euro pro Jahr eingeplant.

(red/di/Catrin Müller, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen)

(red)



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