Werkbank-Gespräch #11: Der Wald und ich
Homberg. Impulsgeberin Katrin Anders spricht an der Werkbank über das „Raus-Gehen“ und den Reiz der „Nah-Tour“. Sie plädiert dafür, dies auch mal ganz allein zu tun. Termin: heute Abend, 10. Mai, 19 – 21 Uhr, Untergasse 6.
Das eigene Tempo wählen
Viele Menschen gehen nur in Begleitung spazieren oder wandern und verzichten darauf, wenn keine Verabredung zustande kommt. Katrin Anders findet, dass wir dadurch auf einzigartige Eindrücke und Wahrnehmungen verzichten, die direkt vor unseren Füßen liegen. Dafür braucht es weder Spezialausrüstung noch Routenplaner. Denn als „Einzel-Gänger:in“ nimmt man die Umgebung viel intensiver wahr, entdeckt Dinge, die in Begleitung vielleicht verborgen bleiben.
Man kann sein eigenes Tempo wählen. Im Takt des eigenen Herzschlags gehen oder den Puls nach Bedürfnis und Stimmung in die Höhe treiben. Nach Lust und Laune einem Schmetterling folgen. Dem Rascheln der Blätter lauschen. Das Prasseln des Regens genießen … Sie findet das immer wieder inspirierend, entschleunigend und belebend. Für Katrin Anders bietet das Alleinsein in der Natur neue Impulse für den Austausch. Es spendet Erholung, erzeugt Resilienz und macht unseren oftmals hektischen Alltag ein Stück erträglicher.
Lust auf die Natur vor der Haustür
Katrin Anders, Jahrgang 1979, ist seit gut zwei Jahren Geschäftsführerin des Zweckverbands Knüllgebiet, der Träger des Naturparks Knüll ist. Sie hat nach einem Jahr Freiwilligendienst im Naturschutz Europäische Ethnologie, Biologie und Germanistik an der Universität Freiburg studiert. Im Anschluss hat sie das NationalparkZentrum Kellerwald mit aufgebaut und einige Jahre geleitet.
Danach ging es für zehn Jahre in den Harz, wo sie bei der Stadt Wernigerode für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und biologische Vielfalt zuständig war. Vor zwei Jahren ist sie in Ihre Heimat zurückgekehrt. Ausschlaggebend war die Chance, den Naturpark Knüll aufzubauen. Mit den Veranstaltungs- und Bildungsangeboten möchte sie mit ihrem Team unter anderem Lust machen auf die Natur vor der eigenen Haustür.
Privat ist sie gerne und viel draußen unterwegs – und das gerne auch mal allein. Sie interessiert sich für Themen wie Wildnisbildung, biologische Vielfalt, solidarische Landwirtschaft und Gemeinwohlökonomie.
(red)
