Digitalisierung grenzt Ältere aus
Kassel. Die Gesellschaft wird immer älter. Zugleich entwickelt sich die Gesellschaft zu einer hoch technologisierten Gesellschaft, in der die Digitalisierung immer bedeutender wird und mehr Einfluss erhält. Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus Hessen Nord warnt vor steigender Ausgrenzung und Diskriminierung der Senioren, durch ausschließlich digitale Zugänge zu Dienstleistungen und Handel.

„Wir müssen auch analoge Strukturen in den wichtigsten Bereichen des Lebens zur Verfügung stellen, damit alle Menschen auch zukünftig selbstständig am sozialen Leben teilhaben können“, sagt 60plus-Bezirksvorsitzender Ullrich Meßmer.
Mit der rasch voranschreitenden Digitalisierung ginge die Angst vieler Senioren einher, zurückgelassen zu werden, sie fühlten sich ausgegrenzt und hilflos und seien auf fremde Hilfe angewiesen.
Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen wurde die Digitalisierung vor allem auf behördlicher Ebene, im Banken- und Versicherungswesen und im medizinischen Bereich beschleunigt.
Aktuelles Beispiel einer schleichenden Ausgrenzung sind die radikalen Pläne der Deutschen Bahn, die Plastik-Bahncard abzuschaffen und Spartickets nur noch online zum Erwerb anzubieten. Damit sind Menschen ohne Smartphone und Tablett ausgeschlossen und andere einfach überfordert.
Ähnlich ist die Lage bei Behördengängen und im Gesundheitswesen: Terminvergaben, Auskünfte, Bescheide und Ausweise sind oft nur noch online erhältlich.
„Wir müssen sicherstellen, dass ältere Menschen mit geringeren digitalen Kompetenzen oder Menschen mit Behinderungen nicht außen vorbleiben“, fordert Meßmer.
Dazu müssten auch analoge Zugänge zu Dienstleistungen und Handel erhalten bleiben.
(SPD Hessen Nord)