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Globale Krisen machen sich bemerkbar

Region. Die weltweiten Krisen und ökonomischen Herausforderungen hinterlassen Spuren auf dem heimischen Arbeitsmarkt: Die Jahresbilanz 2023 weist für den Agenturbezirk Korbach durchschnittlich 7902 Arbeitslose in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder aus.

Das sind 1035 Arbeitslose mehr als im Durchschnitt des Vorjahres (plus 15,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote für das gesamte Jahr steigt deutlich von 3,7 auf 4,2 Prozent.

Hoher Fachkräftebedarf

„Insgesamt ist der heimische Arbeitsmarkt angesichts der vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Betriebe 2023 gestanden haben, aber noch zufriedenstellend durch das Jahr gekommen“, bewertet Bernd Wilke, Geschäftsführer der Korbacher Agentur für Arbeit, das Jahr 2023. Trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit sei der Fachkräftebedarf in etlichen Branchen hoch, beispielsweise im Handel, im verarbeitenden Gewerbe und im Handwerk sowie im Gesundheits- und Sozialbereich. „Dies ist kein Widerspruch, weil viele Arbeitslose noch nicht die erforderliche Qualifikation haben oder Stellen und Bewerber regional nicht zueinander passen.“

Geschäftsführer Bernd Wilke. Foto: Agentur für Arbeit, Korbach

Folgen der russischen Invasion

Der Zuwachs an Arbeitslosen betrifft beide Rechtskreise, allerdings in unterschiedlichem Umfang: Rund ein Fünftel (203) geht auf die Empfänger von Arbeitslosengeld zurück (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III), etwa vier Fünftel (832) entfallen auf die bei den Jobcentern gemeldeten Arbeitslosen (Rechtskreis SGB II). Bei den Jobcentern machen sich nach wie vor die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine bemerkbar, denn die Geflüchteten aus der Ukraine werden seit Juni 2022 von den Jobcentern betreut.

Bei allen Personengruppen ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt gestiegen, prozentual am stärksten bei den Ausländern (plus 37,2 Prozent), gefolgt von den Jüngeren bis 25 Jahre (plus 26,8 Prozent), den Männern (plus 16,9 Prozent), Frauen (plus 12,9 Prozent), Älteren ab 50 Jahren (plus 9,5 Prozent) und Langzeitarbeitslosen (plus 7 Prozent). Auffällig ist der erneute markante Anstieg bei den jüngeren Arbeitslosen, der einerseits auf Zugänge aus Zeitarbeit zurückzuführen ist und andererseits belegt, dass Übernahmen nach Ausbildung im vergangenen Herbst schwieriger waren. „Auch ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Ergebnis nachlassender Aufnahmefähigkeit des heimischen Arbeitsmarktes“, so Wilke.

Landkreis Waldeck-Frankenberg

Die Zahl der Arbeitslosen in Waldeck-Frankenberg stieg im Jahresvergleich um 387 bzw. 12,2 Prozent. Durchschnittlich 3562 Menschen waren 2023 auf Arbeitssuche, 2022 waren es noch 3174 gewesen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Der durchschnittliche Bestand an offenen Stellen sank von 1716 im Jahr 2022 auf 878 in 2023 (minus 48,8 Prozent), ein deutliches Zeichen für die konjunkturelle Eintrübung.

Landkreis Schwalm-Eder

Um 17,5 Prozent gestiegen ist 2023 die Arbeitslosenzahl im Schwalm-Eder-Kreis. 4341 Menschen waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos, 2022 waren es mit 3693 noch 648 weniger. Die Arbeitslosenquote ist von 3,8 auf 4,4 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt waren 1021 offene Stellen gemeldet, 559 weniger als 2022 (minus 35,4 Prozent).

(red)



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