André verbessert Kreisrekord im Kugelstoßen
Felsberg. „Die Leichtathleten der MT Melsungen bleiben das Maß der Dinge im Schwalm-Eder-Kreis“, schrieb Pressesprecher Lothar Schattner (Wabern) in seinem Bericht über die Meisterschaften der Männer, Frauen und Jugend, in der Tageszeitung.

Von den 30 Titeln, die innerhalb von drei Stunden vergeben wurden, sicherten sich die MT-Nachwuchsathleten – erkennbar an ihrem weißen HM-Logo auf dem roten Trikot – stolze zweiundzwanzig Siege.

41 Jahre alten Rekord dreimal übertroffen
Für die herausragende Leistung der Veranstaltung sorgte der Jugendliche Luis André im Kugelstoßen der U20. Der inzwischen 19-Jährige, der im Juli 2022 bei der U18-Europameisterschaft in Israel für Deutschland startete und zwei Wochen später in dieser Altersklasse mit einer Weite von 17,96 Metern deutscher Vizemeister mit der 5-kg-Kugel wurde, eröffnete im Felsburgstadion die Freiluftsaison mit einem beeindruckenden Stoß von 16,62 Metern.
Der fast zwei Meter große und 105 kg schwere Athlet begann den Wettkampf mit einem ungültigen Versuch und steigerte sich über 16,13 und 16,22 Meter auf 16,62 Meter. Mit diesen Weiten übertraf er dreimal den 41 Jahre alten Rekord von Dirk Schattner, der am 09. Juli 1983 auf dieser Anlage die damals noch 6,25 kg schwere Eisenkugel auf 15,59 Meter beförderte. „Schade, dass wir nur vier Versuche hatten“, meinte Luis, der derzeit am Leistungssportgymnasium in Chemnitz sein Abitur macht und danach Betriebswirtschaft studieren möchte.
Rang drei der Bestenliste
Um sich für die U20-WM in Lima (Peru) zu qualifizieren, müsste der Melsunger Modellathlet die WM-Norm von 18,50 Meter bei einem der fünf DLV-Prüfungswettkämpfen überbieten und bei den deutschen Jugendmeisterschaften Platz eins oder zwei belegen.
Zurzeit liegt er in der deutschen Bestenliste hinter Georg Harpf (München, 19,43 m) und Maximilian Neukirchen (Uerdingen, 16,82 m) auf Rang drei. Am kommenden Mittwoch (08.05.) trifft er beim Abendwurf-Meeting in Chemnitz auf Shaun-Paul Fritzsche (Zwickau) und Theodor Otto Eltz (Halle), die bei den deutschen Hallenmeisterschaften am 24.02.24 mit 17,68 bzw. 16,73 m beeindrucken konnten.
Überraschender Sieg im Weitsprung
Für das Highlight bei den Frauen sorgte Vivian Groppe, die sich souverän die Titel über 100 und 200 Meter sicherte und überraschend auch den Sieg im Weitsprung holte. Obwohl ihr Sprinttraining in den letzten beiden Jahren nicht wie gewünscht verlief, weil das Waldstadion immer noch gesperrt ist und Sprinteinheiten auf der Straße nicht nur gefährlich waren, sondern auch zu Verletzungen im Beinbereich führten, war sie mit ihren Zeiten weitgehend zufrieden.
„Ich wollte über 100 Meter an meine Vorjahresbestzeit von 12,23 Sekunden heranlaufen und über 200 Meter unter 26 Sekunden bleiben. Aber vielleicht klappt es nächstes Wochenende bei den nordhessischen Meisterschaften. Ich gebe nicht auf!“
Mit ihrem Weitsprungtest für die praktische Abi-Prüfung im Sport-Leistungskurs war sie zufrieden. Mit ihrer Weite von 4,71 Metern hätte sie nicht nur die Note Sehr gut bekommen, sondern damit holte sie an diesem Nachmittag in Felsberg ihren dritten Titel vor Nele Schmoll (4,66 m), die sich allerdings mit einer Weite von 9,73 Metern als eine würdige Favoritin im Kugelstoßen erwies.
Die letzten 50 Meter in den Beinen
Der 18-Jährige Niclas Dittmar, der sich vor den Osterferien in einer großartigen Laufform befand und die 400 Meter in Richtung 51 Sekunden zurücklegte, scheint nach einem grippalen Infekt wieder zur alten Form zurückzufinden. Für die Kreismeisterschaften hatte der Jugendliche für die beiden Sprintwettbewerbe in der Männerklasse gemeldet, um auf Luca Kunkel (Altmorschen) zu treffen. Aber der nordhessische Hallenmeister zog es vor, zur selben Zeit bei der Bahneröffnung der LG Alheimer in Bebra zu starten.
Ohne große Konkurrenz holte sich der Melsunger Geschwister-Scholl-Schüler die beiden Titel über 100 Meter (11,53 Sek.) und 200 Meter (23,56 Sek.). „Nach dem Trainingsausfall bin ich recht gut in die Saison eingestiegen, wobei ich die letzten 50 Meter im 200m-Finale schon in den Beinen spürte. Aber ich hoffe, dass ich meine aufsteigende Form von Rennen zu Rennen beweisen kann und bereits am kommenden Wochenende meinen Titel bei den nordhessischen Meisterschaften in Wildeck-Obersuhl erfolgreich verteidigen kann“, sagte die MT-Sprinthoffnung.
Schnellste Jugensprinterin
Auch Laurens Albers (MT Melsungen) steckt mitten im Abistress. Der frischgebackene U20-Landesmeister über 5000 Meter von Hünfeld absolvierte in Felsberg die beiden Stadionrunden in schnellen 2:01,74 Minuten und scheint bestens für die kommenden Meetings gerüstet zu sein.
Erwartungsgemäß war Letizia Brunetti (MT), die schnellste Jugendsprinterin bei diesen Meisterschaften. Trotz der kühlen Temperatur um 14 Grad legte sie nach einer Verletzungspause die 100 Meter in13,49 Sekunden zurück und lag auch im Weitsprung mit 4,63 Meter vorn. Zwei Titel in der U18 sicherte sich auch Mia Barth (MT). Sie überquerte die Latte im Hochsprung bei 1,35 m und kam im Kugelstoßen auf 7,86 m.
Erfolgreichste U20-Teilnehmerin war Sarah Langheld (MT), die nach ihren Siegen über 100 Meter (14,13 sec.) und auf der doppelt so langen Strecke (31,44 sec.) auch den Weitsprungwettbewerb mit 4,30 m gewann.
(ajw)