Groppe belegt im 200m-Finale sechsten Platz
Aichach. Einen Tag nach ihrem grandiosen Auftritt beim Leichtathletik-Sportfest im nordhessischen Gilserberg, startete Vivian Groppe bei den Süddeutschen U23-Meisterschaften in Aichach (Bayern). Schon Wochen vorher lautete die Vorgabe ihres Trainers: „Strebe das 200m-Finale mit einer Zeit unter 25 Sekunden an“.
Mit dem Wind im Gesicht
Beflügelt von der am Vortag erzielten großartigen Leistung über „30m-fliegend“, stand Groppe optimistisch im vierten und letzten 200m-Zeitendlauf. Melanie Slotosch (München) hatte sich im ersten Zeitendlauf bei leichtem Gegenwind (0,3 m/sec) mit 25,67 Sekunden durchgesetzt. Die Sprinterin aus München stand einen Tag vorher bereits im 100m-Finale und belegte mit 12,25 Sekunden den achten Platz. Im zweiten Zeitendlauf versuchte Raphella Zali (Wehrheim) diese Zeit zu verbessern, um sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Aber die Dritte der hessischen U20-Meisterschaften hatte Pech mit dem Wind, der ihr mit 1,6 m/sec. ins Gesicht wehte. Die 18-Jährige setzte sich mit 25,92 gegen Anna Grasse (LG Donau-Ries, 25,96) knapp durch, doch die Zeit reichte am Ende nur zu Rang zehn.
Spannung im letzten Zeitendlauf
Im dritten Zeitendlauf, der bei absoluter Windstille ausgetragen wurde, blieb Sina Ehrhardt (LG Rhein-Wied) mit 24,94 als erste Sprinterin an diesem Nachmittag unter 25 Sekunden. In einem starken Finish behauptete sie sich gegen Kim Eidam (Frankfurt, 25,08).
Mit Spannung wurde der letzte Zeitendlauf erwartet, denn in diesem waren mit Alisha Zwergel (Frankfurt), Sila Sönmezcicek (Viernheim), Melina Höfer (Gelnhausen) und Vivian Groppe vier Athletinnen aus Hessen am Start. Die einzige Nicht-Hessin war die 20-jährige Veronika Miller auf der Außenbahn. Die Sprinterin aus Landshut hatte sich bereits am ersten Meisterschaftstag mit 11,83 Sekunden die Bronzemedaille über 100 Meter gesichert und wollte auch auf der doppelt so langen Strecke bei der Medaillenvergabe dabei sein.
Groppe verliert den Anschluss
Wie schon bei den Landesmeisterschaften in Kassel meinte es der Wind auch in Aichach nicht gut mit den Sprinterinnen, denen er mit 0,9 m/sec ins Gesicht blies. Alisha Zwergel wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte souverän mit 24,14 Sekunden vor Sila Sönmezciecek (24,65). Vivian, die wieder nicht gut in ihren Lauf fand und bereits nach dem ersten Viertel den Anschluss verloren hatte, versuchte auf den letzten fünfzig Metern noch zu Veronika Miller aufzulaufen. Aber sie schaffte es nicht mehr. Am Ende fehlten 0,07 Sekunden. Mit 25,11 belegte sie in der Endabrechnung Rang sechs.
Der Druck des Kaders
„Obwohl Vivian ihre Nervosität kaum nach außen hin zeigt, spürt sie eine immense Belastung. Sie ist der Überzeugung, dass von ihr als Perspektivkaderathletin bei jedem Rennen herausragende Leistungen erwartet werden“, sagte Alwin Wagner, der immer noch zuversichtlich ist, dass sie diesen Druck bis zu den deutschen U20-Meisterschaften in Rostock noch ablegen kann.
(ajw)