Mehrwert für Immobilien in der Schwalm-Aue
Schwalm-Eder. Mehr als 60 Interessierte lockte am vergangenen Donnerstag eine Vortragsveranstaltung zum Thema Innenentwicklung in das Bürgerhaus Zimmersrode in Neuental. Aufgrund der hohen Anmeldezahl musste die Veranstaltung kurzfristig aus dem Rathaus Neuental ins BGH verlegt werden.
Organisiert wurde der Vortragsabend im Rahmen der Kampagne „Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue“ vom Regionalmanagement der LEADER-Region Schwalm-Aue. Immobilien- und Grundstückseigentümern sollten Anregungen gegeben werden, wie sie einen Leerstand oder ein nicht genutztes Grundstück aktivieren und so zu Möglichmachern werden können.
Typische Bauaufgaben
Nach der Begrüßung durch Neuentals Gemeindevorstand Erich Strohm und Claus Steinmetz, Bürgermeister von Wabern und Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue, eröffnete Architekt Johannes Biskamp aus Willingshausen die Veranstaltung mit einem inspirierenden Überblick über Möglichkeiten der Innenentwicklung, also der Aktivierung nicht genutzter Immobilien und Grundstücke im Ortskern.
Dabei präsentierte er typische Bauaufgaben wie die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses in Treysa, die Erweiterung eines historischen Fachwerkgebäudes in Rommershausen oder die Umnutzung einer ehemaligen Handelsfläche zu Büroräumen der Agentur für Arbeit in Treysa.
Baulotsen in den Mitgliedskommunen
Als Beispiel einer erfolgreichen Nachverdichtung stellte er den Umbau der alten Grundschule in Willingshausen zum eigenen Architekturbüro sowie die Teilung des dazugehörigen Grundstücks in fünf Wohngrundstücke vor. Außerdem berichtete Biskamp von den vorhandenen Förderprogrammen in der Region und von seiner Arbeit als Erstberater, bei der er Bauwillige motiviert, im Ortskern zu bauen oder zu sanieren.
„Dieses Beratungsmöglichkeit wird vom Regionalmanagement Schwalm-Aue kostenlos angeboten. Vermittler sind die Baulotsen in den Mitgliedskommunen der LEADER-Region Schwalm-Aue“, erklärte Biskamp.
Mehrwert für Immobilien schaffen
Im Anschluss gewährte Uwe Koch, Amtsleiter beim Amt für Bodenmanagement mit Sitz in Homberg (Efze), einen ausführlichen Einblick in seine Arbeit. Er berichtete über die Bestimmung von Immobilienwerten, über Fragen des Erbbaurechts und die Aufgabe eines Gutachterausschusses sowie über die Möglichkeiten einer Immobilien- oder Grundstücksaufwertung durch Modernisierung, Aufteilung oder Grundstücksneuordnung.
Anhand von zahlreichen Beispielen machte er deutlich, welche unterschiedlichen Möglichkeiten vorhanden sind, einen Mehrwert für nicht mehr umfassend genutzte Immobilien zu schaffen.
Zudem erklärte Koch, dass die Ortsinnenentwicklung ein kontinuierlicher Prozess sei. Er rief alle Anwesenden auf, sich aktiv für lebendige Ortskerne einzusetzen. In der nachfolgenden Diskussion nutzen die Besucher die Gelegenheit, Johannes Biskamp und Uwe Koch zahlreiche Fragen zu stellen. Dabei gab es einen lebhaften Austausch über Aspekte wie Denkmalschutz, Wärmepumpe, Baulandumlegung oder Förderkriterien.
Erwartungen der Veranstalter übertroffen
Sonja Pauly, Regionalmanagerin in der Schwalm-Aue, zeigte sich begeistert vom Start der Veranstaltungsreihe. „Die hohe Resonanz und das engagierte Interesse der Teilnehmer haben unsere Erwartungen übertroffen. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit einer nachhaltigen Innenentwicklung von zentraler Bedeutung ist. Die Vorträge boten nicht nur fundierte Einblicke, sondern regten auch dazu an, selbst zum Möglichmacher zu werden“, resümierte Pauly.
Fortsetzung im Kulturbahnhof
Die Veranstaltungsreihe wird am 29. Februar 2024 um 19 Uhr im Kulturbahnhof Wabern fortgesetzt. Dann geht es unter dem Titel „Der perfekte Ort zum Gestalten“ vor allem um Perspektiven für Immobiliensuchende. Fördermöglichkeiten für Projekte in der Schwalm-Aue sowie nachahmenswerte Beispiele aus anderen Regionen sollen an diesem Abend im Mittelpunkt stehen.
Abgeschlossen wird die Reihe am 18. April 2024 im Kulturhaus AnTreff in Willingshausen.
Informationen zur Imagekampagne „Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue“ sowie umfangreiche Informationen zu den Themen Erstberatung, Förderung oder Denkmalschutz gibt es für Interessierte unter www.möglichmachen.info. Dort findet man zudem die Kontaktdaten der Baulotsen, die Präsentationen der Vortragsreihe und eine Immobilienbörse, in die man sein Objekt eintragen lassen kann. Auch eine Anmeldung zu den weiteren Veranstaltungen ist möglich.
(Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.V. | red)